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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Klamotten, suchte nach Hosen mit elastischen Bündchen, nach überweiten Oberteilen und passenden Schals. »Helfen Sie mir doch mal«, bat ich. »Fangen wir mit der Hose an. Schwarz wäre ganz gut. Zu Schwarz kann man alles tragen.«
    »Ja, und man sieht die Zellulitisschwellungen nicht«, sagte Lula. »Schwarz macht schlank.«
    Zehn Minuten später hatten wir Carol in eine schwarze Hose gezwängt. Der Knopf am Bund stand offen, aber unter der hüftlangen dunkelblauen Baumwollbluse war das nicht zu sehen.
    »Wie praktisch, dass Sie diese schöne weite Bluse haben«, sagte Lula zu Carol.
    Carol sah an sich herab. »Das ist ein Nachthemd.«
    »Haben Sie noch andere weite Blusen, die keine Nachthemden sind?«, fragte ich sie.
    »Die haben alle Flecken von den Doodles«, sagte sie. »Das ist gar nicht so leicht, diese gelben Flecken aus seinen Klamotten rauszukriegen.«
    »Soll ich Ihnen mal was sagen?«, fragte ich. »Das steht Ihnen richtig gut. Das sieht sowieso keiner, dass Sie ein Nachthemd tragen. Es sieht aus wie eine Bluse. Und die Farbe passt auch zu Ihnen.«
    »Ja«, pflichteten Lula und Cindy mir bei. »Die Farbe steht Ihnen gut.«
    »Na fein«, sagte ich. »Dann können wir jetzt ja losgehen.«
    »Ich habe ihre Handtasche und ihre Jacke«, sagte Cindy.
    »Ich stecke noch ein Handtuch ein, damit sie sich unterwegs zum Gericht nicht mit Doodles bekleckert«, sagte Lula.
    »Ich schaffe das nicht!«, sagte Carol.
    »Natürlich schaffen Sie das«, sagten wir im Chor. »Und ob Sie das schaffen.«
    »Geben Sie es mir«, sagte Carol. »Ich brauche meine Dosis.«
    Ich gab ihr eine frische Tüte Doodles. Sie riss die Tüte auf und verschlang eine Hand voll Doodles.
    »Sie müssen sich mäßigen«, riet ihr Lula. »Sie haben noch einen langen Tag vor sich, und Sie wollen doch nicht, dass Ihnen die Doodles ausgehen.«
    Carol presste sich die Tüte an die Brust, und wir schubsten sie vorwärts, die Treppe hinunter, zum Auto.
    Ich lieferte Carol Cantell im Gericht ab und ging dann wieder weg. Lula und Cindy blieben bei ihr. Cindy hatte noch vier ungeöffnete Tüten Doodles dabei, Lula hatte Handschellen und eine Betäubungspistole griffbereit. Sie versprachen mir, mich anzurufen, sollten sich Probleme abzeichnen.
    Ich wäre ja gerne dageblieben, schon um zu sehen, wie sich die Geschichte weiterentwickelte, wenn ich mir nicht irgendwie so schmuddelig vorgekommen wäre. Ich wollte mich duschen, und ich musste Distanz schaffen zwischen mir und den Cheez Doodles. Noch zehn Minuten, und ich hätte mich mit Carol um die übrigen Tüten geprügelt.
    Ich fuhr an Rangers Haus vorbei, aber es war viel zu viel Betrieb, um einen Sprint zum Aufzug zu wagen. Welche Möglichkeiten blieben mir also, um zu einer heißen Dusche und einem warmen Mittagessen zu kommen? Morelli war keine Alternative. Ich besaß zwar einen Schlüssel zu seinem Haus, und Kleider von mir hingen auch noch da. Bequem, aber unklug, überlegte ich. Es wäre nicht der günstigste Zeitpunkt für eine Wiederkehr. Dazu gab es noch zu viele ungelöste Konflikte. Außerdem würde Junkman das Haus vielleicht beobachten.
    Am besten, ich ging zu meinen Eltern. Ich konnte mich ganz einfach durch den Hinterhof anschleichen und war einigermaßen sicher, dass mir dort niemand auflauern wollte.

11
    Es war fast Mittag, als ich in Burg einlief. Vor dem Haus meiner Eltern stand Sallys Bus, und der Wagen meines Vaters war aus der Einfahrt verschwunden. Wahrscheinlich liefen drinnen die Hochzeitsvorbereitungen wieder auf Hochtouren, und mein Vater hatte in die Elks Lodge Reißaus genommen.
    Beim ersten Hingucken ließ sich kein Bandenmitglied der Slayers mit Ghettoblaster und automatischer Waffe entdecken. Natürlich hätte sich ein schmaler Mensch hinter Mrs. Ciaks Hortensien verstecken können, und da Vorsicht besser als Nachsicht ist, machte ich meine übliche Samstagsabendrundfahrt und stellte den Wagen in der Parallelstraße ab. Ich hatte wieder Rangers Sweatshirt an und setzte die Kapuze auf. Ich schloss den Lincoln ab und nahm die Abkürzung durch den Hof der Krezwickis.
    Damit meine Mutter nicht wieder so ausflippte wie beim letzten Mal, zog ich das Sweatshirt aus, bevor ich aufschloss.
    Sally, Valerie und das Baby, meine Mutter und Grandma Mazur saßen am Küchentisch.
    »Du versteckst dich vor jemandem, stimmt’s?«, fragte meine Mutter. »Deswegen schleichst du dich seit neuestem immer so durch den Hintereingang ins Haus.«
    »Sie versteckt sich vor den Mitgliedern der

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