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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Ganidis, der noch nackt auf dem Bett lag. »Komm, jetzt müssen wir baden.«
    »Mit Euch zusammen?«, freute sich Ganidis.
    Rastafan fühlte sich köstlich entspannt. »In einer königlichen Badewanne, so ist es.«
    Nach dem Bad und nachdem sich Ganidis wieder angekleidet hatte, sagte Rastafan zu ihm: »Du hast mir gefallen, und du darfst zu meiner Verfügung im Palast wohnen, wenn du es willst. Ich zwinge dich nicht.«
    »Darf ich Euch denn auch als Wächter dienen?«
    »Dazu bist du nicht ausgebildet.«
    »Man muss doch nur herumstehen.«
    »Und mich bei Gefahr beschützen. Darauf möchte ich mich lieber nicht verlassen.« Er strubbelte ihm durch das nasse Haar. »Geh jetzt. Ich lasse dich rufen, wenn ich deine ausgezeichneten Dienste wieder benötige.«
    Ganidis küsste ihm dankbar die Hand.
    Rastafan zog sie zurück. »Tu das nicht, Ganidis. Du darfst mich überall küssen, aber nicht dort, hast du mich verstanden?«
    »Ja Herr.«
    Kaum hatte sich Ganidis entfernt, ließ Rastafan Talas zu sich rufen. Er bezichtigte ihn ohne Umschweife der Lüge, und Talas zitterte wie Schilfrohr im Wind. »Erbarmen, Herr, ich musste es tun.«
    »Weshalb? Wer hat dich dazu gezwungen?«
    »Oh Herr, bitte verratet mich nicht. Er wird mich umbringen.«
    »Wenn du nicht gleich den Mund aufmachst, werde ich es eigenhändig tun. Nun?«
    »Es war der Mondpriester Gaidaron.«
    Rastafans Miene verzerrte sich vor Wut. Das Geschenk, das er genossen hatte, wurde ihm bitter. »Gaidaron? Ist er jetzt dein Herr?«
    »Ich fürchte ihn. Alle fürchten ihn, Herr.«
    »Es gibt keinen Grund ihn zu fürchten, denn ich bin der König, und jeder, der sich korrekt verhält, steht unter meinem Schutz. Die es nicht tun, sollten nicht Gaidaron, sondern mich fürchten. Ich war bisher mit dir zufrieden, deshalb lasse ich dir die Wahl: Fünfzig Peitschenhiebe, oder du wirst deines Amtes enthoben.«
    »Oh, oh«, jammerte Talas. »Fünfzig? Daran werde ich sterben.«
    »Nein. Du wirst nur drei Tage im Bett liegen.«
    »Dann wähle ich die Peitsche«, flüsterte Talas. »Aber bittet den Folterknecht, nicht so hart zuzuschlagen. Ich ertrage Schmerzen so schlecht.«
    »Und ich Jammerlappen. Geh mir aus den Augen!«
    Talas entfernte sich. Er wusste, dass er mit fünfzig Peitschenhieben gut bedient war. Doron hätte ihn pfählen lassen.

23
    Faemaran war eine Oase wie Phedras, aber wesentlich größer. Die Stadt befand sich inmitten eines Grüngürtels, der sich um ihre Mauern herum ausbreitete. Eine ausgefahrene Straße führte zu einem mit Tierreliefs verzierten riesigen Tor aus buntem Sandstein. Ständiger Staub hüllte die Ochsen- und Eselskarren und die vielen Reiter ein, die ständig durch die offenen Torflügel ein- und ausströmten. Die Wachen hatten sich in den Schatten der Mauer zurückgezogen und stützten sich gelangweilt auf ihre Lanzen. Keinem wurde der Zutritt verwehrt. Auch die beiden verstaubten Gestalten mit ihrem Esel wurden von niemandem beachtet.
    Jaryn und Caelian wandelten auf einer palmengesäumten Straße, die auf einer Art Marktplatz endete. Er war von zweistöckigen Herrenhäusern umgeben, die sich mit Treppenaufgängen, Säulenportalen und verzierten Giebeln schmückten. Hinter dem Marktplatz, wo sich unzählige Gassen und Gässchen verzweigten, begann die eigentliche Stadt. Die Häuser waren aus Lehmziegeln errichtet, ebenerdig oder einstöckig, mit flachen Dächern und teilweise bunt bemalt. Die Straßen waren eng und verwinkelt, der Grund uneben und häufig durch Stufen gangbar gemacht.
    »Und du sagst, du weißt, wo deine Tante wohnt?«, zweifelte Jaryn. »Hier ist es ja genauso unübersichtlich wie unter der Pyramide.«
    »Östlich, wir müssen uns östlich halten«, murmelte Caelian, während sie einem Karren mit Tontöpfen in eine Toreinfahrt ausweichen mussten.
    Aber auch in dieser Richtung konnte Caelian nichts wiedererkennen, und sie mussten jemanden fragen. Vor der Tür eines Wirtshauses stand ein dicker Mann, den sie aufgrund seiner selbstbewussten Haltung für den Eigentümer hielten. »Wir suchen das Haus Zarnaont. Genauer Maeva von Zarnaont.«
    Der Mann, der tatsächlich der Wirt war, überlegte. »Das Haus unseres Fürsten? Da müsst ihr euch westlich halten und dort noch einmal fragen. Aber soviel ich weiß, wurde es an die Mabraonts verkauft. Da hat es doch eine Hochzeit gegeben, ich erinnere mich nicht mehr so genau. Vielleicht war das Haus als Mitgift gedacht?«
    »Und die bisherigen Bewohner? Außer Maeva wohnte dort

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