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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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weicher.
    »Es ändert nichts, du klammerst.«
    »Tu ich nicht.«
    »Doch, immer wenn ich mal nicht aufpasse, bist du da. Es ist nicht leicht für mich, Princess. Aber ich habe jetzt eine Chance. In zwei Wochen werde ich mein erstes Rennen fahren.«
    »Und dann?«
    »Muss ich siegen. In Plouescat, in Morlaix, in Brest, in Bilbao, dann in Dublin. Danach werde ich hoffentlich in NuYu antreten, in Paris, in Madrid … So viele Rennen wie möglich bestehen, Princess, damit ich im November hier am Capital-Cup teilnehmen kann.«
    Er kam also wieder. Vielleicht musste ich darauf hoffen.
    Die Lichter in der Arena flammten auf, Musik erklang, eine Gruppe Männer in wallenden Togen zog ein und verteilte sich auf dem Podest. Einer von ihnen stieg auf die erhöhte Bühne, und die Musik verklang mit einem Tusch.
    Er begrüßte die Besucher, kündete das Vorprogramm an und gab dann das Zeichen für den Beginn. Es wurde laut und farbenprächtig. Eine Unterhaltung war nicht mehr möglich. Aber ich hatte noch immer Rebs Hand in der meinen. Die opulente Pferdeschau ging ziemlich an mir vorbei, ich kämpfte mit meinen Gefühlen. Enttäuschung, Sehnsucht, Verlangen, Vertrauen, Hoffnung wechselten sich ab. Reb saß bewegungslos neben mir, die Augen geschlossen. Jetzt fiel mir auf, dass er müde sein musste. Vorsichtig streichelte ich seine Hand. Er rührte sich nicht.
    Erst als die Fanfaren das Ende des ersten Teils der Vorführung ankündigten und eine Pause einleiteten, rührte er sich wieder.
    »Komm, wir gehen nach hinten zu Cam«, schlug er vor.
    »Können wir das so einfach?«
    »Ich habe eine Berechtigung. Und ein lockiges Groupie kann ich ja wohl mitnehmen.«
    »Pfff.«
    Aber er war schon aufgestanden und zog mich mit sich. Von der Tribüne aus gab es einen Eingang zur Halle dahinter, die er mit seinem Id öffnete. Hier ging es überaus lebhaft zu. Die bunten Wagen waren aufgestellt, die Gespanne wurden auf und ab geführt, Wagenlenker, Betreuer und Pferdeburschen standen zusammen. Ich entdeckte den flammendroten Victor, den blauen Fritz, dann Cam, der etwas an seinem Wagen richtete. Wir gingen auf ihn zu.
    »Die Princess will ein Autogramm«, sagte Reb und schlug ihm auf die Schulter.
    »Kriegt sie, wenn ich den Pokal gewonnen habe.«
    Cam musterte uns beide, und sein Blick blieb an unseren gefassten Händen hängen. Er sagte nichts, nickte aber kurz, als hätte er plötzlich etwas verstanden.
    »Wie sind deine Chancen?«, fragte ich ihn.
    »Willst du auf mich wetten? Dann tu es nicht. Ich hoffe, ich komme in die Endrunde, aber Slippery Slim, Victor und Hardfight Haro sind mir vermutlich überlegen. Beobachte sie gut, Reb, deine Meinung interessiert mich.«
    »Klar.«
    »Kommt nach dem Rennen zur Feier, ich lasse euch autorisieren.«
    »Feier?«
    »Was, Kyria, ist ein Sieg ohne Feier?«
    Ich wäre lieber mit Reb allein gewesen, aber auch das sollte wohl nicht sein.
    Ein Trainer trat zu Cam und hielt ihm die Lederstulpen hin.
    »Ich muss mich bereit machen. Drückt mir die Daumen.«
    »Wenn’s hilft. Komm, Princess, lassen wir die Helden allein.«
    Auch die anderen Fahrer legten ihre Kleidung an, farblich passend zu ihren Wagen. Neben dem siegreichen Victor stand ein Mädchen, das ihm die ärmellose Lederweste reichte, rot natürlich. Sie war ein zierliches Geschöpf, und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie völlig von ihm hingerissen war, er sie jedoch mit vollendeter Verachtung behandelte.
    Unmöglich, diese Männer hier.
    Das Rennen begann. Es war live doch etwas ganz anderes als in der Aufzeichnung. Ich verstand die Aufregung mehr und mehr, die diese Veranstaltungen erzeugten. Reb saß vorgebeugt neben mir und verfolgte mit höchster Konzentration die um das Mittelpodest hetzenden Vierergespanne. Hin und wieder gab er einen leisen Kommentar von sich, den ich nicht recht verstand. Die erste Runde gewannen Furious Fritz und ein Wagenlenker in Purpur. Bei dem zweiten Rennen hielt ich den Atem an. Cam kam gut vom Start weg, zog an drei Konkurrenten vorbei, in der letzten Runde dann schaffte er es knapp, die um die Kurve schleudernde Quadriga von Slippery Slim zu überholen. Ich sprang jubelnd auf.
    »Übertreib es nicht, Princess«, sagte Reb trocken und zog mich auf den Sitz zurück.
    »Warum nicht? Das war doch super.«
    »Er hätte Erster werden können, wenn er sich in der Wende nicht zurückgenommen hätte.«
    »Dann hätte er diesen Slim behindert. Er hätte stürzen können.«
    »So läuft das

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