Labyrinth des Bösen
versuchte, ihn in der Macht wahrzunehmen, fiel es ihr schwer, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was er wirklich empfand.
»Kanzler, es tut mir Leid«, warf Stass Allie ein, »aber die Jedi sind verpflichtet, diese Entscheidung für Euch zu treffen.«
Er fuhr zu ihr herum. »Ich dachte, die Jedi unterstünden mir!«
Sie ließ sich davon nicht beeindrucken. »Wir unterstehen in erster Linie der Republik, und Eure Sicherheit ist für die Sicherheit der Republik von extremer Wichtigkeit.«
Palpatine bedachte sie mit seinem berüchtigten durchdringenden Blick. »Und was werdet Ihr tun, wenn ich mich weigere? Die Macht einsetzen, um mich aus meiner Wohnung zu zerren? Eure Lichtschwerter gegen meine Wachen erheben, die ebenfalls geschworen haben mich zu schützen?«
Shaak Ti wechselte einen Blick mit einer der Wachen und wünschte sich, sie könnte durch den Gesichtsschild des roten Umhangs sehen. Die Situation wurde langsam gefährlich. Ein Schaudern in der Macht veranlasste sie, aus dem Fenster zu schauen.
»Kanzler«, sagte Pestage. »Nehmt doch Vernunft an.«
»Vernunft?«, fauchte Palpatine. »Habt Ihr einmal einen Blick auf unseren einstmals ruhigen Himmel geworfen? Ist an dem, was dort geschieht, irgendetwas vernünftig?«
»Das ist nur noch mehr Grund, Euch so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen«, widersprach Isard. »Sodass Ihr die Verteidigung von Coruscant von einem sicheren Ort aus führen könnt.«
Palpatine starrte ihn an. »Mit anderen Worten, Ihr seid der gleichen Ansicht wie die Jedi.«
»Ja, Sir«, sagte Isard.
»Und Ihr?«, fragte Palpatine den Hauptmann seiner Wache. Der Mann nickte.
»Dann irrt Ihr Euch alle.« Palpatine stürmte zum Fenster. »Vielleicht solltet Ihr einen genaueren Blick.«
Bevor er ein weiteres Wort äußern konnte, waren Shaak Ti und Stass Allie bereits in Bewegung. Shaak Ti riss Palpatine zu Boden, während Allie ihr Lichtschwert zündete.
Plötzlich wurden die Kanonenboote, die Republica 500 am nächsten waren, von Plasmastrahlen zertrümmert. Die Schützen wurden aus den Luken gerissen, die beiden Schiffe stürzten brennend und dichte schwarze Rauchwolken hinter sich herziehend ab.
»Lasst mich sofort los!«, fauchte Palpatine. »So eine Unverschämtheit.«
Shaak Ti drückte ihn weiter auf den Boden und rief ihr Lichtschwert in die Hand.
Ein schrilles Geräusch drang selbst durch die angeblich schalldichten Fenster, und ein Sturmboot der Separatisten kam von irgendwo unterhalb der Suite in Sicht. Dicht gedrängt an den Seitenluken und bereit auszuschwärmen stand eine Gruppe von Kampfdroiden.
Als das Schiff näher zum Fenster schwebte, keuchte Shaak Ti ungläubig.
»Grievous!«
»Runter!«, schrie Stass Allie, einen Augenblick bevor die gesamte Fensterwand explodierte und die Luft plötzlich von Permaglassplittern erfüllt war. Durch das zerbrochene Fenster sprangen Droiden herein und eröffneten sofort das Feuer mit Blastergewehren.
Stass Allie stand reglos in dem Rauschen aus Wind, Lärm und dem Zischen von Blasterstrahlen. Sechs Rote Wachen eilten an ihre Seite, und ihre aktivierten Energiepiken summten im Einklang mit Allies Lichtschwert. Droiden fielen armlos, beinlos, kopflos um, bevor sie es auch nur zwei Meter weit ins Zimmer geschafft hatten. Blasterstrahlen, die Allie mit ihrer blitzenden blauen Klinge zurückschlug, rasten durch das Fenster nach draußen und trafen weitere Droiden, die darauf warteten, über die Kluft zwischen Schiff und Gebäude zu springen.
Einen Augenblick war Shaak Ti überzeugt, dass Allie sich selbst an Bord des Kanonenboots schwingen würde, aber es standen einfach zu viele Droiden im Weg. Sie ließ Palpatine in Hockstellung aufstehen, packte eine Hand voll seines Gewands und begann, ihn tiefer in den Raum hineinzuführen, wobei sie mit dem Lichtschwert Strahlen abwehrte, die von Wänden und Decke abprallten.
Zurückgeschlagen brachen die Droiden ihren Angriff ab. Vor dem Fenster wurde das Separatistenschiff schwer von Patrouillengleitern beschossen. Während Allie und die Roten Wachen die letzten Droiden fällten, sackte das Separatistenschiff tiefer in die Wolken, und die Gleiter verfolgten es.
Shaak Ti entließ Palpatine in die Obhut von zwei Wachen, eilte zum Fenster und starrte nach unten in die Wolken. Inzwischen war hier nicht viel mehr zu sehen als zorniges Aufblitzen von grellgrünem und scharlachrotem Licht.
Sie wandte sich Isard zu. »Alarmiert die Sicherheitskräfte, dass General Grievous die
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