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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ihre Großmutter treffe ich dagegen andauernd, und sie berichtet mir immer von Ihren Großtaten.«
    »Grandma dürfen Sie kein Wort glauben.«
    »Und erst diese Geschichte mit den Slayers …«
    »Die dürfen Sie schon gar nicht glauben.«
    »Alle Welt redet über Sie. Dass Sie die Brüder im Alleingang kaltgestellt haben. Der Killer, den sie jetzt losgeschickt haben, ist eine gemeine Rache.«
    »Was für einen Killer?«
    »Der Vertragskiller, der auf Sie angesetzt wurde. Ich habe gehört, sie hätten jemanden aus Kalifornien kommen lassen. Dass Sie so unbekümmert herumspazieren, erstaunt mich. Sie sehen aus, als würden Sie nicht mal eine kugelsichere Weste tragen.«
    Meinte sie das ernst? »Das sind doch alles nur Gerüchte«, sagte ich. »Da ist absolut nichts dran.«
    »Schon verstanden«, sagte Mrs. Zuch. »Wirklich bewundernswert, dass Sie so tapfer und so bescheiden sind. Aber ich an Ihrer Stelle würde wenigstens eine kugelsichere Weste anziehen.«
    »Ich glaube nicht, dass die Slayers viel Zeit im Shop ’n Bag verbringen.«
    »Da könnten Sie Recht haben«, sagte Mrs. Zuch. »Aber ich ziehe trotzdem lieber weiter – könnte ja sein.«
    Mrs. Zuch entfernte sich rasch.
    Ich verkniff mir einen verstohlenen Blick über die Schulter, während ich mit meinem Einkaufswagen dem Ausgang zustrebte.
    Als ich wieder im Truck saß, klingelte das Handy.
    »Was soll dieses Gerede über einen Vertragskiller?«, fragte Connie. »Hast du schon mit Joe gesprochen?«
    »Ja, aber da war keine Rede von einem Vertragskiller.«
    »Vinnie hat gerade für einen Kerl aus Slayerland eine Kaution ausgestellt, und der brabbelte immer nur davon, dass du erledigt wirst.«
    Ich lehnte mich mit der Stirn ans Steuerrad. Das Ganze wuchs mir über den Kopf. »Ich kann jetzt nicht reden«, sagte ich zu Connie. »Ich rufe dich zurück.«
    Ich rief Morellis Nummer an, und während ich darauf wartete, dass er abhob, atmete ich tief ein und aus.
    »Ja?«, sagte Morelli.
    »Ich bin’s. Sag mal, als du mich eben gefragt hast, ob ich die Gerüchte schon gehört hätte – welche Gerüchte hast du da genau gemeint?«
    »Das Gerücht, du hättest geschworen, den Slayers die Hölle heiß zu machen. Das Gerücht, du hättest geschworen, den roten Teufel zu identifizieren. Ach so, ja, und das Gerücht über den Auftragskiller. Das letzte finde ich besonders charmant.«
    »Von dem Auftragskiller habe ich eben zum ersten Mal gehört. Stimmt das?«
    »Keine Ahnung. Wir überprüfen es gerade. Bist du noch auf dem Parkplatz von Shop ’n Bag?«
    In meinem Kopf schrillte eine Alarmglocke. Morelli würde doch nicht etwa versuchen, mich zu fangen und in seinem Haus einzuschließen.
    »Ich habe ein paar Lebensmittel eingekauft, und jetzt fahre ich zurück zum Büro«, sagte ich. »Sag Bescheid, wenn du was Neues hörst.«
    Ich legte auf, steckte den Schlüssel in den Anlasser und fuhr los, aber nicht zum Büro, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Fabelhaft: Jetzt musste ich mich vor den Slayers
und
vor Morelli verstecken.
    Es blieb mir noch etwas Zeit, bevor ich mich mit Lula zum Kino verabredet hatte, deswegen fuhr ich zur Shopping Mall. Im Zweifelsfall – shoppen. Ist mein Rat. Ich stellte mich vor den Eingang von Macy’s und schlenderte durch die Schuhabteilung. Meine Kreditkarte war so ziemlich ausgeschöpft, aber ich entdeckte sowieso nichts, für das es sich gelohnt hätte, ins Schuldnergefängnis zu gehen. Ich verließ Macy’s wieder und ging rüber zu Godiva. Dort kratzte ich all mein Kleingeld auf dem Grund meiner Umhängetasche zusammen und kaufte zwei Tafeln Schokolade. Wenn man Schokolade mit Kleingeld bezahlt, zählen die Kalorien nicht. Eine der Tafeln war ohnehin mit Himbeertrüffeln, also eigentlich Obst. Und Obst soll doch gesund sein, oder?
    Als ich gerade die Trüffelschokolade aß, klingelte mein Handy.
    »Ich dachte, du würdest zum Büro fahren«, sagte Morelli.
    »Ich habe mich in letzter Minute anders entschieden.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »Point Pleasant. Ich hatte etwas Zeit übrig, da bin ich ein bisschen an der Uferpromenade spazieren gegangen. Es ist so ein schöner Tag. Nur etwas windig hier.«
    »Hört sich an, als wären dort ziemlich viele Leute.«
    »Ich sitze in einem Pavillon.«
    »Hört sich eher wie ein Shoppingcenter an.«
    »Weswegen rufst du an?«, fragte ich ihn.
    »Dein Auto ist wieder freigegeben. Ich habe die Graffiti entfernen lassen. Du kannst es jederzeit

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