Laborwerte verstehen leicht gemacht
μg/l
Digoxin
therapeutischer Bereich
1,1–1,4 μg/ml
toxischer Bereich
> 3,0 μg/ml
Diuretika (harntreibende Medikamente)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Elektrolyte (Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium): wegen möglichem Mangel oder Überschuss
Harnsäure: wegen möglicher Hyperurikämie
Glucose: wegen möglicher Hyperglykämie, auch bei Einnahme von Antidiabetika
Triglyzeride, Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin: wegen möglicher Hyperlipidämie
Blutbild: wegen möglicher Veränderungen
Diese große Gruppe von Medikamenten steigert die Nierenleistung und schwemmt Wasser aus. Sie sorgt so dafür, dass sich das Flüssigkeitsvolumen im Körper etwas verringert, wodurch das Herz entlastet wird. Erfolgreich ist dies aber nur, wenn die so wichtigen Elektrolyte und andere Stoffe nicht im Übermaß mit ausgeschwemmt werden. Deshalb werden bei Einsatz von harntreibenden Medikamenten und in Abhängigkeit vom jeweiligen Medikament regelmäßig die Werte für Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium sowie die Harnsäure und die Glucose bestimmt. Zusätzliche Kontrollen sind wegen des weiteren Nebenwirkungsspektrums erforderlich: Blutfette (Triglyzeride, Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin), Blutbild .
Bei gleichzeitiger Einnahme von Lithium kann der Spiegel ansteigen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen, Paracetamol, Diclofenac) kann die Wirkung vermindert sein.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Digitalispräparaten kann deren Spiegel ansteigen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidiabetika kann deren Wirkung schwächer sein.
Glukokortikoide (z. B. Kortison)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Kalium: bei Dauerbehandlung 3-monatlich wegen vermehrter Ausscheidung von Kalium
Natrium: bei Dauerbehandlung 3-monatlich wegen vermehrter Rückresorption von Natrium
Glucose: bei Dauerbehandlung 3-monatlich, wegen Erzeugung oder Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsellage
Triglyzeride, Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin: bei Dauerbehandlung 3-monatlich
Glukokortikoide werden vom Körper selbst erzeugt und haben eine Vielzahl von Wirkungen und Aufgaben im gesunden Organismus. Zwei wesentliche Punkte, die sich die Medizin immer wieder zu Nutze macht, sind die abschwellende Wirkung und die Hemmung von Entzündungsprozessen. Aus diesem Grunde werden Glukokortikoide auch so häufig bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Doch die Nebenwirkungen sind zahlreich und müssen stets sorgfältig gegen den Nutzen für den Patienten abgewogen werden. Weil Glukokortikoide als »Stresshormone« wirken, führen sie zu einer verstärkten Freisetzung von Glucose aus den körpereigenen Speichern. Ein Diabetes wird dadurch verschlechtert und muss unter Umständen immer wieder neu eingestellt werden. Die Wirkung mancher Glukokortikoide kann zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalium führen. Bei Kaliummangel wird wiederum die Wirkung von → Digitalispräparaten verstärkt. Die Wirkung von gerinnungshemmenden Cumarinen wird abgeschwächt, wodurch das Thrombose- und Embolierisiko steigt und die 14-tägliche Bestimmung des Quick-Wertes eventuell noch intensiviert werden muss (→ Phlebothrombose).
Häufig ist vom Kortison und vom Kortisol die Rede. Diese beiden Glukokortikoide sind nur chemische Spielarten der gleichen Substanz. Streng genommen wird im Blut nur Kortisol gemessen. Kortison ist dort nicht nachweisbar.
Interferone
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Blutbild: wegen möglicher Leukopenie und Thrombozytopenie
ALT: wegen häufiger Leberschädigung
Interferone und immunsuppressive Medikamente wie z. B. Cyclophosphamid oder Azathioprin unterdrücken die Funktion des Knochenmarks, um z. B. bei Autoimmunerkrankungen das gegen die eigenen Zellen gerichtete Immunsystem zu bremsen, was jedoch zu der Nebenwirkung eines Mangels an weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und Blutplättchen (Thrombozytopenie) führen kann. Besondere Aufmerksamkeit muss der Leber geschenkt werden, da die Interferone diese sehr belasten.
Lithium
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Lithiumspiegel: regelmäßige Routinekontrollen, nach Einstellung spätestens 3-monatlich
Blutbild: wegen Leukozytose
TSH, T3 und T4: wegen Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
Wird eine Depression medikamentös behandelt, können zum einen Kontrollen wegen der Nebenwirkungen der verschiedenen Substanzklassen
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