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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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mir reden ... Über uns.«
    Stimmt, das hatte er Kyle gestern Morgen versprochen, als der Kleine ins weiche Fell seines Teddys geweint hatte: »Kannst du Mummy nicht wieder liebhaben? Daddy, bitte sag Mummy, dass du zu uns zurückkommst. Dann wird alles wieder gut. Redest du mit ihr?«
    Er sagte nichts. Er wusste nicht, was er sagen sollte, das nicht Jodi und Shainee gleichermaßen verletzte.
    Hey, Augenblick! Wieso Flydoc? Sie war doch nicht mehr seine Homebase ...
    »Und, wie geht’s dir so?«, fragte Jodi weiter, und im selben Atemzug: »Laird hat mir erzählt, dass du umgebucht hast und jetzt auf Moorea bist. Na ja, ich wollte mal nachfragen, ob du ...« Jodi atmete tief durch, und Tim merkte ihr an, wie schwer ihr dieses Gespräch fiel und wie verunsichert und angespannt sie war. »... vielleicht jemanden kennengelernt hast.«
    Er schluckte trocken. Shainee wich seinem Blick aus. »Jodi ...« Er atmete langsam aus, dann sagte er mit sanfter Stimme: »Jodi, hör zu, ich muss jetzt Schluss machen. Ich muss noch packen, ich fliege in zwei Stunden nach Bora Bora.«
    Ein leises Knistern in der Übertragung.
    »Mit ihr?« Jodis Stimme klang gepresst. Sie wartete seine Antwort nicht ab und fragte: »Rufst du mich heute Abend mal an?«
    »Mach ich.«
    Ihre Stimme drohte zu kippen. »Okay.«
    »Okay.«
    Hey, was sagt man sich, wenn man sich im Grunde nichts mehr zu sagen hat? Außer: Ich liebe dich immer noch.
    Ihr Schlusssatz: »Ich freue mich darauf.«
    Seiner: »Ich auch.«
    Jodi legte so schnell auf, dass Tim glaubte, sie könnte sich nicht mehr zusammenreißen und weinte.
    Was war los mit ihr? Hatten Laird und sie sich gestritten?
     
     

     
     
    Hey, Laird war ja schon da!
    Aber wieso parkte sein Wagen in seiner Einfahrt?
    Mit aufheulendem Motor stellte Jodi den Q7 vor ihrem Haus ab, holte ihre Taschen aus dem Kofferraum und knallte die Heckklappe herunter. Ein Blick hinüber zu Lairds Haus: keine Reaktion.
    Ist er nach unserem Streit wegen der Playstation immer noch eingeschnappt?, fragte sie sich. Okay, Laird, du hast es gut gemeint, du wolltest Kyle trösten, du wolltest ein cooler Typ sein, hast eine Menge Geld ausgegeben und bist jetzt frustriert und genervt. Aber in einer Patchworkfamilie muss sich der neue Daddy eben hin und wieder an Regeln halten, die der alte aufgestellt hat. Na klar, Tim ist wütend und Kyle heult, weil er nicht weiß, wie er sich seinen beiden Daddys gegenüber verhalten soll.
    Jodi ließ die Haustür hinter ihr ins Schloss fallen und warf den Schlüssel in die bemalte Holzschale. Auf dem Weg nach oben wählte sie Lairds Handynummer. Wieder keine Reaktion. Er ging nicht ran, wie gestern Abend, als er nach dem Abendessen das Haus verließ, um mit seinem Motorbike eine Tour in die City zu unternehmen, sprich: in eine Bar, in der er sich den verkorksten Sonntagabend mit achtzehn Jahre altem Laphroaig Single Malt schöntrinken konnte. Für den Montagmorgen hatte es dann aber doch nicht mehr gereicht. Beim Frühstück war Laird ziemlich still und in sich gekehrt. Wieso? Keine Ahnung. Jodi seufzte. Jungs in der Midlife Crisis – so sind sie! Man kann nicht mit ihnen leben, aber ohne sie bringt das Leben auch keinen Spaß.
    Sie warf ihre Shoppingtüten aufs Bett. Okay, der mitternachtsblaue Blazer mit den aufgestickten Sternen. Sie  zog ihn aus der lackierten Papiertüte und betrachtete ihn. Größe 36. Und ziemlich sexy. Der Schnitt betonte ihre schlanke Taille, die schon bald nicht mehr schlank sein würde. Sie schob ihre Finger in die mit Seide gefütterten Ärmel und genoss das warme Gefühl auf ihrer Haut, wie vorhin vor dem Spiegel des Designerladens im Queen Victoria Building in der City. Natürlich war es Quatsch, den sündhaft teuren Blazer zu kaufen, aber sie war so glücklich gewesen nach dem Arztbesuch heute Morgen, so berauscht von dem Gefühl, noch ein Kind zu bekommen, dass sie sich einfach etwas Schönes gönnen wollte. Etwas nur für sie, nicht für das Baby ...
    Ende der Shoppingtour! Die wundervollen High Heel Overknee Stiefel aus schwarzem Leder im Schaufenster nebenan, die ganz toll zum schicken Blazer gepasst hätten, streifte sie nur mit einem Blick, als sie auf der Rolltreppe in den Level One des QVB hinauffuhr. Dort setzte sie sich ins Old Vienna Coffee House, um bei einem Latte Macchiato ihre innere Ruhe wiederzufinden.
    Von wegen! Neben ihr hatte ein junges Paar gesessen, das sich an den Händen hielt und den Kinderwagen neben ihnen nicht aus den Augen ließ.

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