Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
Vom Netzwerk:
Richtung das Gespräch gehen sollte. „Du eigennütziger, scheußlicher … „
    „Ich denke an dich, Sarah“, sagte Benjamin ruhig. „Ich denke sogar sehr oft an dich.“
    Sofort ging ihr die Luft aus. „Wirklich?“
    „Eigentlich die ganze Zeit.“
    Sie dachte darüber nach. „Wieso, schulde ich dir noch Geld oder so?“
    „Das ist nicht nett“, antwortete er kühl. „Du weißt, dass du mir wichtig bist, Sarah. Nur weil ich nicht mit allem einverstanden bin, was du tust, heißt das nicht, dass ich mich nicht mehr für dich interessiere.“
    Sarah kam sich vor wie ein Idiot. Ein unreifer, jämmerlicher Idiot. Sie umklammerte den Hörer noch fester. „Du hast mich nicht unterstützt. Du hast mir das Gefühl gegeben, ganz allein zu sein.“
    „Ich habe dir überhaupt kein Gefühl gegeben, Sarah“, sagte er ruhig und vernünftig. „Ich habe nur erwähnt, dass fristlos einen Job zu kündigen, der dir Aufstiegschancen geboten und für den eine Freundin von dir den Kopf hingehalten hat, eine wirklich schlechte Idee war.“
    So gesehen hatte er eigentlich …
Nein! Bleib beim Thema. Fang nicht wieder an, dich selbst zu hinterfragen.“
    „Ich war verletzt, Benjamin“, sagte sie sanft. „Du schimpfst immer mit mir oder sagst, dass ich endlich erwachsen werden soll. Du hast dich nicht ein einziges Mal dafür interessiert, wie ich mich gefühlt habe oder warum ich es getan habe.“
    „Weißt du überhaupt, warum du tust, was du tust?“
    „Selbstverständlich!“ rief Sarah leidenschaftlich.
    „Warum hast du also gekündigt?“
    Sie rieb sich die Schläfen. Das war alles schon so lange her. Warum hatte sie gekündigt? „Ich konnte diese Arbeitsweise nicht tolerieren. Die Leute waren beleidigend, ich habe permanent Überstunden gemacht, und sie waren trotzdem nie zufrieden. Und ich habe darauf gewartet, dass du endlich kommst und mir hilfst. Und was tust du? Lässt mich einfach im Stich!“
    „Du hast darauf gewartet, dass ich die rette, Sarah.“
    Sarahs Wangen wurden heiß. „Geh doch zur Hölle, Jam.“
    „Ich sage das nicht, um dir wehzutun“, behauptete er. „Ich zähle nur die Tatsachen auf.“
    „Ich brauchte dich nicht, damit du mich rettest. Ich wollte einfach, dass du bei mir bist. Und das warst du nie – du warst ja immer viel zu beschäftigt. Alles in deinem Leben war dir wichtiger als ich, und das nur, weil ich es dir habe durchgehen lassen.“ Sie hielt inne und dachte über das Gesagte nach.
Weil ich es dir habe durchgehen lassen!
„Ich habe etwas Besseres verdient.“ Ihre Stimme zitterte leicht, und sie holte tief Luft, um sich wieder zu beruhigen.
    „Ich schätze, ich habe dich irgendwie als selbstverständlich angesehen. Du weißt, wie wichtig mir mein Job ist. Ich wollte einfach eine solide Grundlage schaffen …“
    „Das ist mir egal.“
    Sie hörte, wie Benjamin seufzte. „Weißt du, heute hatte ich einen sehr erfolgreichen Tag. Warum gehen wir nicht zusammen Mittagessen und reden über alles?“
    Mittagessen? Sarah blinzelte, hielt den Hörer einen Moment vom Ohr weg und starrte ihn an. Über alles reden? „Äh, okay. Denke ich.“
    „Ich freue mich“, sagte er. „Wie wär’s mit … wie heißt das Restaurant, über das jeder spricht? Jozu?“
    „Äh, okay.“
    „Ich hole dich ab.“
    „Äh …“
    „Ist das in Ordnung?“
    Sie zuckte die Achseln. „Klar.“ Vergeude dein Benzin, nicht meines, dachte sie. Warum nicht?
    Sie zog sich drei Mal um. Zuerst wählte sie ein aufregendes Outfit, aber sie wollte nicht, dass er den Eindruck bekam, sie wolle ihn zurückgewinnen, deshalb wechselte sie zu Jeans und einem engen T-Shirt. Dann änderte sie wieder ihre Meinung und entschied sich für ein Sommerkleid, das nicht zu offenherzig, aber auch nicht zu lässig war. Zumindest glaubte sie das.
    Es klingelte.
    „Ja?“
    „Ich bin’s, Benjamin.“
    „Ich bin sofort unten.“ Sarah schnappte sich ihre Handtasche und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
    Er sieht gut aus, dachte sie verärgert. Er trug einen Anzug, den sie nicht kannte. Offenbar hatte auch er entdeckt, dass die Kleidung, die er in Fairfield getragen hatte, nicht unbedingt nach L.A. passte. Er wirkte sehr seriös, vielleicht ein wenig zu konservativ. Andererseits hatte sie so viel Zeit mit Leuten wie Martika, Taylor und Pink verbracht, dass sie das womöglich nicht mehr neutral beurteilen konnte.
    Er runzelte die Stirn. „Deine Haare sind anders.“
    „Ja.“
    „Sie sind viel kürzer.“
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher