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Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
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versuche, mir auszumalen, wie ich und dieser Emo-Bubi miteinander vögeln, uns zusammentun, eine Wohnung mieten, uns Jobs im Einkaufszentrum suchen und ein paar Kiddies in die Welt setzen, die Rose an den Wochenenden verziehen kann.
    Vergiss es.
    Höchste Zeit, meinen Arsch in Bewegung zu setzen.
    Ich schwinge die Beine vom Liegestuhl.
    »Ich muss los, Rose«, sage ich.
    »Wo wollen Sie hin?«
    »Ich muss einen Flug buchen.«
    Ich kann ihre Miene hinter der gewaltigen Sonnenbrille nicht deuten, aber der Gedanke, Dan endlich wieder für sich allein zu haben, muss sie sehr erleichtern – trotz allem, was sie gestern über meinen guten Einfluss auf ihren Sohn gesagt hat. Und wahrscheinlich weiß ich inzwischen auch viel zu viel über sie, als dass sie sich in meiner Gegenwart noch wohlfühlen könnte. »Warum erledigen Sie das nicht übers Internet?«, fragt sie.
    »Ich dachte, ich gehe in ein Reisebüro und schaue, ob ich ein Last-minute-Angebot finde. Meine Eltern können das Geld dann direkt dorthin überweisen.«
    »Wissen Sie denn, wo Sie hinmüssen?«
    »Es wird doch wohl eins im Einkaufszentrum geben, oder?« Allein bei der Erwähnung dieses Wortes zieht sich mein Magen zusammen, aber egal. Ich muss es tun.
    »Wollen Sie den Wagen haben?«
    »Es ist nicht weit.«
    »Aber allein zu Fuß ... das ist zu gefährlich, Rhoda!«
    »Alles cool«, sage ich. »Ich kann auf mich aufpassen.«
    Na klar doch, meldet sich die Stimme zu Wort.
    Ich hatte mich schon gefragt, wann sie zurückkehrt.
    Du schaffst es .
    Meine Hände schwitzen, und ich weiß nicht, ob meine Übelkeit vom Restalkohol herrührt oder von der Tatsache, dass ich wieder hier bin – hier, wo alles angefangen hat. Mein Puls galoppiert und meine Brust fühlt sich beengt und eingeschnürt an. Das künstliche Licht erscheint mir zu grell, die Fliesen unter meinen Füßen zu hart. Ich schlucke schwer.
    Ganz ruhig. Es wird nichts passieren.
    Frühmorgendliche Shopper spazieren an mir vorbei und wieder verkrampft sich mein Magen. Ich kann noch gar nicht fassen, wie normal sie alle aussehen. Aber was habe ich erwartet? Eiternde Wunden, bandagierte Stümpfe und bizarr übertriebene kosmetische Chirurgie?
    Reiß dich zusammen, verdammt!
    Automatisch setze ich mich in Bewegung. Ich schüttle meine Hände aus, um die Panikattacke, die in meinen Fingern kribbelt, zu vertreiben, während ein Teil von mir nach einem Reisebüro Ausschau hält und ein anderer Teil darüber nachdenkt, wie sich mein Leben verändern wird. Ich denke an Mum, wie sie am Telefon geschluchzt und geflüstert hat: ›Es tut uns so leid, Rhoda‹, immer und immer wieder. Ich stelle mir vor, wie ich zurück nach England gehe, auf die Uni, dort weitermache, wo ich aufgehört habe, als hätte es die letzten fünf Jahre nie gegeben. Als sei das, was Dan und ich durchgemacht haben, nur ein leicht zu vergessender Ausrutscher in meinem Leben gewesen.
    Ich zögere. Ich stehe direkt vor dem Computerladen – zu dem bin ich in der Nacht gerannt, als ich verzweifelt nach dem weggelaufenen Jungen Ausschau gehalten habe. Der Lara-Croft-Pappaufsteller ist verschwunden und durch eine Wii-Fit-Werbetafel ersetzt worden. Unwillkürlich wandert mein Blick auf den Schriftzug über dem Laden. Halb erwarte ich, eines der bizarren Schilder zu sehen, so wie in dem anderen Einkaufszentrum.
    Drei Mädchen im Teenageralter stürmen an mir vorbei und rempeln mich an der Schulter an. Sie bleiben nicht stehen, um sich zu entschuldigen. Eine von ihnen – ein mopsgesichtiges Mädchen mit ungepflegtem Haar – dreht sich sogar um und starrt mich an, als trage ich die Schuld an dem Zusammenstoß.
    Die alte Rhoda hätte sie am Top festgehalten und dazu gezwungen, sich zu entschuldigen. Aber die alte Rhoda wäre jetzt auch nicht unterwegs, um sich ein Flugticket zu kaufen. Sie würde überlegen, wie sie an die nächste Ladung Koks kommt, und sich andere kreative Wege ausdenken, um ihr Leben zu verpfuschen.
    Sei dir nicht so sicher, dass die alte Rhoda tatsächlich verschwunden ist.
    Ich betrete die Rolltreppe und fahre nach unten, um die Geschäfte abzuklappern und nach der südafrikanischen Version einer Thomas-Cook-Filiale zu suchen. Auf der entgegenkommenden Rolltreppe fahren ein paar Leute in die darüberliegende Ebene. Unter ihnen erblicke ich aus dem Augenwinkel eine vertraute Kaki-Uniform.
    Ach du Sch...
    Es ist Gelbauge. Die Wampe würde ich überall wiedererkennen. Er bellt etwas in sein Walkie-Talkie, und für eine Sekunde

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