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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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und Marie teilten die Leidenschaft für das Theater und die Oper, sie wurden erst enge Freunde, dann ein Liebespaar. Alfred war ein großzügiger Gefährte, der es Marie und ihrer Tochter an nichts fehlen ließ. Da Alfred dazu bereit war, Almina mit einem gewaltigen Vermögen auszustatten, hatte sie auf dem Heiratsmarkt gute Chancen. Doch selbst Marie hatte sich wohl in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt, dass ihrer Tochter der Sprung mitten ins Establishment gelingen würde.
    Dieser Erfolg stieg Marie offenbar ein wenig zu Kopfe. Sie bestand darauf, das Hochzeitsfrühstück in einem dem Anlass entsprechenden erhabenen Ambiente abzuhalten – ein großes Problem für die Etikette. Die traditionelle Variante, diese Feierlichkeit im Hause der Brauteltern auszurichten, kam nicht infrage, da Marie als Gastgeberin indiskutabel war und Alminas Vater zur Wahrung der Form als Pate ausgegeben wurde. Obwohl die prächtigen Festlichkeiten mit Rothschild-Geld finanziert wurden, fanden sie nicht in einem Rothschild-Haus statt.
    Elsie, die Stiefmutter des Earls und treibende Kraft hinter den Hochzeitsvorbereitungen, hatte sich wochenlang mit dieser schwierigen Herausforderung beschäftigt. So schrieb sie der Countess of Portsmouth, einer Tante des Earls, die den jungen Mann von Herzen liebte: »Wir haben ein familiäres Problem. Bislang haben wir ihr [Mrs Wombwell] weder unsere Aufwartung gemacht noch sie bei uns empfangen, obgleich Almina natürlich ständig bei uns ist.« Mit großem Geschick und Taktgefühl hatte Elsie, die Almina unter ihre Fittiche genommen hatte, bei Freunden der Familie, darunter Lord und Lady Stanhope, angefragt, in der Hoffnung, einen neutralen und dennoch eindrucksvollen Veranstaltungsort für das Hochzeitsfrühstück zu finden. Verschiedene Häuser waren angeboten, aber nicht akzeptiert worden, bis schließlich Mr Astor das an der Südseite des Berkeley Square gelegene Lansdowne House zur Verfügung stellte, das Marie als passenden Rahmen begrüßte.
    Also brachen die Gäste nach der Trauung zum Schloss in Mayfair auf. Das imposante Gebäude, das 1763 nach den Entwürfen von Robert Adam erbaut worden war, besaß viele elegante Empfangsräume. Die Eingangshalle war mit Hortensien dekoriert, allen anderen Räumen verlieh der Blumenschmuck ein jeweils eigenes Ambiente. Im Salon, in dem das eigens aus Wien angereiste Orchester die neuesten Walzer spielte, herrschten wie schon in der St Margaret’s Church Palmen und Farne vor. In einem Raum wurden Getränke serviert, in einem anderen das Hochzeitsfrühstück einschließlich einer dreistöckigen Torte. Mrs Wombwell begrüßte die Gäste in einem dunkelvioletten Kleid, während Elsie, die aufgrund ihres Rangs als verwitwete Countess of Carnarvon die Position der Gastgeberin innehatte, ein Festgewand aus grün-rosa changierender Seide trug.
    Die Hochzeitsgeschenke für Braut und Bräutigam wurden sorgfältig katalogisiert und auf der Feier ausgestellt. Almina hatte von Sir Alfred ein kostbares Smaragdcollier und eine Tiara erhalten – ihrer neuen gesellschaftlichen Stellung entsprechende Geschmeide, die sie künftig bei auf Highclere Castle oder in der Stadt abgehaltenen Empfängen tragen würde. Unter den zahlreichen weiteren wunderschönen Geschenken befanden sich kristallene Vasen und goldene Flakons. Der Bräutigam wurde mit nicht minder wertvollem juwelengeschmückten Zierrat und Schmuck bedacht, von Ringen bis zu Zigarettenetuis.
    Nach all dem Kopfzerbrechen im Vorfeld verlief der Hochzeitstag selbst ohne Komplikationen. Das Murren über den Aufstieg von Miss Wombwell war verstummt, Mrs Wombwell verhielt sich tadellos, und über die Rolle von Sir Alfred de Rothschild wurde diskret der Mantel des Schweigens gelegt. Tatsächlich wurde die spektakuläre Hochzeit als eines der glanzvollsten Ereignisse der Saison bewertet.
    Der beklommenste Moment mag für Almina auch nicht der Einzug in die Kirche oder das Betreten von Lansdowne House gewesen sein, wo sie schließlich von vertrauten Gesichtern umgeben war, sondern der Abschied von ihrem bisherigen Leben, ihrer Kindheit und Jugend, als sie die Fahrt nach Highclere Castle antrat. Mit Sicherheit hatten ihr Mutter und Vater aufmunternde Worte und ihren Segen mit auf den Weg gegeben. Doch nun unternahm sie die ersten Schritte als verheiratete Frau, begleitet von Fremden, der bisher wenig Neigung gezeigt hatte, sie wirklich kennenzulernen.
    Die frisch Vermählten verließen ihre Gäste am Nachmittag. Der

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