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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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das Wasser reichen, sie war in Toms Augen schlanker, züchtiger und viel schöner. Wie kam er eigentlich dazu, die Münder der beiden zu vergleichen? Hatte er denn jeglichen Anstand verloren? Es stand Reverend Thomas Holland schlecht an, die üppigen Lippen schöner Frauen zu vergleichen!
    Wieder verlor er sich in Träumen. Würde Lina gestatten, dass er sie begleitete? Würden auch sie sich auf einem der dunklen Wege verlieren?
    »Ich habe eine Laube für das Dinner reserviert«, verkündete Rees in schroffem Ton. »Das Feuerwerk findet nicht vor elf Uhr statt, deshalb schlage ich vor, dass wir zunächst die Arkaden besichtigen.« Er nahm den Arm seiner Frau und entfernte sich mit ihr. Lady Bonnington und ihr Mann folgten Rees, ohne zu zögern, deshalb sah sich Tom unversehens mit Lina allein. Er wurde von einem unbändigen Glück erfasst. Lina gehörte ihm, zumindest für diesen Abend. Er bot ihr seinen Arm.
    Linas große Augen blickten leicht verängstigt. »Geht es dir nicht gut?«, erkundigte er sich alarmiert.
    »Es schickt sich einfach nicht«, murmelte sie. »Es ist nicht recht, dass ich gemeinsam mit Lady Godwin hier bin. Bevor ich sie kennenlernte, war es etwas anderes. Da fand ich es komisch, dass seine Frau bei ihrer Mutter wohnte und ich in ihrem Schlafzimmer. Wie konnte ich nur!«
    »Du bist ebenso eine Dame wie die anderen«, versicherte Tom.
    »Nein, das bin ich nicht«, wehrte Lina kopfschüttelnd ab. Ihre Haut leuchtete wie weißer Alabaster unter dem Licht der Gaslaterne, die über ihnen im Baum hing.
    »Ich glaube aber dennoch, dass du von Geburt eine Dame bist, nicht wahr?«
    »Darum geht es doch wohl kaum.«
    »Du
bist
eine Dame«, insistierte er.
    Lina zuckte die Achseln. »Mein Vater entstammt durchaus dem Landadel. Doch ich bin keine Dame mehr, und ich fühle mich in ihrer Gesellschaft auch nicht wohl.«
    »Dein Vater?«, hakte er nach.
    »Seine Geschichte ähnelt Ihrer«, sagte sie gleichgültig. »Er ist hauptsächlich deshalb Vikar geworden, weil er der jüngste Sohn eines Barons war. Der Jüngste von vieren, müssen Sie wissen. Aber darum geht es nicht, denn die Bezeichnung
Dame
hat ja nicht so viel mit Verwandtschaft zu tun. Ich bin Ihres Bruders Hure, Tom, und als solche darf ich nicht mit seiner Frau ausgehen. Ich schäme mich, dass ich eingewilligt habe.«
    Er schob die Kapuze ihres Dominos zurück. Ihr Haar fing den Laternenschein ein und schimmerte wie dunkles Gold. Tom war zutiefst beglückt. Er nahm ihre Hände und küsste sie, erst die eine, dann die andere. »Du wirst meine Frau, Lina McKenna«, versprach er.
    Sie sah zu ihm auf. »Sie sind ja verrückt«, sagte sie tonlos. »So verrückt wie Ihr Bruder.« Sie versuchte, sich ihm zu entwinden, doch er ließ sie nicht. Stattdessen schlang er seine Arme um sie, und sie hörte auf sich zu wehren.
    »Wohin möchtest du gerne gehen, meine liebste Lina?«, fragte er und streifte ihre Lippen, an denen er sowohl Freude als auch Zurückhaltung schmeckte. »Wenn du nicht zu den anderen in die Laube willst, können wir den Park auch allein erkunden.«
    Sie sah blinzelnd zu ihm auf. Ihre Augen waren von dichten Wimpern umgeben, im gleichen Goldton wie ihr Haar. »Wie sollten wir in einer Laube sitzen und vorgeben, höfliche Konversation zu machen? Ich und die Frau Ihres Bruders? Das ist ja absurd!«
    »Du bist ebenso eine Dame wie sie«, wiederholte er zärtlich. »Und selbst wenn das nicht der Fall wäre, so ist Vauxhall doch bekannt dafür, sämtlichen Schichten der Gesellschaft offen zu stehen.«
    »Ich will nicht eine Hure unter vielen sein«, wehrte sie ab.
    »Du bist keine Hure«, sagte er und zog sie an sich. Sein Kuss brannte heiß, mit jeder Faser seines Körpers wollte er ihr vermitteln, wie sehr er sie liebte, wie sehr er darauf brannte, dass sie seine Frau wurde.
    Lina war eine Gefangene in seinen Armen, sie atmete heftig, schmiegte sich an ihn. Erst fünf Minuten später, als Tom atemlos aufblickte, sah er …
    In die ausdruckslosen Augen seines Bruders. Und hinter Rees das neugierige Gesicht von Lady Esme Bonnington, deren Mund ein stummes »O« formte.
    Eine bange Sekunde lang herrschte Schweigen. Dann verkündete Rees in einem Ton, als ob er nichts gesehen hätte: »Unsere Laube befindet sich zur Linken des Pavillons, Tom.« Damit wandte er sich um und bot Lady Bonnington seinen Arm.
    Lina schaute Tom entsetzt an. »War das eben etwa …?« Sie hatte mit dem Rücken zur Allee gestanden und Rees nicht gesehen.
    »Ja«, sagte

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