Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
diesen, dachte er ergriffen. Der Blütentausch, zuerst die pure Lebensfreude, wird plötzlich und unabsichtlich zu etwas Ernstem und Feierlichem, zu etwas, das mehr ist als eine Laune oder eine schöne Erinnerung, zu etwas, das uns einen Atemzug und einen Herzschlag lang innehalten lässt und das uns für immer verbindet.
Es ist wie eine ... nein, ich spreche das Wort nicht aus, ich bin ja verheiratet.
»Ich liebe dich, Shainee.« Er schloss sie in seine Arme und küsste sie zärtlich.
»Ich liebe dich auch, Tim.« Ungestüm erwiderte sie seinen Kuss und flüsterte: »Ich bin sehnsuchtsvoll und hoffnungslos in dich verliebt.«
Tim hob sie hoch und wirbelte sie herum. Sie kicherte vor Vergnügen, als er sie schließlich wieder auf den Boden stellte.
Okay, das Champagnerfrühstück in seinem Bungalow – alles war schon vorbereitet. Das Bett war aufgeschlagen, Blüten dufteten auf den Kissen und Laken, der Champagner, bereits geöffnet, lag auf Eis, der Poisson cru, roher Thunfisch in Limetten-Kokosmarinade, war auf großen Tellern aus ineinander geflochtenen Blättern ganz köstlich angerichtet. Gab es eine wundervollere Art zu sagen »Ich liebe dich« und »Ich genieße jeden Augenblick an deiner Seite«?
Shainee kickte die Sandalen von den Füßen und warf sich aufs Bett. Tim zog sich das Shirt über den Kopf und landete lachend neben ihr in den Kissen. Was für ein sinnliches Vergnügen, von allem zu naschen, sich zu füttern und zu küssen, zu kichern und zu kleckern: ein Fest der Sinne, das nur noch von der schönsten Sache der Welt getoppt werden konnte. Nach dem Déjeuner Champagne liebten sie sich zum dritten Mal nach dem Candle Light Sex gestern Abend, Seite an Seite, in enger Umarmung. Zärtlich legte Tim seinen Arm um Shainees Schulter und zog sie ganz dicht zu sich heran, sie schob ihr Bein über seinen Schenkel und öffnete sich ihm, endlich selbstvergessen, ohne Scham, ohne Reue, endlich entspannt und glücklich. Konnte es schöneren und erfüllenderen Sex geben als diesen, voller Vertrauen und Liebe?
Tim versuchte die Erinnerungen an Jodi abzuschütteln, die plötzlich ganz deutlich vor ihm standen, aber es fiel ihm schwer. Damals hatte er sich auch so schnell und so heftig in sie verliebt. Sie waren glücklich gewesen, bis Jodi ihr kleines Sternchen verloren hatte. Seitdem hatte er die zärtliche Intimität mit ihr im Bett vermisst – nach Siennas Tod hatten sie nicht mehr miteinander geschlafen.
Ein Gedanke beschäftigte ihn: Wie konnte er Shainee lieben, ohne Jodi wehzutun?
Darüber sann er nach, während Shainee sich in seine Arme schmiegte, und sie in einer verträumten Après-Sex-Stimmung die Champagnergläser leerten und sich küssten.
Schließlich stellte Tim das Glas weg. »Ich habe noch ein Geschenk für dich.«
Sie setzte sich auf und sah ihn an. »Du hast mir schon so viel geschenkt, Tim.«
Er beugte sich hinunter zu seinen Jeans, die vor dem Bett lagen, zog umständlich die Postkarte aus der Tasche und zeigte sie ihr. Als er vorhin aufgewacht war, hatte sie neben dem Bett gelegen.
»Meine Wunschliste!«
1. Das Lächeln eines Fremden erwidern, ohne Worte
2. Mit allen Sinnen genießen, solange ich es kann
3. Sanfte Worte voller Verständnis, ohne Mitleid, ohne Trost
4. Eine lange Umarmung genießen, wenn ich sie wirklich brauche
5. Beim Einschlafen liebevoll zugedeckt werden
6. Lachen, mit Tränen in den Augen
7. Liebe spüren, die mich von den Füßen reißt
8. Das Leben führen, das ich führen möchte. Nicht das, das andere von mir erwarten.
9. Glücklich sein, weil ich noch hier sein darf. Jeden Tag leben, als wäre es mein letzter.
Er küsste sie zärtlich. »Ich schenke dir Zeit, Shainee. Ich schenke dir Glück. Ich schenke dir all meine Liebe. Ich schenke dir ein Lachen, mit Tränen in den Augen«, flüsterte er. »Ich will dir all deine Wünsche erfüllen.«
»Oh, Tim!«, rief sie gerührt und umarmte ihn.
»Ich komme mit dir nach Bora Bora.«
»Du machst mich sehr glücklich, Tim.«
»Und du mich, Shainee. Ich liebe dich so sehr und ich ...«
Das Telefon klingelte schrill.
Der Concierge? Wegen der Fahrt zum Flughafen? Er lehnte sich über Shainee und nahm den Hörer ab. »Oui?«
Schweigen, dann ein leises Atmen. »Tim?«
»Jodi!« Tim fühlte sich, als bliebe sein Herz stehen. »Hi.«
»Hi.« Ein kurzes Zögern. »Ich habe gestern den ganzen Tag auf deinen Anruf gewartet, Flydoc. Kyle hat gesagt, du wolltest mit
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