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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Wasserwerk kann es aber nicht mehr weit sein, oder?«, mischte sich nun Jenna ein.
    »Kann man hier unten schwer abschätzen«, sagte León.
    »Und wie sollen wir von dort die Tore finden?«
    »Wir werden sie finden. Der gottverdammte Stern ist dort, also werden wir auch die Tore finden.«
    Er sprach nicht aus, dass es nur drei Tore sein würden, aber er wusste, dass alle in diesem Moment das Gleiche dachten.
    Bitteres Schweigen füllte die nächsten Minuten.
    Wie auf ein geheimes Kommando wandten sich die vier wieder Richtung Wasserwerk und gingen weiter.
    Ungefähr eine Viertelstunde später trafen sie auf eine Kreuzung im unterirdischen System. Der Haupttunnel verlief weiterhin geradeaus, aber hier zweigten nach beiden Seiten trockene Nebengänge ab. León blieb stehen, stieg aus dem Wasser und leuchtete die Umgebung aus. Die anderen folgten ihm und Jenna war froh über trockenen und sichtbaren Boden unter ihren Füßen.
    »Was denkt ihr?«, ließ sich nun León hören.
    »Was meinst du?«, antwortete Jenna.
    »Wir könnten einem dieser Gänge folgen. Sie sind wenigstens trocken, das kalte Wasser zieht ehrlich gesagt all meine Kraft aus den Beinen. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch weitermarschieren kann.«
    Jenna konnte León nur zu gut verstehen. Aber gleichzeitig wusste sie, dass sie auf dem direkten Weg Richtung Wasserwerk bleiben müssten, um ihr Ziel zu erreichen.
    »Jetzt den Haupttunnel zu verlassen, wäre Unsinn«, warf Jeb ein. »Das ist der direkte Weg. Wer weiß, wohin uns diese Gänge führen. Mit etwas Pech sogar direkt in die Arme unserer Feinde.«
    »Jeb hat recht«, stimmte Mary ihm zu. Jenna sah, wie sich León überrascht zu ihr umwandte. »Der sicherste Weg ist dieser Tunnel. Außerdem hat es den Vorteil, dass man hört, wenn sich einem jemand nähert. In den anderen Gängen könnten wir überrascht werden.«
    »Das weiß ich doch alles«, knirschte León. »Aber wir sind zu langsam und werden immer noch langsamer. Wer weiß schon, wie lange wir noch durch das Wasser waten müssen. Ich weiß nicht, ob das gut geht.«
    Jenna ging zu León hinüber und hielt die Karte unter die Taschenlampe. »Der Karte nach müsste … dieser Gang etwa zwei Kilometer lang sein. Wo wir sind, keine Ahnung, aber er ist unsere einzige Chance.« Sie zeigte auf den breiten Gang mit dem Wellenliniensymbol, von dem sie glaubte, dass er der Gang aus dem Wasserwerk war, den sie die ganze Zeit entlanggelaufen waren. »León, schau uns an. Wir sind alle bereit, das Letzte zu geben. Lass es uns versuchen«, schloss Jenna.
    »Meinetwegen, aber dann lasst uns wenigstens eine falsche Spur legen.«
    Die anderen sahen ihn im Licht der Taschenlampe neugierig an.
    »Jeb, du weißt, was ich meine. Ich glaube, so hast du uns in der ersten Welt ausgetrickst. Ich könnte wetten, dass du uns damals ein Stück weit gefolgt bist und eine Spur gelegt hast.«
    Jeb nickte und sah etwas beschämt aus, fand Jenna. »Ich wollte, dass wir wenigstens eine kleine Chance haben.« Wenn Jenna daran dachte, wurde ihr fast übel. Sie war nur heilfroh, dass es ihr nicht mehr so dreckig ging wie damals.
    »Okay, versuchen wir das Gleiche noch einmal. Wenn es klappt, gut, wenn nicht, haben wir nichts verloren.«
    »Außer Zeit«, warf Jenna ein.
    »Das müssen wir riskieren. Ich gehe in den linken Gang hinein. Vielleicht fünfhundert Schritte. Meine Fußabdrücke und das Wasser, das aus meinen Schuhen herausläuft, werden deutlich zu sehen sein. Mit etwas Glück folgen sowohl die Muerte negra als auch die Seelentrinker dieser Spur. Etwas Besseres fällt mir nicht ein.«
    »Sobald die Spuren enden, werden sie erkennen, dass sie einer falschen Fährte gefolgt sind. Dann sind sie sofort wieder bei uns.«
    »Nein.« León schüttelte den Kopf. »Mit der Zeit wird weniger Wasser aus meinen Schuhen austreten, die Spuren werden ohnehin undeutlich, sie werden also gar nicht merken, wenn die Spur nicht mehr weitergeht. Und außerdem …« Er zog seine Waffe heraus, entfernte fachmännisch das Magazin und ließ eine Patrone in seine Hand fallen. »… werde ich die hier weit in den Gang hineinwerfen. Sodass sie denken, wir sind dort langmarschiert.«
    »Klingt besser als gar kein Plan«, sagte Jenna. »Einen Versuch ist es wert. Wir warten solange hier.«
    »Ihr geht weiter durch den Tunnel. Ich komme euch nach.«
    Mary sah ihn eindringlich an. »Ich will dich hier nicht allein lassen.«
    León grinste. »Es dauert höchstens zehn Minuten, die Spur zu

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