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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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geleitet«, sagte Connie. »Ward und sein Bruder haben uns den Schmu abgekauft. Ward sitzt in dem Gefängnis in der Cass Street. Ich muss noch vor vier Uhr da sein, wenn er gegen Kaution freikommen soll.«
    Um halb vier holte ich Connie ab und fuhr sie zum Gefängnis. Wir waren der Meinung, dass Ward sich über Lulas und meinen Anblick vielleicht nicht gerade freuen würde, deswegen warteten wir lieber draußen im Auto. Nach einer halben Stunde tauchte Ward auf, die Hände hinterm Rücken gefesselt. Rangers Truck war ein viertüriger Supercrew Cab mit durchgehender Rückbank und praktischerweise in den Boden eingelassenen Stahlringen, wie geschaffen, um Fußschellen zu befestigen. Connie stieg mit Ward nach hinten, ich fädelte den Truck in den Verkehr.
    Ward sagte nichts. Ich sagte nichts. Und Lula sagte auch nichts. Alle waren darauf bedacht, die Sache nicht zu gefährden. Ward dachte, dass wir ihn nach Hause bringen würden. Lula, Connie und ich dachten, dass wir ihn gleich nach Strich und Faden vermöbeln würden.
    Ich parkte am Straßenrand, als wir am Büro ankamen. Wir brauchten betont lange, um Ward auszuladen, machten bei dem Pladderregen ein richtiges Spektakel daraus. Wir wollten Zeugen dafür haben, dass wir ihn bis hier hergeschafft hatten. Die ganze Zeit über hatte ich Herzklopfen, und ständig ging mir der Ausdruck »verrückter Plan« durch den Kopf.
    Schließlich und endlich hatten wir Ward ins Büro geschafft und setzten ihn auf den Stuhl vor Connies Schreibtisch. Wir wollten gleich hier schon versuchen, ihn zum Reden zu bringen. Wenn er sich weigerte mit uns zusammenzuarbeiten, wollten wir ihm die Betäubungspistole ansetzen, ihm eine Augenbinde anlegen und ihn in Lulas Firebird verfrachten.
    »Was wissen Sie über Junkman?«, fragte ich.
    Er lümmelte sich auf dem Stuhl, was gar nicht so einfach ist, wenn die Hände hinterm Rücken gefesselt sind, aber er schaffte es. Die Lider waren halb geschlossen, und er sah mich schief an. Mürrisch. Unverschämt. Er sagte keinen Ton.
    »Kennen Sie Junkman?«, fragte ich ihn.
    Keine Reaktion.
    »Antworten Sie ihr lieber«, sagte Lula. »Sonst müssen wir uns nur wieder ärgern, und ich müsste mich wieder auf Sie draufsetzen.«
    Ward spuckte auf den Boden.
    »Ist das widerlich«, sagte Lula. »So was lassen wir uns nicht gefallen. Wenn Sie nicht aufpassen, kriegen Sie so einen starken Elektroschock verpasst, dass Sie sich in die Hose machen.« Sie hielt ihm die Betäubungspistole vor die Nase.
    »Was soll das hier?«, fragte Ward und richtete sich auf. »Ich dachte, ich werde hier an einen Sender angeschlossen. Was soll der Scheiß mit der Betäubungspistole?«
    »Wir dachten, dass Sie vielleicht doch erst mit uns reden wollen«, sagte Lula.
    »Ich kenne meine Rechte. Mir wird hier Gewalt angetan«, sagte Ward. »Sie dürfen mich nicht fesseln. Entweder Sie legen mir jetzt den Scheißsender an, oder Sie setzen mich gleich auf freien Fuß.«
    Lula beugte sich zu ihm hinunter und drohte ihm mit dem Finger. »Kommen Sie mir nicht mit Schimpfwörtern. Sie haben es hier mit Damen zu tun. So etwas dulden wir nicht.«
    »Ich sehe hier keine Damen«, sagte Ward. »Nur eine dicke fette schwarze …« Er sagte das schlimme Wort, das mit V anfängt. Das schlimmste aller Schimpfwörter. Schlimmer als das Wort, das mit Sch anfängt.
    Lula stürzte sich mit der Betäubungspistole auf ihn, und Ward sprang vom Stuhl.
    Connie war auch gleich aufgesprungen und versuchte, die Katastrophe aufzuhalten. »Dass er uns bloß nicht durch die Tür entwischt!«, rief sie.
    Jetzt trat ich in Aktion und versperrte ihm den Weg.
    Ward machte kehrt und lief zum Hintereingang. Connie und Lula hielten beide ihre Betäubungspistolen im Anschlag.
    »Ich habe ihn! Ich habe ihn!«, schrie Lula.
    Ward bückte sich und rammte Lula den Kopf in den Bauch, dass sie glatt auf den Hintern plumpste. Connie fiel geduckt über ihn her, und die beiden standen sich wie Kampfhähne gegenüber. Ward hüpfte zur Seite und huschte um sie herum. Er war nicht der Klügste, aber er war flink.
    Ich machte einen Hechtsprung und griff ihn von hinten an. Wir stürzten und wälzten uns auf dem Boden. Ich rollte zur Seite, und Connie ging ihn mit der Betäubungspistole an.
    Ward machte einmal »Hng« und erschlaffte.
    Wir reckten die Hälse, um nachzuschauen, ob jemand durchs Vorderfenster guckte.
    »Die Luft ist rein«, sagte Connie. »Schnell. Helft mir, ihn hinter die Aktenschränke zu legen, bevor jemand ihn

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