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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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Witz im Kel-Zelt, wie um zu sagen, daß es nicht so ernst gewesen sei. Rhian zuckte die Achseln und lächelte grimmig, faßte jemanden seines eigenen Volkes an, ergriff die Hand einer Kel'e'en – vielleicht seine Wahrgefährtin.
    Duncan blickte ihm ernst nach, als wisse er sehr wohl, was für ein kalter Wind ihn gestreift hatte.
    Und auf einmal waren die Ja'ari unter ihnen, mit Tian s'Edri an der Spitze; sie waren Kalis von den Ka'anomin von Zohain begegnet, und ihre beiden Gruppen hatten sich unterwegs in der Aufgeregtheit der Gefährtenschaft miteinander vermengt, und sie ergossen sich nun unter die Ja'anom wie ein schwarzer Wind aus der Dämmerung, glücklich, die Hao'nath vor sich zu finden.
    Niun und Hlil und Rhian empfingen die beiden Kel'anthein und standen oben auf dem Kamm, um die Ankunft noch einer weiteren Gruppe zu beobachten, die wie die anderen kam, eilig und glücklich.
    »Mari«, sagte Kel Tian, der den ihnen nächstgelegenen Weg gehabt hatte. Und kurz darauf gesellte sich eine weitere schwarze Masse zu ihnen, und Elan von den Mari war da, um umarmt zu werden und zu umarmen.
    »Die Letzten außer den Patha«, meinte Tian, aber die Aufregung legte sich jetzt rasch, und Niun sah mit wachsendem Unbehagen hinaus zum heller werdenden Horizont. Es gab kein Zeichen vom fünften Stamm. Ruhe fing an, sich über das vermischte Kel zu breiten, bis alle Augen auf dieser leeren Ausdehnung von Sand und Himmel ruhten.
    Schließlich war es vollkommen still, und wo Durcheinander geherrscht hatte, begann die Reihe, sich entlang des Kammes zu verteilen, und die Stimmung hatte sich in Grimm verwandelt.
    Das Licht war jetzt hell genug, um die Farben erkennbar zu machen, und eine bernsteinfarbene und rotgelbe Dämmerung ließ die Hügel hervortreten. »Vielleicht hoffen sie«, meinte Elan »daß wir zu ihnen gehen.« Und Tian und Rhian brummten etwas dazu.
    Dann gab es dort draußen etwas, eine fließende Dunkelheit, ein Schatten. Einige deuteten, aber niemand sagte danach mehr etwas, nicht während der langen Zeit, die Leute brauchten, um so weit zu gehen, nicht während der Unterbrechungen, wenn die Kommenden in den Wellungen des Landes außer Sicht waren.
    Sie verschwanden ein letztesmal und tauchten auf dem gegenüberliegenden Kamm wieder auf, eine gewaltige Anzahl, fast fünfhundert Kel'ein, und sie eilten den Hang in freundlicher Unordnung herab.
    Seufzer und Gelächter brachen beim Kel gleichermaßen aus. »Ai, die Patha kennen die Stunde nicht!« rief einer der Ja'ari aus, und ein Strom leisen Gelächters floß die Reihe entlang, so daß selbst Niun und andere vor Erleichterung lachten. Das war die Art von stehender Redewendung, die für Jahrzehnte im Kel lebendig bleiben konnte, die Art von Spott, die wiedergutzumachen einen Mann Mühe kosten konnte. Die Patha kamen außer Atem den Hang herauf und standen diesem Spott gegenüber, aber da war nicht nur Kedras von den Patha, sondern auch ein zweiter Kel'anth, ein junger Kel'en mit wenigen Ehrenzeichen.
    »Ich bin Mada s'Kafai Sek-Mada«, stellte sich dieser Kel'anth vor, »von der östlichen Path'andim, dem zweiten Clan der Patha, und hergekommen auf den Ruf der Patha zum Aufruf der She'pan'anth. Wo ist Kel'anth Niun s'Intel?«
    »Sie kommen spät«, sagte Niun zu den anderen, »aber sie vermehren sich.« Gelächter brach aus, in das auch die Patha einstimmen konnten, und Niun umarmte Mada nach Kedras, sah sich im Dämmerlicht um nach dem Anblick von mehr als fünfzehnhundert Kel'ein, eine Zahl von Angehörigen seiner Rasse, wie er sie in seinem ganzen Leben noch nicht erblickt hatte, mehr als die meisten Kel'anthein, von denen er gehört hatte, jemals um sich gehabt hatte, außer bei den wirklich größten und verzweifeltsten Kämpfen. Das Gewicht dessen senkte sich auf ihn wie das Gewicht von Jahren. »Kommt ins Lager!« hieß er sie alle.
    Er ging durch die Reihe, die sich nach innen wandte und in seinem Gefolge zwischen die Zelte strömte, wo die im Lager gebliebenen Kel'ein sich dazugesellten, wo Kath'ein und Kinder herauskamen, um diesen Anblick mit großen Augen zu betrachten, und wo sich Sen'ein grüßend verneigten.
    Melein wartete im Dämmerlicht, unverschleiert und mit leuchtenden Augen. »Meine Ja'anom«, grüßte sie die Ankommenden, »und meine entlehnten Kinder.« Sie streckte die Hände aus, und Niun kam und küßte sie, erhielt ihren Kuß in Erwiderung; und nach ihm kamen die sechs anderen Kel'anthein, jeder einen Kuß; und danach all die anderen

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