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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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plötzlich: »Ich hab’s!«
    Griselda hörte sogleich mit ihren Beteuerungen auf, dass Mayne reumütig draußen in ihrer Kutsche säße, und fragte: »Was denn?«
    »Ich glaube, so müsste es gehen«, sagte Esme langsam. »Wir benötigen nur die Mitwirkung einer bestimmten Person.«
    »Wer?«, fragte Gina atemlos.
    »Mayne wird es tun«, versicherte Griselda. »Mein Bruder wird alles tun, was nötig ist.«
    »Nicht Mayne.« Esme schaute Helene an. »Es geht um die … Freundin deines Mannes. Wir brauchen ihre Mithilfe.«
    »Wofür?«, fragte Helene.
    »Sie muss heiraten«, erklärte Esme entschieden. »Eine ehrbare Frau werden.«
    »Ich glaube nicht, dass Mayne so weit gehen würde«, warf Griselda ein, von plötzlicher Panik ergriffen. »Er hat zwar die Absicht zu heiraten, aber …«
    »Nein, ich meinte damit nicht, dass sie tatsächlich heiraten muss«, beeilte sich Esme zu erklären. »Sie soll nur so tun. Helene, würde es dir sehr viel ausmachen, wenn wir die junge Dame zu uns bitten?«
    »Zu uns?«, stieß Griselda entsetzt hervor. Denn sie hatte sich noch nie mit einem ausgehaltenen Frauenzimmer im selben Raum befunden. Wie gut, dass Mayne in der Kutsche geblieben war! Er würde die Bekannten seiner kleinen Schwester nicht eben rücksichtsvoll behandeln.
    »Ich weiß nicht einmal, ob sie im Haus ist«, überlegte Helene. »Wir sind nicht gerade … ich weiß wirklich nicht …« Sie verstummte.
    »Ich werde nach ihr fragen«, bot Gina sich an. »Wie heißt sie?«
    »McKenna«, erwiderte Helene. »Miss Lina McKenna.«
    Die drei Frauen blieben in völligem Schweigen sitzen und hörten, wie Gina Leke auftrug, er möge doch Miss McKenna bitten, zu ihnen in die Bibliothek zu kommen.
    Und nun sollte Griselda eine herbe Enttäuschung erleben: Die junge Frau, die zehn Minuten später von dem Butler in die Bibliothek geführt wurde, glich keineswegs dem, was
sie
sich unter einem »Paradiesvogel« vorstellte. Miss McKenna hatte weiche braune Locken und große Augen. Sie war schön auf eine sehr junge Art. Aber sie wirkte keineswegs liederlich und sah auch nicht aus, als ob sie … eine Schlampe wäre. Oder unanständig. Oder wie auch immer die Charakteristika von Flittchen lauteten. Eigentlich sah sie vor allem nervös und angespannt aus.
    »Miss McKenna«, begann Esme, nachdem sie der jungen Frau einen Platz angeboten hatte. »Es ist bekannt geworden, dass Lady Godwin in diesem Haus weilt, und die Tatsache, dass Sie auch hier wohnen, hat leider in Londons vornehmer Gesellschaft zu einem Skandal geführt.«
    Miss McKenna schnappte erschrocken nach Luft und sah Helene an. »Es ist publik geworden?«
    »Lady Godwins Ruf ist ruiniert«, bestätigte Esme. »Sie wird in der vornehmen Gesellschaft nicht mehr empfangen werden.« Sie sprach ruhig, jedoch mit kalkulierter Unerbittlichkeit.
    Miss McKenna schluckte. »Das tut mir leid«, flüsterte sie. »So wahr mir Gott helfe, das tut mir leid.«
    Helene ertappte sich erstaunt bei einem Lächeln. »Das ist doch wohl kaum Ihre Schuld. Ich denke, wir sind einhellig der Meinung, dass die Schuld ganz allein bei meinem tadelnswerten Ehemann liegt.«
    Griselda fand es interessant, dass Helene keine Verachtung für die Mätresse ihres Mannes an den Tag legte. Vielleicht lag Mayne in seiner Einschätzung richtig: Helene war in der Tat eine außergewöhnliche Frau.
    »Ich wollte gar nicht hierbleiben«, versicherte Miss McKenna an Helene gewandt, »und ich schäme mich, dass ich doch eingewilligt habe. Ich habe das auch nur getan, weil Lord Godwin mir in seiner nächsten Oper die Hauptrolle angeboten hat.«
    Griselda fühlte sich zusehends verwirrt. Das angebliche Flittchen sprach wie eine Dame, wenn auch mit starkem schottischem Akzent. Und soweit Griselda sehen konnte, hatte sie nicht einmal Rouge aufgelegt. Alles an ihrer Erscheinung sprach gegen eine ausgehaltene Kurtisane. Überdies schien Helene noch keine Träne über ihren zerstörten Ruf vergossen zu haben, während Miss McKenna sich zurückhalten musste, um nicht in Tränen auszubrechen.
    »Sie haben durchaus nicht die Manieren einer Frau von niederem Stand«, bemerkte Esme jetzt.
    »Nein«, gab Miss McKenna zu.
    »Wie viele von Lord Godwins Bekannten haben Sie so oft gesehen, dass diese Sie wiedererkennen würden?«
    Miss McKennas Gesicht wurde von einer glühenden Röte überzogen. »Fast keinen«, flüsterte sie. »Mr Darby. Mr Forbes-Shacklett. Ach ja, und Lord Pandross, doch der ist schon seit Monaten nicht mehr hier

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