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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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gesucht werden?«
    »Ich will hier niemandem Angst machen«, mischte sich nun Jeb ein. »Aber Jenna hat recht. Die Leute auf den Fotos sehen uns verdammt ähnlich. Hinzu kommt, dass sie zwei Jungs und zwei Mädchen suchen. Hier steht es schwarz auf weiß: ›Eine der Gesuchten hat schwarze Haare, die andere blonde.‹ Ich werde ebenfalls sehr deutlich beschrieben und León ist so unverwechselbar, dass man gar nicht zweifeln kann. Wenn man die Bilder anschaut und unsere Steckbriefe liest … ich kann einfach nicht glauben, dass es zu dieser Zeit und an diesem Ort weitere vier Menschen gibt, die haargenau so aussehen wie wir.«
    »Aber da steht etwas von Brandstiftung und Anstiftung zur Unruhe. Damit haben wir doch nichts zu tun.« Marys Stimme überschlug sich fast.
    »Wer weiß das schon«, sagte León nun kaum hörbar. Alle schauten ihn verdutzt an. »Ist doch so, oder? Wir erinnern uns nicht an unsere Vergangenheit und wenn, dann sind es nur Bruchstücke. Es könnte also durchaus sein, dass wir in einem früheren Leben schwerwiegende Dinge getan haben, die jetzt auf uns zurückfallen.«
    »Das würde bedeuten, wir wären in unser reales …«
    Aus dem Hintergrund ertönte eine laute Stimme. Carmelita. Schnell ließ Jeb die Zeitung hinter seinem Rücken verschwinden.
    »Was ist mit dir, kleine Lady?« Polternd kam sie näher und kniete sich ächzend neben sie. Sie fasste nach Jennas Arm und legte Zeige- und Mittelfinger auf ihr Handgelenk. Stumm bewegte sie die Lippen.
    »Etwas flach«, verkündete sie. Dann befühlte sie Jennas Stirn. »Bist du schwanger, Mädchen?«
    Wider Willen wurde Jenna rot. »Nein.«
    »Du hast zwar kein Fieber, aber dein Gesicht ist bleich wie Mehl. Ich nehme an, das alles war viel zu anstrengend für dich.«
    Jenna wollte etwas erwidern, sagen, dass es ihr gut ging, dass sie nur einen Moment brauchte, um auf die Beine zu kommen, aber Carmelita sprach gleich weiter. »Hast du deine Familie erreicht?«
    Jenna schüttelte den Kopf.
    »Du musst dich ausruhen, Kind.«
    Plötzlich erklangen von der Straße Schüsse. Alle zuckten zusammen, lediglich Carmelita reagierte nicht. Die dicke Frau meinte nur: »So geht das seit Tagen. Die Gangs machen die Straßen unsicher, ballern wild in der Gegend rum und schießen auf alles, was ihnen vor den Lauf kommt. Die Welt ist in Unordnung geraten, aber Gott unser Herr wird diese Sünder strafen und sie in die Hölle schicken, wo sie für ihre Sünden in ewigen Flammen büßen mögen.«
    Als sie die erschrockenen Gesichter der vier Jugendlichen sah, fügte sie noch schnell ein »Sorry« hinzu. »Tatsache ist«, sprach sie weiter. »Solange es hell ist, könnt ihr nicht auf die Straße. Viel zu gefährlich. Ihr müsst warten, bis die Nacht anbricht, solange könnt ihr hierbleiben und euch ein wenig ausruhen. Unser Haus ist für euch offen.«
    »Danke«, sagte Jeb. »Wir sind Ihnen wirklich dankbar für alles, was Sie für uns tun.«
    »Ihr habt meinen Vater gerettet, nichts ist zu viel getan.«
    Carmelita sah kurz auf ihre gefalteten Hände. Der grellrote Lack auf ihren Fingernägeln blätterte an einigen Stellen ab. Dann schaute sie auf und blickte Jeb eindringlich an. »Wohin wollt ihr?«
    Jenna beobachtete Jeb, der keinen Moment mit seiner Antwort zögerte: »Aus der Stadt raus. Dann nach Norden.«
    Es war eine verdammt vage Antwort und obwohl sich Jenna sicher war, dass Carmelita wusste, dass man ihr etwas verheimlichte, nickte sie nur. »Ihr seid sicher müde, auf jeden Fall seht ihr müde aus. Zwei von euch können hier im Wohnzimmer bleiben und das Sofa nutzen, für die beiden anderen habe ich das kleine Gästezimmer am Ende des Flures fertig gemacht.«
    Sie hob beide Augenbrauen an. »Ich nehme mal an, dass ihr alle über einundzwanzig Jahre alt seid, daher will ich euch nicht vorschreiben, wer welches Zimmer nimmt. Mein Vater schläft und wird auch nicht so bald aufwachen, denn ich habe ihm ein starkes Schlafmittel gegeben, daher kann er die Schäfchen, die ihm der Herr in der Stunde der Not geschickt hat, auch nicht nach ihrem Geschlecht trennen.« Sie zwinkerte ihnen zu. »Wenn ihr etwas braucht, ich bin in der Küche. Decken findet ihr in der Kommode.«
    Sie richtete sich auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Kaum war sie gegangen, fragte Jenna leise: »Sollen wir wirklich hierbleiben oder uns gleich auf den Weg machen?«
    »Wohin können wir schon gehen?«, fragte León.
    »Die Tore suchen, was sonst?«
    »Dann glaubt ihr nicht, dass

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