Kussfest
nicht, was ich sagen soll, Deedee.«
»Du wirst ein wunderbarer Bürgermeister, Frankie«, sagte sie, »und ich werde die beste Bürgermeistergattin, die ich hinkriege. Wenn dir diese kleine Stadt so am Herzen liegt, dann bin ich dabei.
Das tragbare Telefon auf dem Beistelltisch klingelte, und Deedee zuckte zusammen.
»Himmel!« Sie nahm ab und hörte zu. »Sind Sie sicher?«, fragte sie kurz darauf. »Okay, wir sind unterwegs.« Sie legte auf. »Sie haben Max‘ Auto gefunden. Es steht am Bootsanleger.«
»Dann los«, sagte Frankie.
Frankie, Deedee und Aaron waren in Rekordzeit da. Lamar Tevis saß am Funkgerät im Wagen, seine Männer durchkämmten die Gegend. Ein paar Minuten später kam Snakeman an, gefolgt von Big John und Choker. Frankie setzte sie ins Bild.
Deedee stieg in Max‘ Auto, ihr Mann und die anderen sahen zu. »Sprich mit mir, Muffin«, sagte sie. »Hier ist Deedee.«
Snakeman sah Frankie an. »Was macht sie da?«
»Max hat einen Computer mit Stimmerkennung da drin«, sagte er. »Der weiß immer genau, was er tut.«
Deedee wartete auf eine Antwort von Muffin, aber es kam keine. »Hör mal, Muffin, Max hat mir schon erzählt, dass du stur bist, aber das ist ein Notfall. Max ist verschwunden. Ich fürchte, er steckt in Schwierigkeiten.«
»Deedee Fontana?«, fragte eine Stimme aus einem unsichtbaren Lautsprecher.
»Ja, das bin ich.«
Big John und Choker traten näher an den Wagen heran.
»Eine Frage, Deedee«, sagte Muffin. »Du bist einmal in das Haus von eurem Cousin eingebrochen, weil du ein Schmuckstück rausholen wolltest. Wie hieß das Ding?«
»Du meinst meine Stargio?«
»Was genau ist eine Stargio?«
Deedee sah Frankie an und zuckte verwirrt die Schultern.
»Ich glaube, Muffin will nur sichergehen, dass du es wirklich bist«, flüsterte Frankie.
»Ach so.« Deedee sah das Armaturenbrett an. »Die Stargio war eine Kette, die extra für ein bestimmtes Kleid designt wurde, das ich zum Botschaftsball anziehen wollte. Ich bin bei Nick eingebrochen, und seine ganzen Alarmanlagen sind losgegangen.«
»Schön, dich kennenzulernen, Deedee«, sagte Muffin. »Was ist mit Max?«
»Er ist seit heute Nachmittag verschwunden.«
»Miss Swift ist bei ihm«, sagte Muffin. Es war eher eine Aussage als eine Frage.
»Ja.«
»Ach du Scheiße.
Big John stieß Snakeman an. »Er flucht. Ich habe noch nie einen Computer fluchen hören.«
»Und ich habe Max so davor gewarnt, das durchzuziehen«, sagte Muffin. »Er hat sich und Miss Swift ernsthaft in Gefahr gebracht.«
»Wo ist er?«, fragte Deedee.
»Sie haben sich ein Boot geliehen, um einen Mann namens Swamp Dog zu besuchen.«
»Swamp Dog!«, kreischte Deedee. »Nicht im Ernst! Der ist doch so eine Art durchgeknalltes Mördermonster.«
»Habt ihr schon die Polizei benachrichtigt?«
»Ja, sie ist hier.«
»Ich kann ein Rettungsteam zusammenrufen«, sagte Muffin.
Nach einigen Minuten vermeldete sie: »Ich habe einen Hubschrauber organisiert, aber die können erst bei Tagesanbruch mit der Suche anfangen.«
Deedee klang überrascht. »So schnell geht das?«
»Bei deinem Bruder
muss
man fix sein. Sobald du Max siehst, sag ihm, dass ich die Informationen habe, um die er mich gebeten hat. Übrigens, hast du immer noch diese Hitzewallungen?«
Deedee blinzelte. »Ehrlich gesagt, ja. Alle glauben, das sind die Wechseljahre.«
»Dafür bist du doch viel zu jung.
Deedee warf Frankie einen Blick zu. »Ja, ich weiß.«
»Aber vielleicht kann ich dir helfen.«
Deedee sah sich zu den Männern um. »Entschuldigt mich, Gentlemen, das ist jetzt zu persönlich.« Sie schlug die Tür zu und verschloss sie. »Okay, Muffin, ich höre.«
Die majestätische Annabelle Standish stand an der Bar im Arbeitszimmer ihres Herrenhauses und goss ihren besten Brandy in zwei Kognakschwenker. Sie trug einen Satinmorgenmantel und Hausschuhe, aber Frisur und Make-up saßen ebenso perfekt wie am Morgen, als sie das Haus verlassen hatte. Mit siebenundfünfzig war ihr Gesicht noch so glatt wie das einer Dreißigjährigen, dank ihrer täglichen Schönheitsprozedur, zu der ein allmorgendlicher forscher Spaziergang nach der ersten Tasse Kaffee gehörte. Ihr Mann war bereits seit gut zehn Jahren tot, aber sie hatte nicht wieder geheiratet. Ihre Tage waren ausgefüllt mit Einladungen zum Mittag- und Abendessen und natürlich mit ihrer karitativen Arbeit.
Sie reichte Phillip einen der Kognakschwenker. »Alles in Ordnung?«
Er antwortete nicht. Stattdessen hob er das Glas
Weitere Kostenlose Bücher