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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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eingefallen ist. Aber das untypische Verhalten von Mrs Joyes hat sie beunruhigt. Ich befürchte, sie macht sich große Sorgen um sie.«
    Erst nach Westen, dann nach Norden. Es war möglich, dass Daphne The Rarest Blooms noch nicht verlassen hatte. Vielleicht sollte er Edwards schreiben und es in Erfahrung bringen – und falls sie bereits aufgebrochen war, konnte er ihn auch gleich fragen, ob er wusste, wohin.
    Er erhob sich. »Ich verlasse dich jetzt, damit ihr euch in Ruhe wieder hier einrichten könnt. Überbringe deiner Frau meine herzlichsten Grüße, und auch deinem Bruder, wenn er ankommt.«
    Das Anwesen war bereits in Dunkelheit gehüllt, als Castleford darauf zuritt. Hinter den Fenstern im Erdgeschoss brannte jedoch noch Licht.
    Er band sein Pferd an und betätigte den Türklopfer. Es war, als hielten die Mauern des Hauses ob der lauten Schläge den Atem an. Erst geschah lange nichts, dann ging die Tür einen Spaltbreit auf. Bebrillte Augen starrten ihn an. Castleford starrte zurück.
    Was zur Hölle …
    »Sir!«
    »Öffnen Sie die verdammte Tür, Edwards.«
    Im nächsten Moment flog sie weit auf. »Hoheit, was für eine Überraschung!«
    »Allerdings. Was haben Sie da? Eine Pistole? Zum Teufel, richten Sie sie woandershin, Sie Narr!«
    Edwards ließ erschrocken den Arm sinken, sodass der Pistolenlauf auf den Boden wies.
    »Was machen Sie hier, Sir?«
    »Was machen
Sie
hier?«
    »Ich beschütze die Frauen, Sir. Wie Sie es befohlen haben.«
    »Halten Sie etwa die ganze Nacht Wache? Sie haben meine Anweisungen ja wirklich wörtlich genommen. Kein Wunder, dass Sie sich in Ihrem letzten Brief nicht mehr über Bettwanzen beschwert haben.«
    Er drängte an Edwards vorbei ins Haus, marschierte in den rückwärtigen Salon und schaute zum Gewächshaus hinüber, um festzustellen, ob sich jemand darin aufhielt. Vorzugsweise eine gewisse Person mit hellblondem Haar, die vielleicht ein Paar überaus teure Diamantohrringe trug.
    Auf dem ganzen Weg war er zwischen Neugier und Wut hin- und hergerissen gewesen. Kurz vor dem Ziel hatte seine Wut gesiegt.
    Ein leises Geräusch zu seiner Rechten ließ ihn herumfahren. Er war sich sicher, dass er Frauenschritte auf dem Dielenboden gehört hatte.
    »Nun kommen Sie schon heraus! Jetzt ist Schluss mit Weglaufen«, sagte er. »Ich lasse nicht zu, dass diese Farce auch nur einen Tag weitergeht.«
    Er hörte sie nach Atem ringen, dann erschien sie in der Tür zum Speisezimmer.
    Aber es war nicht Daphne, sondern Miss Johnson.
    »Wo ist Mrs Joyes?«, fragte er barsch.
    Sie wich erschrocken vor ihm zurück. Mr Edwards eilte herbei, um sie mit sanften Worten zu beruhigen.
    »Es wäre hilfreich, wenn Sie nicht so herumbrüllen würden, Sir. Sie ist ein empfindsames Wesen«, erdreistete er sich dann zu sagen.
    »Es wird nicht beim Brüllen bleiben, wenn sie mir nicht antwortet. Ich habe Grund zu der Annahme, dass Mrs Joyes hier ist oder kürzlich hier war.«
    »Sie war hier, das ist wahr«, sagte Edwards. Er wurde nun auch lauter und wagte es sogar, sich ungehalten zu zeigen. »Ich habe sie gesehen. Sie ist eine Nacht geblieben und am nächsten Morgen wieder abgereist. Sie hat nicht gesagt, wohin.«
    Castleford behielt Miss Johnson im Visier. »Ihnen hat sie es nicht gesagt, Edwards, aber ich denke schon, dass sie es ihrer teuren Freundin hier erzählt hat. Miss Johnson muss schließlich wissen, wohin sie Mrs Joyes schreiben kann, falls es ein Problem mit dem Geschäft gibt.«
    Edwards runzelte die Stirn und wandte sich Miss Johnson zu. »Hat sie eine solche Information hinterlassen, Katherine?«
    Katherine?
    Plötzlich fiel Castleford auf, wie liebenswürdig Edwards sich gegenüber Miss Johnson verhielt. Und er bemerkte das hübsche Kleid, das sie trug. Außerdem war von Mrs Hill weit und breit nichts zu sehen.
    Miss Johnson, die einen recht aufgelösten Eindruck machte, richtete ihre dunklen, klaren Augen auf Edwards. »Sie sagte, sie fährt nach Norden, zu ihrer Schwester.«
    Edwards wandte sich Castleford zu. »Da hören Sie es, Hoheit. Sie besucht ihre Schwester«, sagte er abwehrend.
    »Tja, das hilft mir nicht weiter, sie hat nämlich gar keine Schwester. Ich brauche eine Adresse, Miss Johnson. Und zwar auf der Stelle, wenn ich bitten darf.«
    »Sie hat nur gesagt, ich könne ihr nötigenfalls nach Failsworth in Lancashire schreiben und dass sie den Brief dann bekommen würde.«
    Failsworth. Sie fuhr also nicht einfach in den Norden, sondern in den hohen Norden. Diese unmögliche

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