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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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informierte, dass sie morgen früh schon um sechs Uhr aus dem Haus musste. Da sie heute kurzfristig für ihn eingesprungen war, hatte er nicht vor, sich künstlich darüber aufzuregen, dass sie früher ging als sonst. Er faltete den Zettel zusammen und warf einen Blick auf den Wecker auf seinem Nachttisch. Es war kurz nach Mitternacht. Wenn Nat Conner morgen früh noch nach Hause bringen sollte, müssten Conner und er schon um halb sechs aufstehen. Er griff nach einem Stift im Nachtspind. Ich bringe Conner nach Hause , schrieb er und schob die Nachricht unter Natalies Tür durch. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, wurde ihm klar, dass er gar nicht wusste, wo Conner jetzt wohnte. Er wusste nur, dass Autumn und er letztes Jahr nach Kirkland gezogen waren; er hatte zwar eine vage Vorstellung von der Gegend, war allerdings noch nie dort gewesen.
    Sam betrat den begehbaren Wandschrank und warf seine Krawatte auf die zentrale Insel. Egal, was Autumn von seinen Assistentinnen hielt, und ungeachtet dessen, was viele Leute dachten, schlief er grundsätzlich nicht mit ihnen. Die meisten von ihnen waren Teilzeitstudentinnen, die sich ein bisschen was dazuverdienen wollten, und er bezahlte sie gut, damit sie immer auf Abruf waren. Ihr Aufgabenbereich erstreckte sich von »Mädchen für alles« bis »Assistentin«, und sie waren zu wichtig für ihn, und er war zu sehr von ihnen abhängig, um sich das alles mit Sex zu verderben.
    Seine Hose fiel zu Boden, während er aus seinen Schuhen trat. Aber er wusste sehr wohl, warum das alle glaubten. Weil seine Assistentinnen bildhübsch waren. Wäre auch nur eine von ihnen potthässlich und hätte haarige Warzen, würde sich niemand was dabei denken. Doch die Meinung der Leute interessierte ihn nicht. Er interessierte sich nur für sich selbst, und er vertrat den Standpunkt: Warum sich eine unansehnliche Frau ins Haus holen, wenn man eine engagieren konnte, die eine Augenweide war? Eine rein rhetorische Frage.
    Er zog sich bis auf die Boxer Briefs aus und stieg in eine Schlafanzughose, aber nur weil Nat am Ende des Flures schlief. Eigentlich mochte er nichts, was ihn nachts beengte, und er schwitzte leicht. Deshalb schlief er lieber mit nacktem Arsch.
    Sam kratzte sich an der Brust und schaltete alle Lichter aus. Morgen früh würde er Autumn anrufen müssen, um ihr Bescheid zu geben, allerdings glaubte er nicht, dass sie ein Problem damit hätte, wenn er Conner nach Hause brachte. Und wenn doch, Pech gehabt. Klar, sie hatten sich darauf geeinigt, sich nicht mehr im selben Zimmer aufzuhalten, aber heute Abend waren sie auch im selben Raum gewesen und hatten sich nicht gegenseitig umgebracht. Hatten nicht mal mit dem Gedanken gespielt. Natürlich konnte er nur für sich sprechen.
    Auf seiner Frisierkommode lag eine Fernbedienung, die er jetzt in die Hand nahm und auf die Fenster richtete. Während er ins Bett kroch, senkten sich die Rollläden langsam. Daniel, Blake und ein paar von den Jungs waren nach der Hochzeitsfeier noch ausgegangen. Dies war das letzte Wochenende vor Saisonbeginn, und wahrscheinlich würden sie es die ganze Nacht krachen lassen. Ein letztes Mal so richtig auf den Putz hauen. Natürlich würden sie sich von einer Lappalie wie der Arbeit nicht gänzlich davon abhalten lassen, doch sie würden es langsamer angehen müssen.
    Er rückte das Kissen unter seinem Kopf zurecht und dachte an Autumn. Obwohl er sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte, verspürte er ihr gegenüber noch immer denselben Mix aus Verwirrung und Schuldgefühlen wie an dem Tag, an dem er aus dem Hotel in Las Vegas verduftet war und sie dort zurückgelassen hatte. Sam mochte diese Empfindungen nicht und tat alles Menschenmögliche, um sie von sich fernzuhalten.
    Auch jetzt schob er seine Schuldgefühle beiseite und dachte an die Erledigungen, die er am nächsten Tag machen musste, und an das Auftaktspiel der Saison gegen San José am Donnerstag. Er dachte über die Stärken und Schwächen der Sharks nach und überlegte, wie die Chinooks die mangelnde mentale Stärke des Gegners am besten ausnutzen konnten. Schon nach wenigen Minuten fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf, und als er am nächsten Morgen aufwachte, konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, unter strenger Beobachtung zu stehen.
    »Du bist wach«, stellte Conner freudig fest, sobald Sam die Augen aufschlug. Der Junge stand in seinem Der unglaubliche Hulk -Pyjama am Bett, die hellblonden Haare seitlich vom Kopf abstehend. Es

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