Kuss mit lustig
musst du dich schon blöder anstellen.«
»Brenda zum Soundcheck begleiten? Wie soll das gehen? Die Frau hasst mich. Sie wird nicht auf mich hören.«
»Dir wird schon was einfallen«, sagte Ranger. »Ich muss jetzt los. Bis heute Abend.«
Ich stöhnte und taperte los zu meinem Auto. Mit seinem in Leuchtfarbe über die ganze Karosserie aufgesprühten Zook war es nicht zu übersehen. Ich fuhr zum Büro und hielt vorne an der Straße.
Lula telefonierte gerade. »Sag mal, wie fändest du das, wenn gleich nach der Trauzeremonie ein Feuerwerk losgeht?«, fragte sie mich. »Der Veteranensaal bietet das in einem Paket zusammen mit dem Empfang an. Sie lassen die Kirchenglocken läuten, und dann kommt das Feuerwerk.«
»Könnte ganz lustig sein«, sagte ich.
»Ja, das Feuerwerk nehmen wir mit dazu«, sagte Lula in den Hörer. »Vielleicht könnten Sie während des Feuerwerks noch Schweinepastetchen servieren. Ich liebe diese kleinen Röllchen.« Sie hörte noch eine Weile zu, dann legte sie auf. »Das hat ja gut geklappt«, sagte sie. »Eine Babyparty wurde abgesagt, deswegen bin ich noch reingerutscht.«
»Hochzeitskleid, Torte, Blumen, Festsaal, Pasteten, Feuerwerk«, zählte ich auf. »Kostet das alles nicht wahnsinnig viel Geld?«
»Eine Hochzeit ist unbezahlbar. Man heiratet nur einmal in seinem Leben.«
»Das gilt nicht für alle in diesem Raum«, sagte Connie. »Hast du schon mal daran gedacht, einen Ehevertrag abzuschließen?«
Lula bekam große Augen. »Einen Ehevertrag? Meinst du, dass ich so was brauche?«
»Am Ende kriegt er noch deinen Firebird.«
»Meinen Firebird? Auf gar keinen Fall!«
»Und dein Haus?«
»Ich habe nur eine Wohnung gemietet. Das Sofa allerdings, das gehört mir. Und wenn ihm einfällt, sich an meinem Sofa und meinem Fernseher zu vergreifen, dann …«
»Du brauchst einen Anwalt«, sagte Connie.
Lula zog einen Notizblock aus ihrer Tasche. »Kommt auf meine Liste. Jetzt, wo ich heirate, achte ich mehr auf die Details. Wenn ich alles aufschreibe, behalte ich den Überblick.«
»Was macht der Brenda-Job?«, erkundigte sich Connie. »Wie ist die Frau denn so?«
»Sie ist genauso wie im Fernsehen, aber im Fernsehen ist sie hübscher. Ich brauche jemanden, der sie mit mir zum Soundcheck bringt, nachher um vier Uhr.«
»Springt wenigstens Geld dabei heraus?«
»Ja. Du stehst auf Rangers Gehaltsliste.«
»Dann mache ich es«, sagte Lula. »Ich habe noch nie auf Rangers Gehaltsliste gestanden.«
»Wenn du für Ranger arbeitest, musst du dich schwarz kleiden. Wir treffen uns um halb vier in der Hotellobby.«
»Bis dahin habe ich ja kaum Zeit«, sagte Lula. »Ich muss nach Hause und mich umziehen, und ich muss mich schminken. Wenn ich Schwarz tragen soll, brauche ich ein anderes Make-up. Und ich muss die passende Garderobe wählen.«
»Bis dahin sind es noch Stunden.«
»Ja, aber das ist ein wichtiger Auftrag. Ich komme da mit vielen Leuten aus der Unterhaltungsbranche zusammen. Das könnte mein Durchbruch sein. Vielleicht werde ich entdeckt.«
Lula marschierte ab, und ich blieb im Büro und machte erst noch die Telefonrecherche für zwei Fälle von Kautionsflucht. Um Viertel nach drei trug ich Mascara und Lipgloss auf und raste los. Um halb vier war ich in der Hotellobby und wartete auf Lula. Von Brendas Stalker war nichts zu sehen. Gut so. Aber ich wusste, dass er sich irgendwo versteckt hielt.
Wenig später rollte Lula durch den Haupteingang ins Hotel. Sie trug schwarze Stöckelschuhe, schwarze Strümpfe und einen kurzen, engen, vollkommen mit Pailletten besetzten Rock. Ihr Busen quoll aus einem Bustier aus schwarzem Satin hervor, darüber hatte sie sich eine schwarze Smokingjacke gehängt. Ihre Haare hatte sie budweiserrot gefärbt, und im Kreuz, unter der Jacke, steckte außerdem eine Glock, wie ich vermuten durfte.
»Na, Süße«, sagte sie. »Wollen wir einen draufmachen?«
»Brenda ist bestimmt nicht begeistert, wenn sie mich sieht«, sagte ich zu Lula, als wir mit dem Aufzug nach oben fuhren. »Bei dem Fernsehauftritt gab es nämlich ein kleines Make-up-Malheur, und auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre es meine Schuld.«
»Meinst du das Wimpernfiasko? Connie und ich haben uns ja nicht mehr eingekriegt vor Lachen.«
Die Aufzugtüren öffneten sich, und in der Mitte des Flurs sah ich Tank vor Brendas Zimmertür stehen.
»Da ist ja mein Süßer!«, kreischte Lula vor Vergnügen und sprintete auf ihren Pfennigabsätzen los.
Tank erstarrte wie ein ertapptes
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