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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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er kurz die Augen öffnete, sah er einen grünlichen Totenschädel vor sich. Der Dämon riss ihm die Beine auseinander und warf sie sich über die Schultern. Dann drang sein riesenhaftes Ding so begierig in ihn ein, dass Tiyamanai meinte, es müsse ihn zerreißen. Er schrie, und er hörte den Dämon lachen.
    Der Dämon war so ausdauernd, wie man es von einem solchen Wesen erwarten durfte. Tiyamanai glaubte, es werde nie aufhören. Und das Schlimmste war, er wollte es auch nicht. Je länger er geschändet wurde, desto müheloser arbeitete das unzüchtige Werkzeug in seinem Innern und desto mehr schamlose Freude bereitete es ihm. Tiyamanai befürchtete, sich sehr lange für diese Lust geißeln zu müssen.
    Die Zuschauer jedoch ächzten und stöhnten vor Furcht, als sie sahen, wie der Hüter des Tempels vom Dämon gefickt wurde. Als der Rauch sich gänzlich verflüchtigt hatte, zog der Dämon sich zurück, und sie alle konnten seine entsetzlich große Rute sehen, die jetzt allerdings schlaff herunterhing.
    Wie ein Schatten verschwand der Schwarze, das grünliche Licht war inzwischen verblasst, er verlor sich im Dunkeln. Wohl hörten sie die kleine Seitentür zuklappen, aber niemand achtete darauf, sie hockten da, wie zu Stein erstarrt.
    Tiyamanai wagte nicht, sich zu erheben. Er wartete, bis Gaidaron zurückkehrte. Unter seinem Mondgewand trug er ein schwarzes, eng anliegendes Trikot, das er mit einem Gemisch aus verschiedenen Mineralien bestrichen hatte, die im Dunkeln leuchteten. Zutaten, die nur den Mondpriestern bekannt waren. Er befahl Tiyamanai, vom Altar herabzusteigen und sich wieder anzukleiden.
    »Ich habe mit dem großen Meister gesprochen. Er war zufrieden mit dir, Tiyamanai, denn du hast gehorcht. Aber Morphor kannst du nicht belügen. Du hast Lust verspürt, geradezu ekelhaftes Begehren. Das erfuhr ich von ihm, dessen Namen ich nun nicht mehr aussprechen darf. Und euch sage ich …« Dabei wandte er sich an die zwölf gefesselten Männer: »Alle Dämonen sind ausgefahren aus Euren schmutzigen Seelen. Lasst sie nicht wieder hinein und spielt nicht mehr mit dem Gedanken an einen frühen Tod, denn wenn ihr dem Leben eigenmächtig entflieht, werdet ihr in alle Ewigkeit so von Dämonen geschändet, wie ihr es vorhin geschaut habt.«
    Danach packte Gaidaron seine Gerätschaften wieder in die große Tasche. Tiyamanai dankte ihm überschwänglich, und Gaidaron machte sich aus dem Staub. Er hatte das kleine Erlebnis genossen, doch jetzt wollte er mit diesen halb Verrückten nichts mehr zu tun haben. Erst, als er wieder in seinem Zimmer im Mondtempel saß, kam ihm ein weiterer ausgezeichneter Gedanke.

38
    Caelian saß im Sonnentempel an Jaryns Schreibtisch, vor sich einen Stapel Schriftrollen, neben sich die beiden Tafeln mit dem Zeichensatz der beiden Schriften. Es war einfach gewesen, sie zu finden, denn sie galten in den Tempeln nicht als zu hütendes Geheimnis. Auron, der bei Caelians Anblick beinahe vor Schreck zwischen seine Bücher gefallen wäre, hatte die gewünschte Tafel flink gefunden und ihm erst einmal einen Aufguss aus roten Melunablüten gemacht, die so wunderbar nach Honig schmeckten. Dann hatten sie beide zwei Sessel leergeräumt und geredet, was das Zeug hielt. Gaidaron war von Rastafan verprügelt worden und die Hälfte des Hofstaates saß im Kerker. Auron war sichtlich amüsiert darüber. Über die Sache mit Gaidaron musste Caelian auch lachen.
    »Er hat sich kürzlich aus seiner Klause gewagt und sich mit seinen Blessuren gezeigt. Jemand vom Stadttor hat ihm wohl gesagt, dass du in der Stadt bist. Aber niemand hatte dich danach gesehen. Er war wütend und glaubte, die Torwache habe sich geirrt, aber er war auch bedrückt. Das Unglück schwebt wie ein Verhängnis über ihm, nichts will ihm mehr gelingen. Er beginnt, mir leidzutun.«
    »Ich bin auch nicht aus Stein, Auron, aber im Augenblick kann ich mich mit ihm wirklich nicht abgeben. Vielleicht besuche ich ihn später einmal.«
    Dann erfand er ein Märchen, wie er in seiner Heimat Achlad herumgereist sei, seinen Vater besucht habe und dann auf die Schriften gestoßen sei. Jemand habe sie in einem Schuppen gefunden und nichts mit ihnen anfangen können. Auch Auron durfte nichts von Jaryn wissen. Nicht, dass er geredet hätte, aber je weniger davon wussten, desto besser.
    Saric hatte ihm Jaryns altes Zimmer im Sonnentempel für die Übersetzung der Schriften zur Verfügung gestellt. Wenn er Zeit hatte, half er ihm dabei. Sagischvar war damit

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