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Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Titel: Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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weiblichen Rundungen betonte. Augen und Lippen waren dezent geschminkt, ihr schönes, langes Haar kunstvoll frisiert und mit silbernen Kämmen hochgesteckt. Wirklich eine sehr schöne Frau, dachte er. Und wenn man bedenkt, dass auch Doron ein attraktiver Mann ist, wundert es mich nicht, dass deren Sohn mich außerordentlich beeindruckt hat.
    Er hatte ihr eine mit Perlen verzierte Brosche als Geschenk mitgebracht und dazu den Ehekontrakt. Er legte die Pergamentrolle auf den Tisch. Natürlich hatte Gaidaron eine Abschrift angefertigt. Das Original hatte er Doron direkt zukommen lassen.
    Zahira griff höflich zu der Rolle, legte sie dann aber wieder hin, denn dieser Ehekontrakt interessierte sie momentan überhaupt nicht. »Wie aufmerksam von Euch …« Sie zögerte und fuhr dann liebenswürdig lächelnd fort: »Lieber Gaidaron, ich möchte dich einfach so nennen, denn schließlich bin ich bald deine Tante, nicht wahr? Lass uns also auf die förmliche Anrede verzichten.«
    »Liebste Zahira, das wäre wunderbar. Ich glaube, Jawendor hatte noch nie eine so schöne und großherzige Königin.«
    »Du sollst mir nicht schmeicheln«, erwiderte sie kokett und lauschte selbst erstaunt ihren eigenen Worten nach. Es war lange her, dass sie sich so beschwingt gefühlt hatte, so unerhört weiblich. Als Mama Zira hatte sie den rauen Umgangston mit den Männern geschätzt, aber es war auch niemand unter ihnen gewesen, der ihr Herz so stürmisch hatte klopfen lassen, wie dieser wundervolle Mann, der ihr hier gegenübersaß.
    »Du weißt, ich spreche die Wahrheit«, erwiderte Gaidaron, ohne mit der Wimper zu zucken. »Und wäre ich kein Mondpriester und du nicht bereits vergeben, bei Zarad! Du könntest mir gefährlich werden.«
    Zahira lachte leise auf, doch ihre Wangen röteten sich. »Was redest du da? Du könntest doch mein Sohn sein.«
    »Aber Zahira! Das Alter steht nicht zwischen uns.«
    Was dann?, schoss es ihr wie ein Blitz durch den Kopf.
    Als hätte Gaidaron ihre Gedanken gelesen, fuhr er fort: »Lass uns lieber über weniger verfängliche Themen sprechen. In so einem Haus haben die Türen Ohren.«
    Zahira winkte ab, denn sie hätte das verfängliche Thema gern weitergeführt, wollte aber nicht aufdringlich erscheinen. »Du hast ganz recht. Du bist ein junger Mondpriester und ich eine reife Frau, die bald Königin sein wird. Da schickt sich so etwas wirklich nicht.«
    Gaidaron tat ihr den Gefallen, zu widersprechen. »Eine reife Frau? An Erfahrung und Klugheit gewiss, aber immer noch von mädchenhaftem Liebreiz. Das ist es, was mich so an dir fesselt, liebste Tante.«
    »Ach du lügst ja«, kicherte Zahira und lehnte sich glücklich zurück, als die Diener Erfrischungen und Gebäck brachten. »Und nenne mich Zahira, noch bin ich nicht deine Tante.«
    Beinahe wäre Gaidaron etwas Verhängnisvolles herausgerutscht. Er fuhr sich über den Mund, als hätten die Gebäckstückchen seinen Appetit angeregt. »Aber sehr bald, und ich muss sagen, ich beneide meinen Onkel Doron.«
    »Dürfen Mondpriester eigentlich heiraten?«, platzte sie heraus.
    »Sie dürfen, aber dann müssen sie den Tempel verlassen.«
    »Und du? Möchtest du einmal heiraten? Oder willst du dein Leben im Mondtempel beschließen?«
    Gaidaron legte ein sehnsüchtiges Verlangen in seinen Blick und ließ ihn kurz auf ihr ruhen, bevor er entsagungsvoll erwiderte: »Für mich wird der Mondtempel wohl bis an das Ende meiner Tage die Heimstatt bleiben. Mein Amt lässt mir nicht viel Zeit, mich anderweitig umzusehen, aber wenn ich eine Frau fände …« Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. »Dann müsste sie vollkommen sein, verstehst du?«
    »Du bist sehr anspruchsvoll, Gaidaron. Kann es denn eine vollkommene Frau geben?«
    Verlegen wandte er den Blick ab. »Sie wäre kaum zu finden, aber ich glaube, es gibt sie …«
    Zahira verstummte und griff nervös zu einem kleinen salzigen Kuchen. Hatte Gaidaron ihr soeben ein Liebesgeständnis gemacht? Meinte er sie mit der vollkommenen Frau? Oder bildete sie sich das ein, weil sie es gern hören wollte? Dachte er an eine andere und schüttete ihr nur sein Herz aus, wie es bei einer Frau ihres Alters oftmals geschah?
    »Ich hoffe für dich, dass du sie eines Tages findest«, flüsterte sie schließlich. Dann hob sie ihren Becher. »Trinken wir auf deine zukünftige Gemahlin, die vollkommene Frau!«
    »Gern«, strahlte Gaidaron, und sie tranken beide. Anschließend lenkte Gaidaron das Gespräch geschickt in eine andere

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