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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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Victor hatte nicht nur Freundinnen, wie es schien.
    »Wir verlassen jetzt besser die Veranstaltung«, meinte ich.
    »Ich brauche Ihre Namen, Junoras.«
    »Die bekommen Sie nicht«, antwortete Cam, der plötzlich neben uns stand. Auch Reb war da und betrachtete das Wrack am Boden mit gerümpfter Nase. »Junoras, wir gehen.«
    Er hatte eine derart autoritäre Art, dass die Amazonen uns ungehindert den Saal verlassen ließen.
    Kaum waren wir draußen, fauchte er: »Das war möglicherweise verdient, Junoras. Klug war das ganz und gar nicht. Wohin?«
    »Zu mir«, sagte ich. »Aber in meinen E-Jogger passen nur zwei Personen.«
    »Wir kommen nach.«
    »Uff!«, seufzte Xarina und ließ sich auf den Sitz fallen. »Uh, ich hab gehört, dass es wehtut. Aber diese Wirkung hatte ich nicht erwartet.«
    »Hast du Schmiedeeisen in der Kniescheibe?«
    »Nee. Und ich hätte noch fester gekonnt.«
    »Weiß du, es mag ja sein, dass wir jetzt Schwierigkeiten bekommen. Aber der Anblick war es wert. Vor allem, nachdem ich mitbekommen habe, wie dreckig es Reb vorgestern ging. Und möglicherweise wird Vicious Victor schon deswegen keine Anklage erheben, weil er ganz genau weiß, dass wir ganz genau wissen, dass er dafür gesorgt hat, dass Reb dieses Brechmittel verabreicht wurde.«
    »Eine Chance. Aber jetzt werden wir uns erst einmal eine Strafpredigt anhören müssen.«
    »Tja, toll, nicht?«
    Reb und Cam trafen eine Viertelstunde später ein, beide mit ernsten Gesichtern.
    »Den größten Ärger konnten wir hoffentlich vermeiden«, knurrte Cam. »Delbert hat zugesichert, den Sieger des Capital-Cups nicht in seiner gedemütigten Form kotzend am Boden zu zeigen. Und damit kommt der gesamte Vorfall nicht in die Presse, und eure Namen werden nicht erwähnt.«
    »Schön. Mich hätte es nicht gestört«, sagte Xarina.
    »Die Hochmutter schon. Und Kyria braucht das auch nicht. Du hast unvernünftig und kindisch gehandelt.«
    Das sagte er ganz nüchtern, und ich bemerkte, wie Xari vor Wut zu kochen begann.
    »Weder unvernünftig noch kindisch«, sagte ich. »Victor hat sich wie ein Schwein benommen, und hätte sie ihn nicht getreten, hätte ich mir auch mehr als nur verbale Ausrutscher erlaubt.«
    Cam schüttelte den Kopf. »Deine Mutter ist Politikerin. Du solltest wissen, dass man in solchen Fällen anders vorgeht, Junora.«
    Ja, einstecken, sich merken und an anderer Stelle Konsequenzen ziehen. So wie Ma Dama Isha sich Olgas Provokationen gegenüber verhielt. Politik war ein verlogenes, hinterhältiges Geschäft. Also übte ich mich darin.
    »Ich weiß, lieber Ole. Und wir sind dir dankbar für deine Hilfe«, säuselte ich.
    »Vorsicht, wenn die Princess süßlich wird, steckt ein hässlicher Widerhaken in ihrer Rede«, mahnte Reb. Ich schoss einen bösen Blick auf ihn.
    »Ich weiß«, meinte Cam. »Sie ist nicht sehr geschickt in diesen Dingen.«
    Ich schnaubte.
    »Kyria, halt deine Emotionen im Griff. Die Sache ist wirklich ernst, und wir müssen die Folgen bedenken. Als wir den öligen Delbert überredet haben … «
    »… nicht ohne ihm dabei eine gewisse Summe zu spenden«, fügte Reb hinzu, und ich musste schlucken.
    »… also die Presse an der Berichterstattung gehindert hatten, kam Quirin zu uns und flüsterte mir zu: ›Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr.‹«
    »Was soll das denn schon wieder?«
    »Ein Zitat, vermute ich. Und die Absicht ist ziemlich eindeutig, oder?«
    Xarina hatte wieder die Finger umeinandergeschlungen und schaute auf ihre Hände.
    »Die beiden, Vater und Sohn, sind gefährlich. Sie sind von sich selbst eingenommen, rücksichtslos, gehässig und rachsüchtig. Sie leben für diese Rennen und die Siege, weil sie sonst nichts haben, worauf sie stolz sein können.«
    »Glaubst du das wirklich, Cam?«, fragte ich, und ein eisiger Blick durchbohrte mich.
    Mist, ich hatte ihn mit dem falschen Namen angeredet.
    Er überspielte es jedoch und meinte: »Ich habe die beiden inzwischen lange genug beobachtet. Es kommt noch etwas dazu, Kyria. Reb hat sich mit einem alten Pferdetrainer unterhalten und herausgefunden, dass sich Quirin und Alvar terHag schon vor langer Zeit gekannt haben. Ihre Beziehung zueinander kann wohl nicht kameradschaftlich genannt werden. Ein Grund mehr, warum Victor derart versessen darauf ist, Reb – und dir – zu schaden.«
    Das machte mich beklommen. Victor hatte versucht, Reb an der Teilnahme dieses Rennens zu hindern, auf hinterlistige Art. Das nächste Mal würde er es

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