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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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sie schwanger war, sondern auch, in der wievielten Woche sie vermutlich war.
    Drei Minuten.
    Jodi legte das benetzte Plastikstäbchen weg und ließ heißes Wasser in die Badewanne laufen. Ein Schuss Badeöl mit Rosenduft aus der geschliffenen Glaskaraffe – das würde sie entspannen und auf andere Gedanken bringen. Eine Handvoll Rosenblüten ins Badewasser, ein paar brennende Kerzen auf den Wannenrand, ein flauschiges Handtuch.
    Gut so.
    Zwei Minuten.
    Sie bebte vor Anspannung, als sie ins heiße Wasser stieg und sich langsam zurücklehnte. Dabei musste sie wieder an Tim denken. Sie waren glücklich gewesen. Sie hatten ein gutes Leben gehabt. Und jetzt?
    Ein Blick zur Uhr auf dem Marmorkamin gegenüber der Badewanne: noch eine Minute.
    Jodi schloss die Augen und atmete tief durch. Die Rosenblüten streichelten ihre erhitzte Haut, Tropfen rannen an ihren Schultern herab. Trotz der wohligen Vorfreude spürte sie wieder die Angst in sich aufsteigen.
    Es ist okay, beruhigte sie sich selbst. Es ist völlig okay.
    Dreißig Sekunden.
    Und wie würde er reagieren?
    Er hatte ja keine Ahnung ...
    Fünfzehn Sekunden.
    Würde er das Baby wollen? Würde er es liebhaben?
    Sie konnten gemeinsam Pläne machen, Bücher kaufen, Babykleidung aussuchen ...
    Ihre Hände zitterten, als sie schließlich nach dem Test griff. Das Display zeigte das magische Wort: schwanger 3+.
    Über die dritte Woche hinaus.
    Eine jähe Woge des Glücks riss Jodi in einen Taumel warmer Gefühle.
    Ich bekomme ein Baby, freute sie sich. Endlich ist es so weit.
    Sanft strichen ihre Hände über die Brüste und den Brauch. Wie wünschte sie sich, er würde sie jetzt so berühren ...
    Okay, Jodi – wo ist das Handy?
    Mit nassen Fingern wählte sie seine Nummer, und während sie wartete, stellte sie sich vor, wie er durch Berge von Spielzeug – Playmobilfiguren, Legosteine und T-Rex-Skelette – zu seinem Schreibtisch sprintete, wenn er ihren Namen auf dem Display sah.
    In seinem Sprechzimmer stand das größte Playmobil-Krankenhaus von Sydney, sechs Stockwerke hoch. Hunderte kleiner Ärzte, Schwestern und Patienten rannten geschäftig zwischen den Krankenzimmern, dem kleinen Operationssaal und einer gut ausgerüsteten Intensivstation hin und her. Sanitäter versorgten Verletzte in Rettungswagen, die schräg vor dem Eingang parkten, Notärzte kletterten in einen Hubschrauber, der gleich zu einem Einsatz abheben sollte. Ganz süß, das alles. Die Kids waren immer völlig hin und weg, wenn der Doc ihnen anhand der niedlichen Figuren erklärte, wie er sie untersuchen wollte, und warum.
    Er liebt Kinder, dachte sie. Er wird seines lieben.
    »Hi, Jodi.« Er klang atemlos, als wäre er gerannt.
    »Hi, Laird.«
    »Was gibt’s?« Das war die Stimme von Dr Laird McKendrick, sachlich, freundlich, sanft, wie immer. Der nette ›Onkel Doc‹ in lässigen Blue Jeans und flottem Shirt. Die Kids interessierte das weniger, sie fanden ihn nur ziemlich cool. Aber die Mummys hatten was zum Gucken. Im Hintergrund hörte sie eine helle Kinderstimme. Er war also tatsächlich nicht allein im Sprechzimmer.
    »Laird, kannst du jetzt gleich Mittagspause machen und zu mir rüberkommen? Ich muss mit dir reden.«
    »Okay.« Er atmete langsam aus. Hatte er das Schwappen des Badewassers gehört? »In zehn Minuten.«
     
     
     

     
     
    »Dr Ryan?«
    Sobald sich die Patientin verabschiedet hatte, trat Amelia Ryan zur Rezeption ihrer Praxis in San Francisco. »Ja?«
    Ihre Assistentin sprang hinter dem Tresen auf und schob einen Stapel Papier zu ihr herüber. »Ihre Post.«
    Rasch fingerte sie durch die Briefe und Faxe. »Ist das Blutbild von Mrs Ryker auch dabei?«
    »Das kam vorhin per Fax.«
    »Na endlich.« Dr Ryan wollte in ihr Sprechzimmer zurückkehren, als die Assistentin sie aufhielt:
    »Soll ich die nächste Patientin reinschicken?«
    »Geben Sie mir noch fünf Minuten.«
    »Okay.«
    Amelia Ryan ging in ihr Büro zurück. Hell, sachlich, glänzende Stahlmöbel, viele Bücher. Hinter den großen Fenstern ragten in der Ferne die Pfeiler der Golden Gate Bridge aus dem dichten Nebel, schwarze Schattenrisse im goldenen Licht des Sonnenuntergangs.
    Sobald sie hinter ihrem Schreibtisch Platz genommen hatte, zog sie das zweiseitige Fax des Labors aus dem Stapel. Da war es: Shainee Ryker.
    Die Blutwerte ... Leukozyten ... Thrombozyten ... alles im grünen Bereich ... Hämoglobin ... ein bisschen zu niedrig ... aber kein Hinweis auf einen Infekt oder eine Entzündung eines inneren Organs.

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