Labyrinth des Bösen
nichts von der Armee erfahren, bevor wir das zulassen.
Und so hatte sich Dooku mit dem Mord an Sifo-Dyas vollkommen der Dunklen Seite zugewandt, und Sidious hatte ihm den Titel Darth Tyranus verliehen. Seine letzte Handlung, bevor er den Jediorden verließ, hatte darin bestanden, alle Hinweise auf Kamino aus dem Jediarchiv zu tilgen. Dann hatte er - als Tyranus - Fett auf Bogden IV angesprochen, hatte den Mandaloreaner angewiesen, nach Kamino zu fliegen, und dafür gesorgt, dass die Kloner ihre Zahlungen auf eine nicht zu verfolgende Weise erhielten.
Zehn Jahre vergingen.
Unter dem neuen Kanzler hatte sich die Republik ein wenig erholt, dann war sie noch korrupter geworden und hatte mehr Probleme gehabt als zuvor. Sidious und Tyranus hatten diese Entwicklung so gut wie möglich unterstützt. Sidious verfügte über die Begabung, weit in die Zukunft schauen zu können, aber es gab immer unerwartete Ereignisse. Die Macht der Dunklen Seite brachte jedoch auch Flexibilität.
Nachdem Obi-Wan Kenobi Fett nach Kamino verfolgt hatte, war er auf Geonosis aufgetaucht. Ganz plötzlich war Qui-Gon Jinns ehemaliger Padawan dort gewesen, direkt vor Dookus Nase. Aber als er Sidious von Obi-Wans Anwesenheit informiert hatte, hatte Sidious nur gesagt: Gestattet, dass die Ereignisse ihren Lauf nehmen, Darth Tyranus. Denn unsere Pläne nehmen genau den Weg, den ich vorhergesehen habe.
Die Macht ist mit uns.
Und nun gab es eine neue Entwicklung: Als Ergebnis von Nute Gunrays Versagen auf Cato Neimoidia hatten die Republik und die Jedi zufällig eine Möglichkeit gefunden festzustellen, wo sich Sidious aufhielt, und ihn zu entlarven.
Der außergewöhnliche Sender des Mechno-Stuhls - und andere wie er - waren von einer Gruppe von Technikern für Sidious geschaffen worden, von denen ein paar noch lebten. Und wenn Agenten der Republik - oder die Jedi - schlau und störrisch genug waren, würden sie mehr über Sidious erfahren können, als dieser preisgeben wollte...
Man musste ihn informieren, dachte Dooku.
Oder nicht?
Einen Augenblick lang zögerte er und stellte sich vor, welche Macht er erlangen könnte.
Dann ging er direkt zu dem Hyperwellensender, den Sidious ihm gegeben hatte, und begann mit der Übermittlung.
23.
Mace Windu konnte sich an keinen Besuch in den Gemächern des Kanzlers im Senatsgebäude erinnern, bei dem seine Aufmerksamkeit nicht von Palpatines seltsamer und irgendwie beunruhigender Sammlung quasireligiöser Statuen erregt worden war. Bei einer früheren Gelegenheit hatte Palpatine, der Maces Interesse bemerkte, ausführlich und begeistert davon erzählt, wann und wie er einzelne Stücke erworben hatte: bei einer Auktion auf Commenor, nach vielen Jahren und für sehr viel Geld von einem corellianischen Antiquitätenhändler, aus einem uralten Tempel, der sich auf einem Mond des Gasriesen Yavin befunden hatte, als Geschenk des Theed-Rates von Naboo, ebenfalls als Geschenk von den Gungans des gleichen Planeten.
In diesem Augenblick ruhte Maces Blick auf einer kleinen Bronziumstatue, die Palpatine einmal als Wapoe bezeichnet hatte, den mythischen Halbgott der Täuschung.
»Ich bin froh, dass Ihr Euch mit mir in Verbindung gesetzt habt, Meister«, sagte der Kanzler von der anderen Seite seines großen Schreibtisches aus. »Denn ich wollte mich ohnehin gerade in einer recht ernsten Sache an Euch wenden.«
»Dann sprechen werden wir als Erstes über diese Sache«, sagte Yoda.
Er hatte sich zur Abwechslung einmal hingesetzt, und der dick gepolsterte Sessel ließ ihn sogar noch kleiner aussehen. Mace saß links von Yoda und hatte die Unterarme auf die Knie gestützt.
Palpatine legte die Fingerspitzen aneinander, berührte damit seine Unterlippe, holte dann tief Luft und lehnte sich auf seinem thronartigen Stuhl zurück.
»Es ist eine etwas peinliche Angelegenheit, Meister Yoda. aber ich nehme an, dass die Angelegenheit, von der ich sprechen will, die gleiche ist, die Euch und Meister Windu hierher gebracht hat. Ich rede von Belderone.«
Yoda kniff die Lippen zusammen. »Nicht getäuscht hat Euch Eure Intuition. Sprechen über Belderone wir wollen.«
Palpatine lächelte, ohne die Zähne zu zeigen. »Nun, dann sollte ich vielleicht damit beginnen zu sagen, dass es mich sehr gefreut hat, von unserem kürzlichen Sieg dort zu hören. Ich wünschte nur, ich hätte schon vorher von Euren Plänen erfahren.«
»Wir hatten keine Zeit, über die Dinge zu sprechen, die wir erfahren haben«, erklärte Mace ohne
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