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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Schlüssel. Im ersten Moment war ich ganz überrascht. Vor meiner Haustür hat noch nie ein Schulbus gehalten.«
    »Ja, ja«, sagte Grandma. »Das ist für uns auch eine neue Erfahrung. Aber wir gewöhnen uns allmählich daran. Mir gefällt vor allem dieses kirschrote Gelb. Eine Farbe, die einen glücklich stimmt. Leider versperrt der Bus die Sicht auf die Straße. Aber da gibt es Schlimmeres. Stellen Sie sich nur vor, so ein Bus, mit dem die Aliens auf der Erde herumfahren, würde uns die Sicht versperren. Gestern erst habe ich im Radio gehört, dass man eine ganze Bande Aliens tot in so einem Bus gefunden hat, Hitzschlag. Ist das nicht schrecklich? Machen diese armen Kreaturen die weite Reise aus dem All hierher zu uns, Galaxien und Lichtjahre entfernt, und dann sterben sie an Hitzschlag in so einem Bus.«
    »Wirklich schade«, sagte Esther.
    »Ich bin nur froh, dass es nicht vor meiner Haustür passiert ist«, sagte Grandma. »Ich würde mich hundeelend fühlen, wenn ich E. T. tot in einem Bus finden würde.«

7
    Das Häuschen, das Esther Hamish zur Miete anbot, hatte ungefähr den gleichen Grundriss wie das Haus meiner Eltern. Im Erdgeschoss Wohnzimmer, Esszimmer und Küche, oben drei kleine Schlafzimmer und ein Badezimmer. Schmaler Hinterhof, Mini-Vorgarten, hinter dem Grundstück eine frei stehende Doppelgarage.
    Innen war es sauber, aber etwas heruntergekommen; das Badezimmer und die Küche waren brauchbar, aber uralt. Genau wie bei meinen Eltern. Außerdem waren die Vormieter noch nicht ausgezogen.
    »Wann wird das Haus frei?«, fragte Valerie.
    »In zwei Wochen«, sagte Esther. »Jetzt wohnt noch eine junge Familie hier. Die hat gerade ein Haus gekauft. Sie ziehen in zwei Wochen um.«
    »Moment mal«, mischte ich mich ein. »In der Zeitung stand, das Haus wäre bezugsfertig. Man könnte sofort einziehen.«
    »Na ja, zwei Wochen, das ist doch so gut wie sofort«, sagte Esther. »Wenn Sie erst mal so alt sind wie ich, bedeuten zwei Wochen gar nichts.«
    Zwei Wochen! In zwei Wochen wäre ich mausetot! Valerie musste sofort und auf der Stelle aus meiner Wohnung ausziehen.
    Valerie wandte sich an meine Mutter. »Was meinst du?«
    »Besser geht’s doch gar nicht«, sagte meine Mutter.
    Esther sah hinüber zu Sally. »Sind Sie der Schwiegersohn?«
    »Nö«, sagte Sally. »Ich bin nur der Busfahrer und der Hochzeitsberater.«
    »Der Schwiegersohn ist Rechtsanwalt«, sagte meine Mutter stolz.
    Esther richtete sich gleich die Frisur, als sie das vernahm.
    »Ich finde, du solltest das Haus nehmen«, sagte Grandma zu Valerie.
    »Ja«, sagte Sally. »Das finde ich auch.«
    »Also gut«, sagte Valerie. »Abgemacht.«
    Und wieder mal stand ich da, mit einer schlechten Nachricht und einer guten. Die gute: Ich bekomme meine alte Wohnung wieder. Die schlechte: Ich bekomme sie erst in vierzehn Tagen.
    »Ich brauche einen Doughnut«, sagte ich, eigentlich mehr zu mir selbst als zu den anderen.
    »Gute Idee«, sagte Grandma. »Ich könnte auch einen Doughnut vertragen.«
    »Also zurück marsch, marsch in den Bus«, sagte Sally.
    Fünf Minuten später hielt Sally vor einem Tasty Pastry an. Die Türen öffneten sich wieder mit einem
Wusch,
und alle taperten wir los, um zur Feier des Tages Doughnuts zu essen. Grandma suchte sich zwei aus, Valerie kaufte zwei, und Sally kaufte ebenfalls zwei. Ich kaufte gleich ein ganzes Dutzend, fürs Büro, wie ich sagte. Aber wenn sich meine Laune nicht verbesserte, konnte es durchaus passieren, dass ich sie alle bis auf den letzten Krümel alleine verdrückte.
    Hinter der Theke stand Renee Platt. »Sie sind ja ganz schön mutig, dass Sie es mit den Slayers aufnehmen«, sagte sie zu mir. »Ich würde mich nicht trauen, mich mit denen anzulegen.«
    »Wer sind die Slayers?«, fragte meine Mutter.
    »Nichts Besonderes«, sagte ich. »Und ich habe es auch nicht mit denen aufgenommen.«
    »Ich habe aber gehört, Sie wären mit einem Panzer in das Revier der Slayers eingedrungen und hätten eine ganze Horde von denen überrollt«, sagte Renee. »Sogar den Anführer von denen. Und dann habe ich noch gehört, Sie wären die Einzige, die den roten Teufel identifizieren könnte. Und dass Sie bei Ihrem eigenen Leben geschworen haben, dass Sie den Kerl kriegen werden.«
    »Schreck lass nach«, sagte ich. »Von wem haben Sie denn das gehört?«
    »Das erzählen sich alle hier«, sagte Renee. »Die ganze Stadt weiß es.«
    Meine Mutter schlug ein Kreuz über ihrer Brust und verschlang auf der Stelle ihre

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