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Lady Chesterfields Versuchung

Lady Chesterfields Versuchung

Titel: Lady Chesterfields Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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Hannah sicher. Als er fertig war, lehnte sie den Kopf gegen das Rückenpolster und wartete, dass Thorpe ausstieg, um die Fahrt fortzusetzen.
    „Fühlen Sie sich besser?“, fragte er.
    „Ich komme zurecht.“ Glücklicherweise war es eine heftige, aber kurze Kopfschmerzattacke gewesen. Die nächsten Stunden würde sie noch unter den Folgen zu leiden haben, aber das Schlimmste war überstanden.
    Sie musterte ihn neugierig. „Was wollen Sie meinem Vater erzählen?“
    Die Hand auf der Klinke des Kutschenschlags, hielt Michael inne. „Die Wahrheit. Weder Sie noch ich haben uns irgendetwas zuschulden kommen lassen.“
    Ich schon, dachte Hannah. Der Kuss mochte ihm nichts bedeuten, sie dagegen hatte er völlig erschüttert. Seinen Mund auf ihrem zu spüren war die sündigste Erfahrung gewesen, die sie in ihrem ganzen Leben gemacht hatte. Sie war von Lieutenant Thorpes Zauber gefangen und sehnte sich nach seinen Berührungen.
    Ihr Retter war im Begriff auszusteigen, als sie Rufe und das Rumpeln einer herannahenden Kutsche hörten. Hannah erkannte die Stimme ihres Vaters, und nur wenige Momente später wurde der Schlag aufgerissen, und der Marquess stand vor ihrer Kutsche.
    „Geht es dir gut, Hannah?“
    Hannah rang nach Luft. So, wie ihr Vater aussah, stand zu befürchten, dass die Wahrheit nicht genügen würde, um ihn zu beschwichtigen.

3. KAPITEL
    F ort von meiner Tochter!“
    Die gebieterische Stimme des Marquess of Rothburne bebte vor Zorn.
    Hannah wollte aufspringen, doch der Lieutenant hielt sie sanft davon ab. Plötzlich wurde ihr mit erschreckender Deutlichkeit bewusst, was ihr Vater dachte. „Papa!“ Sie blickte ihn flehend an. „Es ist nicht so, wie du glaubst. Lieutenant Thorpe hat mich vor Lord Belgrave gerettet.“
    Den Marquess schien diese Auskunft nicht im Mindesten zu beschwichtigen, stattdessen wirkte er mordlüstern. Rasch redete Hannah weiter, sehr wohl ahnend, wie unglaublich ihre Geschichte ihrem Vater erscheinen musste. „Lieutenant Thorpe wollte mich auf direktem Wege nach Hause bringen, aber … ich hatte so furchtbare Kopfschmerzen und kein Laudanum dabei, es war nicht auszuhalten. Der Lieutenant unterbrach die Fahrt nur auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin.“
    Lord Rothburnes Miene ließ nicht erkennen, ob er überhaupt zugehört hatte, stattdessen nickte er einem Lakaien zu, der daraufhin versuchte, den Lieutenant zu ergreifen. Doch der kam ihm zuvor, packte den Mann mit seinem eisernen Griff am Handgelenk und hielt ihn fest.
    „Schluss jetzt.“ Michael wandte sich an den Marquess. „Wir sollten dieses Gespräch nicht im Hyde Park führen, sondern in Rothburne House. Nehmen Sie Lady Hannah mit, und ich folge Ihnen in dieser Kutsche.“
    „Ich frage mich, ob ich nicht besser die Polizei benachrichtige, damit man Sie umgehend ins Gefängnis wirft“, entgegnete Rothburne zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    „Er hat mich nicht entehrt, Papa.“ Hannah erhob sich, um auszusteigen, doch als sie den Fuß auf die Trittleiter setzte, wurde ihr schwindlig. Michael gelang es gerade noch, sie am Ellenbogen festzuhalten und zu stützen. „Ich schwöre es“, setzte sie matt hinzu. „Er hat sich um mich gekümmert, als mir übel war.“
    „Seinetwegen bist du möglicherweise ruiniert.“ Ihr Vater sah sie an, als sei sie mit einem Kaminkehrer durchgebrannt. „Du hast die Nacht mit einem gewöhnlichen Soldaten verbracht.“
    Das hatte sie nicht – nicht wirklich zumindest. Die Tränen schossen ihr in die Augen, weil sie nicht wusste, wie sie sich gegen die Anschuldigungen ihres Vaters zur Wehr setzen sollte. Es erschütterte sie, wie uneinsichtig er sich zeigte. Sie öffnete den Mund, um zu einer weiteren Erklärung anzusetzen, als Lieutenant Thorpe den Kopf schüttelte.
    „Wie ich schon sagte, dies ist nicht der passende Ort, um zu reden. Bringen Sie Lady Hannah nach Hause.“
    Hannah hatte noch nie erlebt, dass jemand ihrem Vater Befehle erteilte, doch der Lieutenant schien nicht im Geringsten eingeschüchtert von der Gegenwart des Marquess.
    „Niemand weiß etwas von der Sache“, sagte sie leise. „Mein Ruf ist nicht ruiniert, Papa.“
    „Glaubst du?“, fragte ihr Vater sarkastisch. „Der Baron of Belgrave weiß, was vorgefallen ist. Und er hat großzügig angeboten, dich trotzdem zu heiraten.“
    Eher würde sie sterben! „Papa! Lieutenant Thorpe hat sich nichts zuschulden kommen lassen.“
    „Belgrave sagt, dass Thorpe ihn zusammengeschlagen hat, um anschließend die

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