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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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sieben Türmen der himmlischen Tore! Das ist unglaublich! Ich kannte sie nicht, aber sie soll in ihrer Jugend sehr schön gewesen sein. Weshalb hat sie das getan?«
    »Die Liebe war wohl nicht so groß«, spöttelte Caelian. »So wie die zwischen dir und Radomas. Ich befürchte das Schlimmste.«
    Maeva lachte. »Ich diene Alathaia und wetze keine Messer. Aber erzähl! Irgendein entfernter Neffe unseres Vaters soll an Dorons Stelle König geworden sein?«
    »Ja. Er ist Zahiras und Dorons Sohn.«
    »Oh, eine regelrechte Verschwörung also.«
    »Ich weiß nicht«, wich Caelian aus.
    »Und du, Jaryn? Was sagst du dazu?«, forderte Maeva ihn auf. »Du bist so still und ein wenig blass, wie mir scheint.«
    »Was soll ich dazu sagen? Es ist so, wie Caelian sagt.«
    »Und unser Vater? Weiß er es? Was sagt er dazu?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Caelian. »Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen.«
    »Aber du wirst ihn doch besuchen?«
    »Vielleicht.«
    »Du kannst nicht in Achlad gewesen sein, ohne ihn zu sehen, Caelian. Ihr müsst endlich eure Zwistigkeiten begraben.«
    »Ist dir ein gewisser Thorgan bekannt?«, fragte Jaryn plötzlich dazwischen.
    »Thorgan? Ja, ein unangenehmer Geselle. Er ist ein entfernter Verwandter meines Mannes und erledigt für ihn irgendwelche Geschäfte. Wieso fragst du nach ihm?«
    »Irgendwelche Geschäfte? Was für Geschäfte betreibt Radomas?«
    »Nun, alle, die Geld bringen. Ich kümmere mich nicht darum. Ich sagte ja, wir leben beide unser eigenes Leben.«
    »Und wenn du ein Kind von ihm bekommst?«, fragte Caelian.
    »Das wird nicht passieren. Dafür hat Usa gesorgt. Es gibt Mittel – aber die wirst du als Mondpriester ja auch kennen.«
    »Weshalb wohnt er eigentlich in unserem alten Haus? Hat er kein Eigenes?«
    »Doch ein sehr Schönes am Marktplatz. Aber er will einfach alles haben, was unserem Vater gehört hat. Das Haus, mich …« Maeva lächelte. »Das ist eine Obsession von ihm.«
    »Wir haben Thorgan in Phedras getroffen«, kehrte Jaryn zu seinem Thema zurück. »Dort hat er sich uns als Führer angedient auf Empfehlung eines gewissen Tamokar. Er ist Kaufmann.«
    »Tamokar? Ja, er wohnt in Faemaran, aber sonst weiß ich nichts über ihn. Was wollte denn Thorgan von euch?«
    »Das hätten wir auch gern gewusst. Weshalb macht ein Mabraont den Diener?«
    »Das solltet ihr alles Radomas fragen. Ich erwarte ihn am späten Abend. – Ihr bleibt doch länger in Faemaran?«
    »Das hängt von den Umständen ab.«
    »Ich dachte, ihr schaut euch nur die Welt an?«
    »Von deinem Mann«, sagte Caelian schnell.
    »Oh, er wird hocherfreut sein, den Sohn Lacunars bei sich zu Gast zu haben. Du musst wissen, nach außen gibt er sich nie eine Blöße.«
    Nach dem Essen baten Jaryn und Caelian darum, sich zurückziehen zu dürfen. Sie seien von der langen Reise sehr müde. Dafür hatte Maeva Verständnis. »Ich habe euch ein gemeinsames Zimmer gegeben, das war doch richtig?«, säuselte sie.
    Die beiden grinsten. »Wir sind viel zu erschöpft«, deutete Jaryn eine Antwort darauf an.
    Maeva sah ihnen gedankenverloren nach. Sie freute sich sehr über den Besuch, aber irgendetwas verbargen die beiden vor ihr. Und sie hatte das ungute Gefühl, dass es etwas mit Radomas zu tun hatte. Sie musste die Augen offen halten.

24
    »Sind die Schriften noch da?«, war Caelians erste Frage.
    Jaryn kramte zwei Decken aus ihren Taschen. »Ja. Die Rollen sind hier.«
    »Sind sie auch vollzählig?«
    »Augenblick.« Er zählte sie durch. »Ja, alle da. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »In diesem Haus mache ich mir nur noch Sorgen. Hier wohnt der Feind. Bei Zarad! Das war eine böse Überraschung für mich. Maeva eine Mabraont! Schlimmer konnte es nicht kommen.«
    »Ich finde, du siehst Gespenster. Niemand weiß, weswegen wir wirklich hier sind. Auch Radomas nicht. Die Rollen werden wir irgendwo verstecken, wo sie niemand findet.«
    »Wie sollen wir nun weiter vorgehen? Zurück nach Jawendor?«
    »Nein. Wir bleiben eine Weile bei Radomas zu Gast«, sagte Jaryn, während er sich auf das breite, bequeme Bett legte und die Hände im Nacken verschränkte. »Hier ist es doch sehr angenehm. Und außerdem möchte ich mehr über ihn und Lacunar und Alathaia herausfinden.«
    »Wie hängen die denn zusammen?«
    »Es ist doch merkwürdig, dass deine Schwester gerade eine Priesterin jener Göttin ist, die gewissermaßen unser Stern ist, dem wir folgen. Das muss etwas zu bedeuten haben. Radomas ist das Oberhaupt jener

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