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Lacrima Nigra (Phobos) (German Edition)

Lacrima Nigra (Phobos) (German Edition)

Titel: Lacrima Nigra (Phobos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schuck
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was vermutet wurde, dann brauchten sie auch Laser. Am besten bessere.
    Der Film endete mit den Klängen einfühlsamer Musik und einem Sonnenaufgang in den Alpen.
    Der Saal wurde wieder hell. Der P.R.-Mann von K.R.A.M.P.E. erhob sich und sagte mit erhobener Stimme: "Und nun, meine sehr verehrten Tagungsteilnehmer, darf ich Ihnen meine Freude nicht verhehlen, Ihnen den Mann vorstellen zu können, ohne den es den Kampflaser nicht geben könnte."
    Er machte eine bedeutungsschwangere Pause, die der angetrunkene Bernd zu dem wenig geistreichen Satz nutzte:" Sie haben Einstein exhumiert."
    Irritierte Gesichter sahen zu ihnen herüber, als Gurth auch noch losprustete. Dann rief der P.R.-Mann: "Professor Morian!", und fing wie wild an zu klatschen.
    Etliche klatschten mit, vor allem, weil sie hofften, schnell wieder an die Bar zu können. Vor Gurth kam eine schmale, graue Gestalt hoch, erhob grüßend und sehr steil die rechte Hand. Dann drehte er sich langsam um und Gurth verging jeder Scherz. Überall, zu jeder Tages- und Nachtzeit, in jedem beliebigen Zustand würde er dieses Gesicht wiedererkennen. Diese graue Gestalt war der alte Mann aus dem Sarg bei Krampe!
    Diese gelbe Gesichtsfarbe, dieses höhnische, menschenverachtende Lächeln, diese gnadenlose Arroganz. Alles stimmte. Gurth hätte ihn berühren können, so nah stand Morian vor ihm. Aber er war wie gelähmt. Und als Morian nun seinen bösartigen Mund öffnete und die Tagungsteilnehmer mit wohlgesetzten, aber kühlen Worten begrüßte, hörte Gurth seine Stimme, die Stimme des toten, alten Mannes, die sich Gurth damals, in jener schrecklichen Nacht an seinem Sarg nur hatte denken können. Oder hatte er doch etwas gehört, es aber verdrängt? Tote können doch nicht sprechen? Aber da tat sich etwas in seinem Gedächtnis.
    "Und wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben", tönte dieser schreckliche P.R.-Mann, " dann ist jetzt die einmalige, unwiederbringliche Gelegenheit gegeben, sie diesem Mann Auge in Auge zu stellen, der die Entwicklung von BALLOKI mit so einmaliger Entschlossenheit, so großem persönlichen Einsatz und mit jenem beispiellosen Genie, das unser Land in der Vergangenheit, und wie man sieht, auch in der Gegenwart immer wieder einmal ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit stellte und stellt, vorangetrieben hat."
    Gurth hätte ihn tatsächlich gerne gefragt, wie er damals in den Sarg bei Krampe gekommen war und vor allem, wie er da wieder herausgekommen war. Aber er schwieg natürlich.
    "Wie ist der Name BALLOKI zustande gekommen?" , wollte einer der jüngeren Offiziere wissen.
    Morian wendete sich ihm zu, und sein höhnisches Lächeln vertiefte sich. "Sie haben wirklich keine Ahnung, junger Mann?" , fragte er rhetorisch, und betretenes Schweigen dehnte sich über die Zuhörer.
    Morian erhob oberlehrerhaft seinen Zeigefinger. "Dann passen Sie gut auf! Als unsere verehrten Vorfahren noch ihre geheimnisvollen Götter anbeteten, die keinerlei Ähnlichkeit mit jenem weichlichen jungen Mann aus Nazareth hatten, da schwangen die Charaktere jener Götter um zwei Pole. Nicht etwa um die Pole: Gut und Böse. Mit solchen Banalitäten befassten sich die alten Druiden nicht. Sondern um die Pole: Konstruktivität und Destruktivität. Der Götterhimmel war in erster Linie von den zwölf Asen besetzt. Einer von ihnen hieß Baldur. Sein Medium war die Helligkeit, das Licht als Wärme und Heilquelle, als Grundlage allen Wachstums. Er stand für Konstruktivität.
    Ein anderer dagegen hieß Loki. Auch sein Medium war das Licht. Aber seine Intentionen damit waren andere, als die Baldurs. Er befahl den zerstörerischen Kräften, die dem Feuer innewohnen, dieser tödlichen, hehren, alles auslöschenden Kraft einer gleißenden Flamme. Er stand für Destruktivität. Der Name BALLOKI kann von Ihnen nun leicht als Zusammenführung dieser beider Götternamen BALDUR und LOKI erkannt werden. In seiner Wirkung ist für mich der Kampflaser eine Synthese dieser beiden Gottheiten."
    "Wann sind Sie zum ersten Mal auf den Gedanken gekommen, sich an der Entwicklung des Lasers zu beteiligen?" , fragte ein Stabsoffizier, dem es offenbar nicht viel ausmachte, sich den Unmut der anderen Tagungsteilnehmer zuzuziehen. Schließlich war es ja möglich, dass er mit seiner Frage die prall gefüllten Mitteilungsschleusen eines alten Mannes öffnete und man umso länger der Bar fernbleiben musste.
    Morian ließ sich tatsächlich nicht lange bitten. Er antwortete: "Jede Generation hat ihre historische

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