Lady Helenes skandaloeser Plan
vermuten, dass du meinst, ich würde nicht merken, was du … da tust!«, stieß sie hervor. Denn er rieb mit seinem großen Daumen über ihren Nippel, und ihre Beine zitterten.
»Vergib mir, wenn ich dich erschreckt haben sollte«, sagte er seelenruhig und nahm seine Hand fort. Ihr Nippel hatte sich unter dem dünnen Kleid aufgerichtet. Helene schaute an sich herab, dann begegneten sich ihre Blicke. »Ich möchte nur Dinge tun, die dir Freude bereiten, Helene.« Seine Stimme war so sanft wie ein Cello und ebenso verführerisch.
Sie machte den Mund auf, vermochte ihn jedoch nicht zurechtzuweisen. Sein Lächeln war unsagbar verrucht. Und der Seufzer, der sich ihren Lippen entrang, als er seine Hand wieder auf ihre Brust legte, war Zeugnis reiner Seligkeit. Dennoch beharrte Helene auf ihren ursprünglichen Bedenken.
»Das ist alles schön und gut«, sagte – vielmehr keuchte – sie einige Zeit später. »Aber du wirst nicht hier in Vauxhall Gardens mit mir schlafen, Rees, auf keinen Fall!«
»Ich schlafe ja gar nicht mit dir«, erwiderte er. Er hatte sie quer über seinen Schoß gelegt, ihren Leib wie ein Festmahl vor sich ausgebreitet. Mit einer Hand drückte er sie an sich, aber die andere …
Die andere Hand ging auf Wanderschaft. Zunächst lag sie auf ihrer Brust, die er immer heftiger liebkoste, bis Helene der Atem stockte und ihr Körper sich aufbäumte. Dann glitt sie zu ihrem schlanken Bein, das er aus dem Kleid schälte. Langsam, quälend langsam glitten seine Finger an ihrem Schenkel empor, bis sie am ganzen Körper bebte und ihr Gesicht an seiner Schulter barg.
»Was tust du da?«, stöhnte sie.
»Ich spiele nur«, erwiderte er, doch seine Stimme klang gepresst.
»Womit?«, stammelte sie, die Logik hatte sie noch nicht ganz im Stich gelassen. Denn nun hatte er bereits den Strumpfhalter erreicht und zog kleine Kreise auf der Haut ihrer Oberschenkel.
»Mit deinem Körper, Weib«, flüsterte er an ihrem Hals.
»Und was ist, wenn jemand kommt?«, fragte sie.
Doch er beugte sich über sie, und in dem Augenblick, als er sie wieder küsste, glitten seine Finger an den köstlichsten Ort. Er erstickte ihren Aufschrei mit seinem Mund, und auch den nächsten und den übernächsten … Brachte ihren Widerstand mit seinem Körper zum Schweigen. Denn es schien ihm nicht, als wisse sie wirklich, was sie wollte.
»Nein!«, rief sie heftig, »du darfst nicht …« Doch ihre Stimme verebbte in der Welle der Lust, die ihren Körper durchströmte. Das spürte er nur zu deutlich.
»Wenn ich jemanden kommen höre«, versicherte er, »werde ich dich einfach in deinen Umhang hüllen.«
»Nein!«, protestierte sie zitternd, doch er versuchte es mit einem leichten Zucken des Fingers und wurde mit einem leisen, freudigen Aufschrei belohnt. Und nun machte sich auch Helene keine Sorgen mehr über etwaige Passanten, über andere Nachtschwärmer, die sich ebenfalls nicht am Feuerwerk ergötzen wollten.
Er musste ein wenig experimentieren. Rees hatte dem weiblichen Genuss bislang wenig Überlegung gewidmet. Frauen standen zur Verfügung, und er war nun mal ein Wüstling, ein Mann, der sich Frauen nahm und wenig darüber nachdachte. So war er, das hatte er schon in seiner Jugend gewusst. Ein Wüstling lernte nicht, wie man eine Frau berührte, um ihr Genuss zu verschaffen.
Auch hatte er nie erlebt, wie es war, sich vor Leidenschaft zu verzehren, ohne sich sofortige Erleichterung zu verschaffen – indem man eine Frau nicht nahm, sondern nur berührte.
Und nicht irgendeine Frau. Sondern Helene.
Ihr Kopf lag zurückgeworfen in seiner Armbeuge, und das war gut so, denn jedes Mal, wenn sie zu sich kam und protestieren wollte, konnte er sie rasch mit seinem Mund zum Schweigen bringen, bis sie sich ihm wieder ergab.
Im ersten Jahr ihrer Ehe hatte er ihr, voller Zorn über sein Unvermögen, mit seiner Frau zu schlafen, vorgehalten, dass sie zum weiblichen Genuss unfähig sei. In seiner Seele spielte sich ein Kampf zwischen Leidenschaft und Selbstverachtung ab. Doch jetzt waren Helenes Wangen rosig überhaucht und ihre Augen geschlossen. Ihr gertenschlanker Leib war unter seinen Händen zu Wachs geworden, und sie drängte sich seiner Hand entgegen, murmelte Unzusammenhängendes, atmete stoßweise wie er.
Er lernte, in der Tat.
Es dauerte eine Weile, doch endlich glaubte Rees einen Rhythmus, einen Takt gefunden zu haben wie beim Walzer, einen Rhythmus, der Helene zunehmend ihres kritischen Verstandes beraubte und in eine Reihe
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