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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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schweigend dahin, dann sagte er: »Ich wollte unsere Unterhaltung nicht mit einer bestürzenden Enthüllung zum Erliegen bringen. Vermutlich hatte Vater doch recht.« Er klang so enttäuscht, dass sie unbedingt etwas sagen musste.
    »Glaubst du, dass … könnte es sein, dass du in unserer Ehe deswegen so gehandelt hast, weil du immer noch gegen …« Sie verlor den Faden.
    »Zweifellos«, erwiderte er. »Ich bin mit dir durchgebrannt, anstatt dich auf anständige Weise zu heiraten, weil ich wusste, dass ich Vater damit erzürnen würde. Erst vor Kurzem habe ich das begriffen. Und manchmal glaube ich, dass dein überstürzter Auszug und die russischen Tänzerinnen, die ich auf dem Esstisch tanzen ließ, ebenfalls ein verspäteter Protest gegen den alten Herrn waren.«
    Helene biss sich auf die Lippen. »Wir waren nicht glücklich miteinander, aber das hatte nichts mit deinem Vater zu tun.«
    »Dennoch habe ich mich scheußlich benommen«, beharrte Rees. »Ich konnte ja keine Unterhaltung führen, ohne zu fluchen. In meiner Familie hat man nicht miteinander geredet. Auch heute noch nicht.«
    Etwas in seinem schiefen Lächeln ging ihr zu Herzen, und sie trachtete danach, etwas Amüsantes, Kluges zu sagen. Doch ihr wollte nichts einfallen. »Sollen wir hier umkehren?«, fragte sie schließlich bedrückt.
    Der Weg, in den sie nun einbogen, schien viel dunkler als jener, den sie überquert hatten: Die Gaslaternen waren in weit größeren Abständen aufgehängt, und Schatten lagerten wie schlafende Ungeheuer auf dem Weg.
    »Das ist der Lovers’ Walk«, erklärte Rees.
    »Oh«, sagte Helene matt. Sie gingen weiter, bis sie zehn Minuten lang keine Menschenseele mehr gesehen hatten. Der Lärm aus dem übrigen Park schien nun weit entfernt, das Orchester war gar nicht mehr zu hören. Plötzlich vernahmen sie einen leisen Knall, und über ihren Köpfen explodierten große farbige Kreise am Himmel.
    »Wir können das Feuerwerk auch von hier aus ansehen«, meinte Rees und zog Helene in eine stille Laube mit einer Marmorbank.
    Er nahm neben ihr Platz und legte den Kopf zurück, um den wirbelnden Lichtern am Himmel zuzuschauen. Helene jedoch betrachtete ihn, bis er sich ihr zuwandte und ihrem starren Blick begegnete.
    »Ich habe heute noch gar nicht mit dir geschlafen«, sagte er so beiläufig, als rede er über das Wetter.
    Helene keuchte erschrocken und senkte den Blick auf den Weg. »Sprich doch nicht so laut!«, mahnte sie. »Was ist, wenn jemand dich hört?«
    »Ja, was dann?«, grinste Rees. »Ich wette, ich bin nicht der einzige Ehemann, der sich danach sehnt, mit seiner Frau ins Bett zu gehen.«
    Helenes Wangen brannten. Er
sehnte
sich nach ihr. Das war … interessant. Noch nie hatte sich ein Mann nach ihr gesehnt.
    Rees nahm ihr die Halbmaske ab und schob die Kapuze ihres Umhangs zurück. Die kühle Nachtluft fühlte sich auf ihren Wangen wie eine Liebkosung an. Über Rees’ Schulter sah sie den Londoner Himmel mit Funken übersät, als wäre das große Feuer von 66 erneut ausgebrochen, als hätte eine ungeheure Feuersbrunst den Himmel in Besitz genommen und die Wolken in Brand gesetzt.
    Helene hatte beschlossen, dass Rees nicht weiter gehen dürfe, als ihr die Kapuze abzustreifen. Sie hatte durchaus bemerkt, dass ihr Ehemann Liebkosungen in der Öffentlichkeit ebenso wenig abgeneigt war wie eine Ente dem Wasser. Doch sie würde gewiss nicht zu dem schlechten Ruf von Vauxhall beitragen, indem sie sich im Lovers’ Walk intim berühren ließ.
    Zunächst küsste er sie lediglich – aber konnte man dies
lediglich
nennen? Die Art, wie er sie küsste, erfüllte sie mit dem Verlangen, sich an ihn zu schmiegen. Doch als seine Hand ihrem Busen zu nahe kam, stieß Helene ihn von sich. Rees jedoch küsste sie so leidenschaftlich, dass sie zuerst gar nicht merkte, wie seine Hand an ihrem Bein emporglitt und zart und dennoch feurig liebkosend auf ihrem Knie verweilte. Dann, ein wenig zu spät, quiekte sie erschrocken und suchte sich ihm zu entziehen. Er jedoch folgte ihrer Bewegung, und irgendwann lag sie halb auf der Bank, und er neigte sich lachend über sie, faltete ihren Umhang auf und hielt ihre Arme fest.
    »Es ist doch bloß dein Umhang, Helene!«
    »Alle Welt kann uns sehen!«, protestierte sie und wehrte sich.
    »Seit gut zehn Minuten haben wir keinen Menschen mehr gesehen.« Seine Augen wirkten schwarz vor dem Nachthimmel.
    Helene benetzte ihre Lippen und sah sogleich die Reaktion in seinen Augen. »Man könnte fast

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