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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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eben.«
    Offensichtlich hatte ich noch immer nicht verstanden, wie dieser Wettkampf funktionierte.
    Die dritte Runde startete, und hier gewann überragend Victorious Victor. Eine kurze Pause wurde verkündet, bevor das Finale stattfand. Reb holte uns einen Obstdrink, mich forderte mein KomLink schon wieder auf, diesen elenden Selbsttest durchzuführen.
    »Was ist das?«, fragte Reb, als ich den Aufruf verärgert canceln wollte.
    »Gesundheitstest, ziemlich nervend. Ich soll berichten, ob ich Ausschlag bekomme oder nicht schlafen kann.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich mich vermutlich mit irgendeinem schlimmen Wirkstoff vergiftet, der in Lebensmitteln enthalten ist, und muss ein Gegenmittel nehmen. Meine Mutter bezeichnet das als gewollte Panikmache der ConMat.«
    Reb zuckte mit den Schultern. »Dann mach doch irgendwelche Angaben, du musst ja nicht die Wahrheit sagen.«
    »Ähm.«
    Nicht die Wahrheit sagen – und das bei einer staatlichen Aufforderung.
    Überdenkenswert. Auf die Idee wäre ich wirklich nicht gekommen. Die alten Gewohnheiten steckten noch ziemlich tief in mir drin. Trotz allem.
    »Oder gib Cam dein KomLink. Er kann solche Funktionen sperren lassen.«
    »Genial.«
    Die Fanfaren erklangen wieder, die Finalrunde begann. Ich klammerte mich an Rebs Hand, während die sechs Gespanne durch ihre Runden preschten. Cam schaffte es wieder an die dritte Stelle, dann schnitt Victor ihn in der südlichen Wende. Sein rechtes Pferd strauchelte, der Wagen löste sich vom Gespann, Cam sprang, rollte sich ab und drückte sich an die Bande. Die Pferdeburschen fielen den Tieren in die Zügel. Victor riss die Arme hoch, als er über die Ziellinie fuhr. Ihm folgte Furious Fritz.
    »Mist!«, stieß ich hervor. »Wird das einfach so geduldet? Cam hätte verletzt werden können.«
    »So läuft das eben.«
    »Du wiederholst dich.«
    »Princess, das ist hier kein Watteballwerfen.«
    Mit großem Tamtam wurde Victor ein Lorbeerkranz aus der Hand einer Priesterin überreicht, und er fuhr langsam seine Ehrenrunde unter dem Jubel der Zuschauer.
    »Gehen wir«, meinte Reb. »Ich hab genug gesehen.«
    Wieder schlüpften wir durch die Nebentür in die Vorhalle. Cams Wagen stand an der Seite, er selbst lag bäuchlings nackt auf einer Pritsche und wurde von zwei Sanitätern behandelt. Als Reb seine Schulter berührte, schielte er nach oben.
    »Hüfte geprellt, ein paar Schürfwunden. Nichts Tödliches«, versicherte er uns.
    Ich staunte über die mächtigen Muskeln seiner Arme und Schultern. Die wusste er unter seinen Kleidern als Ole MacFuga wahrlich gut zu verstecken. Er schien meine Musterung zu genießen, grinste und spannte die Muskeln an.
    »Angeber«, knurrte Reb.
    »Man muss sich seine Bewunderung erwerben, Hänfling.«
    »Du kannst froh sein, dass du hier platt auf der Schnauze liegst, sonst würde dir der Hänfling eine Lektion erteilen.«
    »Holen wir nach, Reb, bald. Hey, Sani, kann ich jetzt aufstehen?«
    »Mach langsam. Und nimm davon zwei alle sechs Stunden.«
    Der Sanitäter warf ihm ein Tablettenpäckchen zu, und Cam richtete sich auf. Reb drückte ihm eilig ein Handtuch in die Hand, und diesmal musste ich kichern.
    »Darf ich ihn mir nicht angucken?«
    »Princess!«
    Zwischen Reb und Cam schienen sich Blitze zu entladen.
    Interessant. Sehr interessant. Geradezu äußerst interessant.
    Um die Atmosphäre aber nicht noch mehr aufzuheizen, senkte ich züchtig den Blick.
    Cam war allerdings ein Bild von einem Mann. Wirklich.
    »Gehen wir zur Siegesfeier, Cam?«, fragte Reb.
    »Wenn ihr möchtet. Ich werde Victor die Ehre nicht erweisen. Dieser Arsch hat mein Pferd geschlagen.«
    »Wie bitte?«
    »Hat keiner gesehen, oder?«
    »Ich war zu weit weg. Klag ihn bei der Wettkampfleitung an.«
    »Vergiss es. Er wird es leugnen. Hört, ihr beiden. Wir haben auch so genug zu regeln. Wir treffen uns nachher im Bunker. Jetzt muss ich erst noch duschen, nach den Pferden sehen, und dann verdrücken wir uns.«
    »Wo sollen wir auf dich warten?«
    »Ich bin in einer halben Stunde bei meinen Ställen. Vergnügt euch so lange hier.«
    Er drehte sich um und bot uns seine Kehrseite. Sein Zopf hatte sich aufgelöst, und seine Haare fielen ihm in Wellen über den Rücken.
    Mir entschlüpfte ein kleines »Wow!«.
    »Was hat der, was ich nicht habe?«, fragte Reb mit einem Grollen in der Stimme.
    »Nichts an?«
    »Stellst du Vergleiche an?«
    »Hast du was zu befürchten?«
    Schrecklich, dieses Kichern, das mir in der Kehle saß. Reb war

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