Labyrinth des Bösen
stieg.
Obwohl sein Hirn sich zu verflüssigen schien, erlebte Dyne einen Augenblick des Staunens, denn er erkannte den Mann sofort.
Unglaublich, dachte er.
Wie die Jedi schon befürchtet hatten, war es den Sith gelungen, die höchsten Ebenen der Regierung der Republik zu infiltrieren.
Die Tatsache, dass der Mann nicht versuchte, sich zu verbergen, bestätigte Dyne, dass er bald sterben würde, und kurz nach dieser Erkenntnis tat er das auch.
44.
»Wo ist der Kanzler?«, fragte Shaak Ti die drei Roten Wachen, die vor dem Eingang zu Palpatines Wohnung in Republica 500 standen.
Neben ihr eilte Stass Allie den Flur entlang, eine Hand am Griff ihres Lichtschwerts. Ihr folgten vier Angehörige vom Sicherheitspersonal des Gebäudes, die die Jedi von einem Landeplatz auf der mittleren Ebene zur Penthausebene eskortiert hatten.
Die Roten Wachen waren zwar von ihrer Ankunft informiert worden, hoben aber dennoch verteidigend ihre Piken.
»Wo ist er?«, fragte Stass Allie barsch, um klar zu machen, dass sie an ihnen vorbeikommen würde, ganz gleich wie.
Shaak Ti hatte die Hand schon erhoben, um die Türen mithilfe der Macht zu öffnen, als die Wachen ihre Piken senkten und beiseite traten. Einer gab an einer Wandtafel einen Kode ein, und die polierten Türen öffneten sich.
»Hier entlang«, sagte der gleiche Mann und bedeutete den Jedi einzutreten.
Ein breiter Flur, gesäumt von Skulpturen und Holo-Kunst. führte in die Wohnung selbst, die wie Palpatines Gemächer im Senatsgebäude überwiegend in Rot dekoriert war. Es war schwer abzuschätzen, wie groß die Wohnung war, aber die Außenwand des riesigen Hauptraums folgte der Biegung der Krone des Gebäudes, und man konnte von dort auf die Wolken hinabschauen, die sich für gewöhnlich spät am Nachmittag um das Haus sammelten.
Entfernte Autonavigationsbahnen - diagonal und horizontal - waren mit Fahrzeugen verstopft. Zwischen ihnen und Republica 500 schwebten zwei LAAT-Kanonenboote und ein kleiner Schwärm von Gleitern. Eine Störung an der höchsten Stelle des Verteidigungsschirms des Senatsviertels wies darauf hin, dass ununterbrochene Bombardierung durch die Separatisten den Schild durchlässig gemacht hatte. Hinter dem superheißen Rand des Schildes blitzte es in grauen Wolkenbänken. Licht oder Plasma, dachte Shaak Ti.
Palpatine, der ihre Gegenwart kaum zur Kenntnis nahm, kam in den Raum gestürzt wie ein Tier im Käfig, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sein Senatorengewand schleifte hinter ihm über den dicken Teppich.
Weitere Rote Wachen und mehrere Berater beobachteten ihn, einige mit Komlinks in den Ohren, andere mit Geräten, von denen Shaak Ti wusste, dass sie mit der Kommandozentrale der Flotte verbunden waren. Sollte dem Kanzler etwas zustoßen, würde die Autorität, Befehle zum Beginn von Kriegshandlungen zu erteilen, kurzfristig dem Senatssprecher Mas Amedda zufallen, der sich, wie Shaak Ti erfahren hatte, bereits sicher in einem Bunker unter der großen Rotunde befand. Ihr fiel auf, dass Pestage und Isard - zwei von Palpatines wichtigsten Beratern - nervös wirkten.
»Warum ist er immer noch hier?«, fragte Stass Allie Isard.
Isard kniff die Lippen zusammen. »Fragen Sie ihn doch selbst.«
Shaak Ti musste Palpatine praktisch in den Weg treten, damit er sie beachtete.
»Kanzler, wir müssen Euch in den Bunker bringen.«
Sie kannten einander. Palpatine hatte Shaak Ti für ihre Taten auf Geonosis, Kamino, Dagu, Brentaal IV und Centares persönlich ausgezeichnet. Er blieb kurz stehen und sah sie an, dann drehte er ihr den Rücken zu und ging weiter.
»Meisterin Ti, ich weiß Eure Sorge zu schätzen, aber ich brauche nicht gerettet zu werden. Wie ich bereits meinen Beratern und Beschützern deutlich gemacht habe, bin ich der Ansicht, dass mein Platz hier ist, wo ich am besten mit unseren Kommandanten kommunizieren kann. Wenn ich überhaupt irgendwo hingehe, dann in mein Büro im Senatsgebäude.«
»Kanzler, die Kommunikation wird vom Bunker aus klarer sein«, sagte Pestage.
Isard fügte hinzu: »All diese Notfallübungen, die Ihr so lästig fandet, waren genau für einen solchen Fall gedacht, Sir.«
Palpatine bedachte ihn mit einem schiefen Grinsen. »Übung und Wirklichkeit unterscheiden sich. Der Kanzler des Galaktischen Senats versteckt sich nicht vor Feinden der Republik. Kann ich es noch deutlicher ausdrücken?«
Es war offensichtlich, dass Palpatine nervös, verwirrt, vielleicht sogar verängstigt war. Aber als Shaak Ti
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