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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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oben, suchte jeden Fetzen Himmel ab, aber entweder war der Stern noch nicht aufgegangen oder die flirrende Helligkeit verbarg ihn.
    León wollte gerade aufstehen und zurück ins Haus flitzen, als er ein tiefes Motorengeräusch vernahm. Ein Sechszylinder, schoss es ihm durch den Kopf. Er erkannte den Sound sofort. Brummend und … gefährlich. Dazu ertönte jetzt laute dröhnende Musik. Es klang wie … mexikanischer Rap. Er verstand die Worte und die Geschichte, die sie erzählten, ließ ihn trotz der Hitze frösteln.
    Still Making Money With This Criminal Mentality
    And Haters Still Hating These Days.
    I’m Still Hittin’ This Thang
    With Semi-Automatic Thangs.
    I Live How I Want,
    You Chase What You Wanna Be.
    León spähte um die Ecke. Tatsächlich, da rollte ein schwarzes Cabrio auf ihn zu. Vier Mexikaner mit tätowierten Gesichtern befanden sich darin und nickten im Takt der Musik. Im Gegensatz zu seinen eigenen Tätowierungen, die das gesamte Gesicht bedeckten, war bei ihnen nur jeweils die rechte Gesichtshälfte verziert. Trotzdem wirkten sie Furcht einflößend. In ihren hochgereckten Fäusten steckten kurzläufige Maschinenpistolen, die sie drohend herumschwenkten. Mierda. Der Wagen kam genau auf ihn zu. Noch konnten sie ihn nicht sehen, aber wenn sie sich auf gleicher Höhe mit ihm befanden, gab es keinen Schutz mehr. Sie würden ihn kurzerhand abknallen, daran zweifelte León keine Sekunde.
    Was sollte er bloß tun? Er war ein Fremder in ihrem Gebiet. Sein Gesicht und sein Körper waren von Tätowierungen bedeckt, die ihren zwar ähnelten, aber doch in wesentlichen Teilen unterschiedlich waren und die ihn als Mitglied einer anderen Gang auswiesen.
    Sie werden denken, ich sei ein Späher, der sich auf ihr Gebiet geschlichen hat. Bei allem, was heilig war, er konnte froh sein, wenn sie ihn nur erschießen würden.
    Was mache ich nur?
    Der Wagen kam immer näher. Die Musik wurde lauter, bedrohlicher. Nur noch Sekunden, dann würden sie bei ihm sein.
    »Hört ihr das?«, fragte Jenna.
    Alle lauschten.
    »Musik, allerdings unerträglich«, meinte Mary.
    »Unmöglich«, sagte Jeb und doch, jetzt konnte er es ebenfalls hören. Dröhnender Bass, der stetig näher kam und schließlich die Fenster vibrieren ließ. »Scheiße, was ist da los?«
    Alle drei rannten hinüber in die Küche, spähten durch die Schlitze der heruntergelassenen Rollläden. Sie sahen den Wagen sofort, ein dunkles Ungetüm ohne Verdeck, in dem vier Männer saßen und drohend mit ihren Waffen herumfuchtelten.
    »León ist da draußen«, zischte Mary leise, so als könne man sie auf der Straße trotz der Lautsstärke der Musik hören. »Sieht ihn jemand?«
    »Nein.« Jennas Stimme war keine Nervosität anzuhören, aber Jeb wusste, dass sie wie er selbst und Mary unter großer Anspannung stand.
    »Keine Spur von ihm«, sagte er. »Er muss sich versteckt haben.«
    »Hoffentlich gut genug«, murmelte Mary, die bleich geworden war.
    Jenna wandte den Kopf, sah Jeb kurz an. »Nichts.« Dann spähte sie wieder hinaus. Zu dritt starrten sie auf die Straße. Von León keine Spur.
    León hörte, wie der Wagen stetig näher kam. Er hatte sich auf den Bauch gelegt, das Flanellhemd schnell über sich geworfen, sodass sein Gesicht und seine Arme darunter verborgen waren. Er versuchte, wie jemand auszusehen, der auf offener Straße erschossen worden war. Es war ein dürftiger Plan, aber das Einzige, was ihm auf die Schnelle einfiel. Entweder sein Trick funktionierte und die Typen fuhren weiter oder sie durchsiebten seinen Körper mit Kugeln.
    Das Quietschen von Autoreifen, die abrupt abgebremst wurden, drang an sein Ohr. Die Musik verstummte. Plötzlich war es totenstill. Nichts regte sich mehr. Nicht mal ein Lufthauch bewegte die Papierfetzen auf der Straße, das Leben schien den Atem ebenso wie er anzuhalten.
    »Sieh dir den verdammten Penner an«, sagte eine brutal klingende Stimme. »Den hat einer kaltgemacht.«
    »Si«, sagte eine zweite Stimme. »Ein cabrón weniger.« Plötzlich spürte León die Hitze der Sonne auf seinem rechten Handrücken. Verdammt! Er wagte es, ein Auge vorsichtig zu öffnen. Die linke lag verborgen, aber die rechte mit ihren blauschwarzen Mustern war offen zu sehen.
    Madre mia, hoffentlich fällt das keinem auf.
    »Der Typ hat coole Schuhe an«, sagte eine neue Stimme.
    »Das nennst du cool?«, sagte der Erste. »Sehen wie beschissene Wanderschuhe aus, mit denen die weißen Ärsche in den Bergen herumklettern. Sag bloß, du

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