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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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der Route 1.«
    »Ja. Und?«
    »Ich dachte, das sollte jemand wissen.«
    »Warum?«
    »Nur so, für den Fall.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein. Das ist alles.«
    »Na gut«, sagte ich. »Vielen Dank!«
    Mein Handy klingelte, das Display zeigte eine mir unbekannte Nummer an.
    »Ist da Stephanie Plum?«, fragte ein Mann.
    Ich erkannte die Stimme wieder. »Ja«, sagte ich. »Bist du es, Mooner?«
    »Richtig. Moonster, Moondog, MoonMan. Ich stehe vor deinem Haus und wollte zu Zookarama, aber er ist nicht da.«
    »Er ist in der Schule.«
    »In der Schule? Ist ja abgefahren.«
    »Was gibt's?«
    »Also. Es war schon ziemlich spät gestern Abend, als wir mit den Computerspielen aufgehört haben. Ich glaube, ich habe meinen Computer bei euch vergessen, weil, ich hatte ihn später nicht dabei. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du mich ins Haus lassen kannst.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Ich bin im Kautionsbüro. Ich komme sofort.«
    Morelli wohnte nur wenige Minuten vom Büro entfernt. Es war um die Mittagszeit, und es herrschte wenig Verkehr auf den Straßen. Keine spielenden Kids. Keine streunenden Hunde. Nur Mooner, der auf der kleinen Veranda vor Morellis Haus saß und geduldig auf mich wartete.
    Ich schloss die Haustür auf, und Bob sprang auf uns zu, vergrub seine Schnauze in Mooners Schritt und schnüffelte gründlich.
    »Wow«, entfuhr es Mooner. »Er erinnert sich an mich. Ist ja cool.«
    Wir drängten uns an Bob vorbei ins Wohnzimmer. Der Computer war genau da, wo Mooner ihn stehen gelassen hatte, auf dem Sofatisch.
    »Wann kommt denn der Kleine aus der Schule?«, fragte Mooner.
    »Halb drei.«
    Mooner ließ sich aufs Sofa fallen.
    »Was hast du vor?«
    »Warten.«
    Ich hatte schon vor einiger Zeit für mich entschieden, dass Mooner eigentlich ein Schoßtier war, dem besonderer Artenschutz zukam. Er war wie eine streunende Katze, die plötzlich vor deiner Tür steht, einige Tage bleibt und sich dann wieder davonmacht. Er war ganz unterhaltsam, relativ harmlos und weitgehend stubenrein.
    Ich ließ Mooner auf dem Sofa allein und ging in die Küche, um Morellis Kühlschrank auszuforschen. Es war Mittag, und wenn ich schon mal hier war, konnte ich auch gleich was essen. Bei mir zu Hause hätte ich mir ein Erdnussbutter-Sandwich gemacht, aber wir waren ja schließlich hier bei Morelli, und Morelli war ein ordentlicher Mensch, und deswegen fand sich im Kühlschrank auch Kochschinken, Roastbeef und Schweizer Käse. Ich machte ein Sandwich für mich und eins für Mooner, holte eine Tüte Kartoffelchips aus dem Regal, stellte alles auf den kleinen Esstisch in der Küche und rief Mooner.
    »Danke, Mom«, sagte Mooner, setzte sich hin und schüttete Chips aus der Tüte auf seinen Teller. »Schmeckt ausgezeichnet. Irgendwie.«
    Ich hatte gerade mein Sandwich zur Hälfte verspeist, da erschien Bob am Tisch mit einem Herrenschuh in der Schnauze. Es war ein abgetragener Schnürschuh, und es war kein Schuh von Morelli. Ich sah unter den Tisch zu Mooners Füßen hin, beide steckten in abgelatschten Sneakers.
    »Wo hat Bob den Schuh her?«, fragte ich.
    »Aus dem Keller«, sagte Mooner. »Die Tür steht offen.«
    Ich drehte mich um und sah hinter mich. Tatsächlich, die Tür war offen. Ich stand auf und spähte neugierig die Treppe hinunter. »Hallo?«, rief ich. Keine Antwort. Ich zog das Tranchiermesser aus dem Messerblock, schaltete das Kellerlicht ein und tapste vorsichtig die Stufen hinunter und sah mich um.
    »Was gibt's da unten zu sehen?«, wollte Mooner wissen.
    »Heizung, Wasserboiler und einen Toten.«
    »Schlechtes Karma«, lautete Mooners Kommentar.
    Der Tote lag, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden, die Augen weit aufgerissen, ein Loch in der Stirn, unter ihm eine Blutlache. Der Mann trug nur einen Schuh. Ich kannte ihn nicht. Er sah aus wie eine Hauptfigur aus einer Sopranos-Folge.
    Ich brauchte einen Moment, um zu überlegen, ob ich jetzt kotzen oder ohnmächtig werden oder meinen Darm entleeren sollte. Nichts von den Dreien bahnte sich von alleine an, deswegen torkelte ich die Treppe hinauf in die Küche, machte die Kellertür hinter mir zu und rief Morelli an.
    »Bei di-di-dir liegt ein To-To-Toter im Keller«, sagte ich.
    Schweigen.
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«, fragte ich ihn, wobei ich mir alle Mühe geben musste, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.
    »Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber weißt du, was ich verstanden habe? In meinem Keller läge ein Toter. Ist das nicht

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