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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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inzwischen längst mit etwas viel Angenehmerem befasst sein, Edwards.« Er warf sich auf das Sofa und sah seinen Sekretär gespannt an.
    Mr Edwards setzte sich, ohne dass er ihn dazu aufgefordert hatte. Was immer geschehen war, es hatte ihn so verwirrt, dass er aus der Rolle fiel.
    »Dieser Eindringling, den ich in der Nähe des Hauses beobachtet habe, war nicht an der Bodenuntersuchung interessiert, Hoheit, sondern vielmehr an Miss Johnson.«
    Das war immerhin nicht uninteressant.
    »Er kam noch einmal, und da habe ich ihn erwischt. Er sagte mir, ihre Familie habe ihn damit beauftragt, sie zu suchen. Er hatte ihre Spur zunächst bis an die Küste verfolgt und dann verloren. Als er einige Zeit später mit einem gezeichneten Porträt von ihr zurückkehrte, stieß er zufällig auf einen Ladenbesitzer, der sich daran erinnerte, sie mit Lord und Lady Hawkeswell in Southend-on-Sea gesehen zu haben. Er brauchte Monate, um die Verbindung zu The Rarest Blooms herzustellen, und kam, um nachzuprüfen, ob er auf der richtigen Fährte war.«
    »Also ist sie ihrer Familie davongelaufen und nun haben sie sie gefunden.« Castleford zuckte mit den Schultern. »Sie ist mündig, nehme ich an, also ist es wohl kaum von Bedeutung. Warum sind Sie dann bei Nacht und Nebel nach London gekommen und haben sich in diesem Zimmer verbarrikadiert?«
    Kaum hatte er gefragt, kannte er schon die Antwort. Durch Edwards Miene fühlte er sich in seinem Verdacht bestätigt.
    »Mit ›Familie‹ haben Sie nicht ihre Eltern gemeint, oder? Ihr Ehemann sucht nach ihr, nicht wahr?«
    Edwards Miene blieb eisern.
    »Sie können ihn nicht von ihr fernhalten, Edwards.«
    Edwards schob das Kinn vor. »Ich möchte Sie bitten, mir Ihre Duellpistolen zu leihen, Sir. Ich besitze leider keine.«
    »Es steht Ihnen nicht zu, ihn zum Duell zu fordern. Wenn Sie den Ehemann Ihrer Geliebten töten, gilt es als Mord.«
    »Ich muss doch etwas tun!«, sagte Edwards mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Müssen Sie nicht. Aus dieser Affäre kann nicht mehr werden. Wenn er sie sich holt, müssen Sie sie vergessen. Das habe nicht ich so bestimmt, sondern das alberne Ehegesetz Englands. Falls er Sie herausfordert, dürfen Sie sich verteidigen, aber ich fürchte, Sie werden schlecht dabei wegkommen.«
    »Sie verstehen nicht, Hoheit.«
    »Sie meinen, Sie sind verliebt, und ich verstehe nicht, wie tief Ihre Gefühle sind? Das stimmt, aber es ändert gar nichts.«
    So ganz stimmte es nicht. Nicht mehr. Der Gedanke erschreckte ihn ein wenig, aber es ließ sich nicht leugnen.
    »Es ist nicht nur das.« Edwards schaute von seinen Gefühlen überwältigt zur Seite. »Der Schurke hat sie geprügelt. Ich habe die Narben gesehen.«
    Das war äußerst bedauerlich und erklärte natürlich, warum Edwards mit Miss Johnson in London Zuflucht gesucht hatte. Castlefords Verärgerung verflog urplötzlich. Er stand auf und entfernte sich ein paar Schritte, während Edwards sich bemühte, die Fassung wiederzuerlangen.
    Der junge Mann hatte offenbar das getan, was er als seine Pflicht ansah. Vielleicht hätte er es sogar auch gemacht, wenn er nicht mit Miss Johnson angebändelt hätte. Schließlich hatte er den Befehl erhalten, die Frauen in diesem Haus zu beschützen.
    »Ist das alles?«, fragte Castleford, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    »In groben Zügen«, antwortete Edwards nach einer Pause.
    Es war also noch nicht alles. Zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche sollte er eine Erklärung akzeptieren, obwohl er wusste, dass sie unvollständig war. Doch es war auch diesmal das Beste, wenn er seine Neugier im Zaum hielt.
    Wahrscheinlich hörte Daphne gerade im Nebenraum den Rest der Geschichte. Und Lady Hawkeswell kannte sie anscheinend schon. Früher oder später würde also alles herauskommen.
    »Sie können ihren Mann nicht herausfordern«, sagte er abermals. »Das kommt überhaupt nicht infrage.«
    »Ich kann nicht zulassen, dass er sie sich zurückholt.«
    Castleford ging wieder zum Sofa und machte es sich bequem. »Sie stecken in einem echten Dilemma, Edwards. Ich bin sehr froh, dass ich so gut wie nie mit so etwas zu tun habe. Ich überlasse es Ihnen, das Problem zu lösen. Würde ich Ihnen helfen, könnte man mich der Komplizenschaft bezichtigen.«
    »Natürlich, Sir. Ich verstehe. Ich hätte Ihnen auch sämtliche Unannehmlichkeiten erspart, wenn Sie es mir gestattet hätten.«
    Castleford gähnte und schaute, ohne weiter auf das Thema einzugehen, eine Weile aus dem Fenster.
    »Ich habe einen

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