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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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Dunkelheit. Sehr leise sagte er: »Unsere Chance – ein ehemaliger Kabelschacht. Wir müssen kriechen. Ich zuerst, dann Kyria, Xarina, Cam am Schluss. Und so leise wie möglich. Wenn jemand Wache hält, werde ich ihn mit dem Blasrohr ausschalten. Ihr bleibt zurück, bis ich euch ein Zeichen gebe.«
    Es war nur grässlich. Ich zog die Ärmel meines Shirts über meine Hände, so wie Reb es uns vormachte, und kroch nach ihm in die Finsternis. Hinter mir hörte ich Xarinas Atem und das leise Schurren, mit dem wir uns über den lehmigen Boden bewegten. Einmal hielt Reb an. Wir lauschten.
    Stimmengemurmel, ein Aufschrei.
    Alles in mir krampfte sich zusammen.
    Der Geruch von Rauch, verbranntem Fleisch.
    Mich würgte es.
    Reb kroch weiter. Wir folgten. Flackernde Helligkeit fiel in den Gang. Wieder hielt er inne. Gab mir ein Handzeichen zu warten. Ich konnte jetzt erkennen, wie er sich vorarbeitete. Dann streckte er sich lang auf dem Boden aus. Hob die Hand an den Mund, und ein leises »Plopp« war zu hören. Quälend lang schien mir die Zeit, bis er sich wieder auf die Knie erhob und uns zum Folgen winkte.
    Der Gang wurde breiter, und Cam arbeitete sich von hinten vor. Er versperrte mir die Sicht. Dann löste er die Decke von seiner Schulter, Reb ebenfalls. Klar, die brauchten wir gleich für meine Mutter. Anschließend krochen die beiden aus dem Gang und verschwanden in den Schatten an der Wand. Xarina drückte sich an mich.
    Es war der Raum, den wir am Morgen in der Sendung gesehen hatten. Eine alte Halle mit Pfeilern und Nischen. Ein Feuer brannte in einer Metallschale, darum saßen fünf Männer. Sie fühlten sich offensichtlich sicher, denn sie stopften sich mit Fleisch vom Grill voll. Nicht weit von ihnen entfernt aber stand meine Mutter, nackt, blutverschmiert, mit Händen und Füßen an einen Pfeiler gefesselt. Ihr Kopf war heruntergesunken, die Haare fielen ihr über die Brust.
    Ich zog meine Pistole.
    Xarina das Messer.
    Wieder erklang das leise »Plopp«, und einer der Männer fasste sich an den Hals.
    »Plopp!«
    Der Nächste griff nach seiner Schulter.
    Die drei anderen gingen in Deckung.
    Cam und Reb sprangen auf. Rannten auf das Feuer zu.
    Die Männer versuchten zu fliehen. Reb packte den einen, seine Faust flog nach vorne. Cam segelte in einem hohen Sprung hinter dem zweiten her, und sein Fuß krachte ihm in den Rücken. Xarina und ich rannten los.
    Ich stellte mich schützend vor meine Mutter, während Xari mit dem Messer an den breiten Plastikbändern arbeitete.
    »Kyria!« Heiser, schwach, kam es von Mamas Lippen.
    »Halte durch, Mama. Wir schaffen das schon.«
    Aber das war zu optimistisch.
    Zwar hatten Cam und Reb die fünf Männer überwältigt, aber einer von ihnen musste einen Alarm ausgelöst haben. Licht flammte auf, und aus einem Seiteneingang kamen vier weitere Männer gestürzt. Bewaffnet mit Messern und Schlägern.
    Ich erkannte Victor.
    Blankes Entsetzen packte mich.
    Xarina hatte die Handfesseln gelöst.
    Mama fiel auf mich, ich ging zu Boden.
    Cam und Reb wehrten sich Rücken an Rücken, tretend, schlagend.
    Die Pistole rutschte mir aus der Hand. Ich griff danach. Hob sie an und zielte.
    Einer der Männer brach zusammen.
    »Füße sind frei«, raunte Xari und warf die schwarze Decke über uns. Gut so, sie verbarg uns.
    Cam hatte einen weiteren Angreifer zu Boden gebracht, Reb musste einen bösen Treffer einstecken und wankte. Ich schoss. Victor knickte zusammen.
    Der Letzte rannte auf den Eingang zu.
    Xarina erhob sich. Ging auf Cam und Reb zu. Ich kam ebenfalls auf die Knie. Wickelte die Decke um meine Mutter, die offensichtlich das Bewusstsein verloren hatte.
    Und dann geschah das Unfassbare.
    Zwei weitere Männer kamen durch den Eingang, Cam rief: »Joel, gut dass du … «
    Xari warf sich vor ihn.
    Eine Detonation hallte durch den Raum. Xari brach zusammen.
    Cam schoss zwei Mal. Die beiden Männer gingen zu Boden.
    Dann beugte er sich über Xarina. Ich robbte zu ihm hin, kramte in meinen Taschen nach dem Erste-Hilfe-Päckchen.
    Blut tränkte ihr Shirt. Cam riss es mit einer wütenden Bewegung auf. Reb kniete neben ihnen, schob den Stoff zur Seite. Eine Wunde oberhalb ihrer linken Brust, das Blut strömte heraus. Ich zerrte an dem Verbandspäckchen.
    »Fest draufdrücken«, sagte Reb. Ich tat es, und er befestigte es mit Klebestreifen.
    Cam fühlte nach Xaris Puls, sein Gesicht eine starre Maske.
    »Wickelt sie in die andere Decke. Ich trage sie.«
    Ich holte die zweite Decke und half

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