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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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bekam.
    Ich setzte mich auf Morellis Schreibtischstuhl und zwang mich zum Nachdenken. Wer ist der vierte Mann? Ein Polizist? Ein Computerfreak? Ein Krimineller? Ich sah den roten Schal an. Er wollte, dass er im Fenster im ersten Stock hing. Warum ein Fenster im ersten Stock? Warum nicht im Erdgeschoss? Er wäre im Vorbeigehen oder Vorbeifahren viel leichter zu erkennen.
    Ich drehte mich in dem Stuhl zum Fenster und sah hinaus. Die Häuser auf der anderen Straßenseite waren alle zweistöckig, so wie Morellis. Von hier aus konnte man direkt ins Schlafzimmer der Nachbarn blicken. Es lag nahe zu vermuten, dass der Komplize in einem dieser Häuser wohnte, aber Morelli war bereits von Tür zu Tür gegangen und hatte nichts Ungewöhnliches gefunden.
    Ich rief Morelli an, erwischte allerdings nur seine Mailbox. Dann versuchte ich es bei meiner Mutter. Meine Oma hob ab. Meine Mutter könne nicht an den Apparat, sagte sie. Sie habe mich in den Mittagsnachrichten mit diesem blöden Hühnchen kämpfen sehen, danach hätte sie eine Beruhigungstablette nehmen müssen. Ich rief im Büro an und wurde zu Connies Handy umgeleitet. Sie war gerade auf dem Gericht und versuchte, das Susan-Stitch-Chaos zu entwirren.
    Meine Methode bei Ermittlungen, wenn einem nichts mehr einfällt: essen. Das hilft immer. Es kommen einem nicht automatisch neue Ideen, aber man hat was zu tun und kann die Zeit totschlagen. Ich taperte nach unten und schnorrte mir einen Teller Makkaroni mit Käse.
    Das versöhnte mich gleich wieder ein bisschen mit der Welt, denn Makkaroni mit Käse ist das beste Mittel gegen schlechte Laune. Sieh doch mal das Positive an der Sache, sagte ich mir. Kleine Schritte bei der Suche nach der Identität des vierten Mannes sind auch Fortschritte. Wenn du Dom nicht zu fassen kriegst, wenn du das Geld nicht auftreiben kannst, dann kannst du vielleicht wenigstens den vierten Mann ausfindig machen. Er ist total von sich eingenommen, und dieses Selbstvertrauen könnte ihm zum Verhängnis werden.
    Ich rief Ranger an.
    »Ich möchte mir gerne noch mal Stanley Zeros Wohnung ansehen«, sagte ich.
    »Das ist ein Tatort, die Tür ist versiegelt«, sagte Ranger. »Na und?«
    »Nachts einzusteigen wäre sicherer.«
    »Ich habe Zeit.«
    »Wir treffen uns um elf auf dem Parkplatz vor seinem Haus.«
    Ich fuhr zur Schule. Zook kam mit seinem üblichen Gefolge von Sonderlingen und Außenseitern angeschlurft und öffnete die Beifahrertür. Er fläzte sich auf den Sitz, stellte seinen Rucksack zwischen die Beine und sah mich an. »Die anderen in der Klasse fangen an zu reden.«
    Ich brachte den Sentra auf Touren und reihte mich in den Verkehrsstrom ein. »Was sagen sie denn so?«
    »Dass meine Mutter mich ausgetrickst hätte. Dass sie die neun Millionen gefunden hätte und sich damit abgesetzt hätte.«
    »Da liegen sie falsch.«
    »Ich könnte es ihr nicht verdenken. Neun Millionen, das ist viel Geld.«
    »Deine Mutter ist o.k. Sie ist nur gerade nicht … zu erreichen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber wir arbeiten auf Hochtouren.«
    Er stieß mit dem Fuß den Rucksack hin und her, der für seinen schmalen Körper viel zu groß schien. Er war wie ein Schoßhündchen, der noch nicht auf eigenen Beinen stehen konnte. »Ich bin kein kleiner dummer Junge mehr«, sagte er. »Ich will wissen, was mit meiner Mum los ist. Das sind Sie mir schuldig.«
    Ich bog in die Hamilton und schielte dabei zu Zook. Er war nicht dumm, und er war auch kein kleiner Junge mehr. Er war ein großer Junge. Und er hatte recht. Er musste erfahren, was mit seiner Mutter los war.
    »Stimmt«, sagte ich. »Das bin ich dir schuldig. Aber du darfst es keinem weitererzählen. Keinem deiner Mitschüler. Nicht Mooner. Nicht Gary. Keinem.«
    Er nickte.
    »Dein Onkel Dom hat mit drei anderen Männern eine Bank ausgeraubt. Zwei sind tot, und dein Onkel hält sich versteckt. Der vierte Mann hat deine Mutter in seiner Gewalt und hält sie als Geisel. Er verlangt die neun Millionen Dollar. Aber wir haben das Geld nicht, und wir wissen auch nicht, wo es ist. Das ist das Problem. Die Polizei ist an der Sache dran, und wir machen Fortschritte bei der Suche nach deiner Mutter, aber du musst dich gedulden.«
    »Voll fürn Arsch.«
    »Allerdings«, seufzte ich. »Voll für den Arsch.«
    Mooner und Gary warteten auf der Treppe zu Morellis Haustür, als ich an den Straßenrand fuhr. Die beiden trugen Army-Klamotten und salutierten.
    Zook und ich lachten laut

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