Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
Vom Netzwerk:
hatte ich schon mal gehört. Dieses Pathos von Sündern und dem Herrn und der Gnade und der Gerechtigkeit. Es war ein heißer Tag gewesen, und ich hatte das Festgewand der Menschen im Reservat getragen. Wir hatten uns in der Kirche versammelt und dort den Riten der verbotenen Männerreligion beigewohnt. Willows Beerdigung. Ein männlicher Priester. Er hatte von DEM HERRN gesprochen, in Großbuchstaben.
    »Bibel!«, sagte ich, und Reb hob den Kopf.
    »Was ist damit?«
    »Die Gottlosen – könnte das ein Begriff aus der Bibel sein, Reb? Im Reservat hängen sie noch dieser Religion an, nicht wahr?«
    »Sauber, Princess!« Und schon sprach er wieder auf Cam ein.
    »Eine Gruppe von Männern, die dem alten Glauben anhängen, einem Glauben an einen machtgierigen, gewalttätigen, rächenden Manngott«, sagte Xarina. »Kyria, das ergibt einen Sinn. Das passt mit der Aussage der Geknechteten zusammen. Männer, die mehr Rechte haben wollen – sie haben deine Mutter in ihrer Gewalt.«
    »Die NuMen?«
    »Ich gebe es Maie durch.«
    »Halt. Lass uns erst mal nachdenken.«
    Ich hörte Reb zu, der auf Cam einredete.
    »Cam, eine Sekte, Fanatiker?« Er lauschte und bekam einen grimmigen Ausdruck. »Es gibt sie trotzdem. Auch wenn du Quirin und Victor für zu blöd hältst, eine solche Aktion durchzuführen.« Seine Miene wurde noch härter. »Gut, dann erst einmal das Clanzeichen. Wir warten.«
    Er unterbrach das Gespräch und sah uns an. »Was wollte die Schlange?«
    »Mich in ihre Schlangengrube mitnehmen. Dort sollte ich Geborgenheit finden. Ich habe abgelehnt.«
    »Weiß sie von der Entführung?«
    »Sie glaubt an eine Krankheit. Hat sie zumindest gesagt.«
    »Sie wird es schnell genug erfahren. Verdammt, diese Szene wird in der Bevölkerung für Unruhe sorgen.«
    »Überlass das Maie. Ich hoffe, sie hat den öligen Delbert unter Kontrolle. Was sagt Cam?«
    »Sie haben ihr gesamtes System ausgeschaltet, um nicht geortet werden zu können. Und sie suchen mit Hochdruck nach dem Idioten, der es für die Übertragung benutzt hat.«
    »Und das Zeichen?«
    »Sie suchen auch danach. Es kann nicht weit von der Unterkunft sein, in der ich mich damals aufgehalten habe. Dort zumindest meine ich es schon mal gesehen zu haben. Irgendwo unter der alten Bürostadt halten sie deine Mutter gefangen.«
    Wir brüteten eine Weile vor uns hin, jeder mit seinen eigenen Schlussfolgerungen befasst. Xarina war die Erste, die ihre Gedanken in Worte fasste.
    »Männer, die mehr Rechte fordern, haben La Dama Isha entführt. Sagt mal, das ist doch irre? Sie hätten sich Olga schnappen müssen. Die will doch mehr Restriktionen einführen. Deine Mom steht doch auf Seiten der Männer, oder habe ich da was falsch verstanden?«
    Mir schwindelte etwas. Xari hatte recht – es war total unsinnig, diejenige zu entführen, die sich für sie einsetzte.
    »Jemand nutzt diese Gruppe«, sagte Reb. »Was uns wieder zu Quirin führt. Verdammt, Cam hat sich darin verbissen, dass es ein Subcult-Clan ist. Es hat da in der letzten Zeit Unruhe gegeben.«
    »Das eine schließt das andere nicht aus.«
    »Nein, das tut es nicht. Aber deine Mutter hat uns einen Hinweis gegeben. Sie weiß, wer dahintersteckt. Wir müssen sie da rausholen.«
    »Also Maie informieren?«
    »Nein. Nicht die Amazonen. Stell dir vor, sie stürmen die Quartiere der Subcults. Das wird eine Schlacht.«
    »Und anschließend ihr Untergang. In ganz NuYu. Du hast recht, Reb. Aber … «
    »Ich habe eine Idee. Aber ich brauche Cam dazu.«
    »Du willst zu deinen alten Freunden?«
    »Vielleicht, aber nicht allein.«
    »Natürlich nicht. Ich komme mit!«
    »Ganz bestimmt nicht, Princess.«
    »Darüber diskutiere ich nicht mit dir, Reb. Sie ist meine Mutter.«
    »Ich gehe mit meinem Team. Das sind Männer, die sich wehren können.«
    Ich zog meine Pistole unter der Tunika hervor. »Ich kann mich auch wehren. Also – wie gehen wir vor?«
    »Princess, du kannst unbeobachtet hier noch nicht mal einen Zeh aus dem Haus strecken.«
    »Junora Kyria nicht, Ria Meier schon. Ich habe ein zweites Id.«
    »Du bleibst hier.«
    Ich erhob mich und baute mich vor ihm auf. »Ich gehe in den Tempel, wenn du mich nicht mitnimmst.«
    »Du bist wahnsinnig!«
    »Ja, vor Angst. Ich will mit Cam sprechen.«
    »Der hat zu tun.«
    »Er wird mir zuhören.« Ich schnappte mir mein KomLink, Reb griff danach.
    Alles in mir wurde völlig ruhig.
    Willows Stimme flüsterte: »Macht – sei vorsichtig damit.« Ich hatte geantwortet, dass ich keine

Weitere Kostenlose Bücher