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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein Büro in der Stadt, und er steht im Telefonbuch .«
    »Was
macht Bobo Shanks beruflich ?« wollte ich wissen.
    »Ich
glaube nicht sehr viel«, erwiderte sie. »Er ist reich. Wahrscheinlich lebt er
von seinem Vermögen .«
    »Womit
vertreibt er sich die Zeit ?«
    Sie
zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Mit Sarah vielleicht, aber ich bezweifle
es. Sie hat niemals Zeit für einen anderen Mann gehabt. Jedenfalls solange
Broderick gelebt hat nicht .«
    »Ich
habe ein Gerücht über Shanks gehört«, sagte ich vorsichtig.
»Er soll Orgien veranstalten .«
    »Du
machst Witze !«
    »Ein
Dienstmädchen in seinem Haus soll so geprügelt worden sein, daß sie mitten in
der Nacht zum Notarzt mußte«, erklärte ich. »Und er hat einen Mann bei einer
Barschlägerei fast umgebracht. Aber der Mann war nur ein ortsfremder Tourist.
Angeblich wurden auch speziell für die Orgien Frauen von außerhalb
herbeigeschafft und dann am folgenden Morgen wieder zurückgebracht .«
    »Ich
habe auch manchmal ziemlich verrückte Geschichten gehört«, gab Melanie zu.
»Aber die waren dagegen harmlos !«
    »Aus
der gleichen Quelle habe ich erfahren, daß er diese Orgien auch für seine
Freunde veranstaltet«, fuhr ich fort. »Angehörige der feinen Gesellschaft von
Santo Bahia. So soll auch die Partnerschaft mit Hy Adams
zustande gekommen sein. Indem man ihn zu diesen Orgien eingeladen und ihm
besondere Spezialitäten geboten hat .«
    »Wer
immer diese Gerüchte in die Welt gesetzt hat, muß eine ziemlich schmutzige
Phantasie haben«, sagte sie gepreßt.
    »Wenn
etwas dran wäre, müßtest du davon wissen, nicht wahr ?«
    »Da
bin ich nicht so sicher«, versetzte sie. »Aber ich bin überzeugt, daß alles nur
Gerede ist. Was willst du übrigens andeuten, Danny ?«
    »Ich
will andeuten, daß ich dir gern glauben würde«, sagte ich. »Und vielleicht hätte
ich dir geglaubt, wenn ich dich nicht mit Hy Adams
ertappt hätte. Du hast Spaß daran gehabt, Baby !«
    »Gibt
es etwa ein Gesetz dagegen ?«
    »Das
wohl kaum«, erwiderte ich. »Aber eins ist sicher, Melanie. Für eine Klientin,
die mich engagiert hat, den Mörder ihres Ehemannes zu finden, bietest du mir
nicht mehr Hilfe als eine Hauptverdächtige .«
    »Dann
sollten wir die ganze Geschichte wohl am besten vergessen«, sagte sie
eingeschnappt. »Okay?«
    »Wir
sind noch immer miteinander im Geschäft«, wandte ich ein. »Ich habe meine
Spesen noch nicht verbraucht .«
    »Plötzlich
bin ich überhaupt nicht mehr hungrig« stellte sie fest. »Die Idee mit dem
gemeinsamen Mittagessen können wir also auch aufgeben. Verschwinde jetzt und
laß mich in Frieden .«
    »Wie
du willst«, sagte ich. »Besten Dank für den Martini.«
    Melanie
schloß mit Nachdruck die Tür hinter mir.
    Ich
aß schnell ein halbes Hähnchen in einer Imbißstube und dankte meinem Schöpfer, daß dort keine Pfannkuchen verkauft wurden. Aber
nur, bis ich den ersten Bissen von dem Hähnchen probiert hatte.
    Um
halb drei war ich wieder in meinem Büro. Melanies Scheck fand ich bei der
ungeöffneten Post, die ich zurückgelassen hatte. Ich ging damit schnell in die
Bankfiliale auf der gegenüberliegenden Straßenseite, um den Scheck einlösen zu
lassen. Dann kehrte ich in der stillen Hoffnung ins Büro zurück, daß ihn
Melanie nicht bereits gesperrt haben möge.
    Im
Telefonbuch stand, daß sich Hy Adams’ Büro in der
Vista Street, nur vier Querstraßen von mir entfernt, befand. Ich wählte die
Nummer und verlangte Adams zu sprechen. Eine unpersönliche Stimme teilte mir
mit, daß Mr. Adams auf einer Baustelle sei und heute nicht mehr im Büro
zurückerwartet würde. Ob ich ihm eine Nachricht hinterlassen wolle. Ich war
versucht, es zu tun, verzichtete jedoch darauf. Dann widmete ich mich geraume
Zeit nachdenklich stiller Nabelbeschau. Bis das Telefon läutete.
    »Boyd«,
meldete ich mich in lebhaftem Ton, weil ich hoffte, vielleicht einen neuen
Klienten zu bekommen.
    »Danny!«
Die Stimme klang verzweifelt.
    »Eleanor?«
    »Sie
haben mir befohlen, dir zu sagen, daß du vierundzwanzig Stunden Zeit hast, um
aus Santo Bahia zu verschwinden. Wenn du nicht abfährst, bringen sie mich um .«
    »Laß
mich mit ihnen reden«, sagte ich schnell.
    Es
folgten etwa zehn Sekunden Schweigen, als habe jemand die Hand über die
Sprechmuschel gelegt.
    »Sie
wollen nicht mit dir sprechen !« meldete sich dann
Eleanor erneut. »Es gibt nichts weiter zu reden, sagen sie. Entweder du verläßt
innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden

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