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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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abweisend!«
    Lächelnd zog er die Augenbrauen hoch.
    Sie räusperte sich und wandte sich verlegen ab. »Vielleicht bin ich Fremden gegenüber einfach etwas misstrauisch. Was eine durchaus gesunde Haltung ist.«
    »Heißt das, wenn Sie mich besser kennen würden, wären Sie nicht mehr so vorsichtig?«
    Sie lachte, und er atmete erleichtert auf. »Ich werde Ihnen gegenüber immer vorsichtig sein.«
    »Callie, sehen Sie mich an.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie es tat.
    »Es tut mir wirklich leid. Und Sie können mir alles anvertrauen. Sogar Ihr Leben. Denn ich werde Ihnen niemals weh tun.«
    Stirnrunzelnd knabberte sie an ihrer Unterlippe, und beim Anblick ihrer weißen Zähne auf dem weichen Fleisch wäre es um ein Haar erneut um seine guten Vorsätze geschehen.
    Als sie schließlich etwas sagte, sprach sie derart leise, dass er sie beinahe nicht verstand. »Aber Sie haben mich geküsst, obwohl Sie verlobt sind. Oder etwa nicht?«
    Er kniff die Augen zu. Sie hatte ihn erwischt.
    Sie nahm ein paar Gläser aus dem Werkzeugkasten und stellte sie nebeneinander auf den Tisch. »Vielleicht sollten wir auf die Ankunft des Gemäldes warten, bevor wir zum MFA fahren. Und jetzt, ähm, glaube ich, würde ich mich gerne einrichten.«
    Es war ein effektiver Themenwechsel, mit dem sie ihm deutlich machte, dass sie gern alleine wäre, doch auch wenn er wusste, dass er sie nicht zwingen könnte, noch länger mit ihm zu sprechen, hoffte er von ganzem Herzen, dass er mit seinen Worten zu ihr durchgedrungen war. Trotz seines verwerflichen Tuns.
    »Dann werde ich jetzt erst mal gehen«, erklärte er. »Eins sollten Sie aber noch wissen: Ich bin froh, dass Sie bleiben. Und ich hoffe wirklich, dass die nächsten Wochen angenehm verlaufen. Und zwar für Sie und mich.«
    Als sie ihm keine Antwort gab, wandte er sich ab, blieb aber am Kopf der Treppe noch mal stehen. »Callie?«
    »Was?«
    »Sind Sie mit jemandem zusammen?«
    Sie errötete, woran er erkannte, dass er erneut zu weit gegangen war.
    Wenn auch nicht so weit wie bei dem Kuss.
    »Was ich meine, ist, ob Sie hin und wieder ein paar freie Tage brauchen. Oder ob jemand Sie besuchen kommen wird«, fragte er in möglichst beiläufigem Ton, damit sie seine wahren Gedanken nicht erriet.
    Denn in Wahrheit wollte er nur in Erfahrung bringen, ob sie ungebunden war.
    Es dauerte einen Moment, bis sie ihm eine Antwort gab. »Eigentlich hatte ich vor, ohne Pause durchzuarbeiten, bis das Gemälde fertig ist.«
    »Und wie sieht es mit Besuchern aus?«
    Sie trat wieder vor die Werkzeugkiste und zog ein paar Holzstäbe und Baumwolllappen daraus hervor. »Ähm – nein. Ich erwarte niemanden.«
    Angesichts der heißen Freude, die er plötzlich empfand, hätte er am liebsten laut geflucht.
    Sieh, zum Teufel, zu, dass du von hier verschwindest, du Idiot.
    Eilig lief er die Treppe hinunter und stürzte in den Hof hinaus.

8
    A uf dem Weg zurück zum Haus blickte Jack auf den trüben, wolkenverhangenen Himmel und wusste, die Tatsache, dass er Callie hatte dazu bewegen können, nicht zu gehen, war nur ein Teil der Lösung des von ihm heraufbeschworenen Problems.
    Was in aller Welt sollte er zu Blair sagen? Die einzige Erklärung, die ihm einfiel, war, dass er die Selbstbeherrschung verloren hatte.
    Was keine wirkliche Erklärung war.
    Bisher hatte er kein Problem damit gehabt, Blair treu zu sein. Als sie ihn vor einem Jahr darum gebeten hatte, neben ihr nicht noch etwas mit anderen Frauen anzufangen, hatte er ihr das zugesagt und sein Versprechen bisher auch mühelos gehalten. Weil er wollte, dass sie glücklich war, und sich gedacht hatte, dass sie die Richtige für eine dauerhafte Bindung war.
    Obwohl er, seit er ihr versprochen hatte, treu zu sein, häufig die Gelegenheit gehabt hätte, wieder in die alte Rolle zurückzufallen. Erst vor einer Woche hatte eine Frau ihm ein eindeutiges Angebot gemacht. Unten in New York, auf der Hall Gala, hatte ihm Candace Hanson aufgelauert und ihm vorgeschlagen, mit ihm Lift zu fahren. Bis hinauf in die oberste Etage des Gebäudes, während sie unten herum zu Werke ging.
    Seltsam, dachte er. Candace war auf eine sorgfältig gepflegte Weise wunderschön. Und sie hatte eindeutig Interesse an einem Tête-à-Tête mit ihm gehabt. Und angesichts der unzähligen Männer, mit denen sie bisher zusammen gewesen war, hatte sie auf diesem Gebiet auch eindeutig Talent. Trotzdem war es ihm erstaunlich leichtgefallen, nicht auf die Offerte einzugehen.
    Und Frauen wie Candace gab

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