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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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gewesen.«
    »Simon Darby und Pandross stellen kein Problem dar. Rees kann ihnen Schweigen auferlegen. Halten sich die Forbes-Shackletts zurzeit in der Stadt auf?«, wandte sich Esme an Gina.
    »Ich glaube eigentlich nicht«, sagte Gina nachdenklich. »Lady Forbes-Shackletts Tochter sollte zwar in diesem Jahr debütieren, doch dann hat es einen Trauerfall in der Familie gegeben, und sie sind, soweit ich weiß, auf dem Land geblieben.«
    Esme atmete tief durch. »Es könnte also gehen.« Sie wandte sich wieder an Lina. »Sie können sich sicherlich denken, welch unbarmherziges Urteil die Gesellschaft über Lady Godwin fällen wird. Ihre Kinder, sofern sie welche bekommt, würden ebenfalls geächtet werden. Sie wird auf dem Land leben müssen, sie wird alle ihre Freunde verlieren. Denn wir würden den Ruf unserer Kinder aufs Spiel setzen, wenn wir weiterhin Umgang mit einer Frau wie ihr pflegten.«
    Gina öffnete empört den Mund, doch Esme brachte sie mit einem Blick zum Schweigen.
    Lina zitterte. »Es tut mir leid«, sagte sie niedergeschlagen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich dermaßen geschämt. »Ich verlasse sofort das Haus. Und ich werde nie …«
    »Ich möchte, dass Sie etwas für Lady Godwin tun«, fiel ihr Esme ins Wort. »Es gibt nur eine Möglichkeit, wie wir diesen Skandal abwenden können. Wir müssen so mutig sein, dass niemand die Wahrheit erahnt.« Sie wandte sich an die anderen. »Darf ich euch Rees’ Cousine dritten Grades vorstellen, seit Kurzem verwitwet und nun in London, um ein wenig Frieden zu finden?«
    Gina klappte der Mund auf. Helene zuckte zusammen, und Griselda rief: »Natürlich!«
    »Cousine dritten Grades?«, hauchte Lina. »Lord Godwins Cousine?«
    Esme nickte. »Von diesem Augenblick an sind Sie eine unbekannte Verwandte vom Lande. Bedenken Sie, kaum einer kennt Sie unter Ihrem richtigen Namen. Niemand weiß, wie Rees’ berüchtigte Geliebte eigentlich aussieht. Wir werden das Gerücht ausstreuen, dass die Geliebte das Haus schon vor langer Zeit verlassen hat. Rees hat eine entfernte Verwandte bei sich aufgenommen, und Helene ist für eine gewisse Zeit zu ihm gezogen, um die Anstandsdame zu spielen.«
    »Meinst du denn, dass irgendjemand uns Glauben schenken wird?«, fragte Helene, in deren Stimme leise Hoffnung aufkeimte.
    »Natürlich ist es zwingend notwendig, dass wir Miss McKenna der Gesellschaft präsentieren. Aber ich denke, wenn wir es geschickt anfangen, wird ein einziges Mal ausreichen. Das wird dem Klatsch die Nahrung nehmen. Keiner würde doch glauben, dass wir vier« – sie nickte Lady Griselda zu – »uns mit Rees’ Mätresse zusammentun könnten, geschweige denn sie der Gesellschaft präsentieren.«
    Ein leises Lächeln umspielte Griseldas Mund. »Und ich weiß auch schon, wer die Vorstellung dieser entfernten Verwandten übernehmen kann. Mein Bruder mag sich gestern Abend wie ein Narr benommen haben, doch jetzt kann er seine schauspielerischen Fähigkeiten zu unseren Gunsten einsetzen!«

37
    Geschwister sind manchmal gar nicht so verschieden
    Natürlich hämmerte Rees auf einem seiner Klaviere herum, als Tom ihn aufsuchte. Er schien ständig die gleiche Akkordfolge zu spielen. Tom ging zum Klavier und blieb neben dem Bruder stehen, bis Rees endlich aufschaute.
    »Wo ist Helene?«, fragte Rees statt eines Grußes. »Ich habe sie heute Morgen noch gar nicht gesehen.«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Tom. »Ich fahre morgen wieder nach St. Mary’s, Rees.«
    Sein Bruder blinzelte betrübt und hörte endlich zu klimpern auf. »Und ich hatte mich gerade an dich gewöhnt.«
    Tom erwog, sich auf die Couch zu setzen, doch die war unter Papierstapeln begraben. Er zog sich stattdessen einen Schemel heran. »Ich muss zu meiner Gemeinde zurückkehren. Ich möchte nämlich mit dem Bischof darüber reden, dass ich mein Ordinat niederlegen will.«
    Rees strich mit lang ausgestreckten Fingern über die Tasten, ohne jedoch einen Ton hervorzulocken. »Ich nehme an, dass dieser Wunsch etwas mit Lina zu tun hat?«
    Tom verlor das Gleichgewicht und wäre fast vom Hocker gerutscht. »Ich … ja, das stimmt.«
    »Und welche Gefühle hegt sie für dich?«
    »Sie weigert sich, einen Geistlichen zu heiraten«, erwiderte Tom. Er überlegte, ob er sich entschuldigen sollte, weil er seinem Bruder die Geliebte ausgespannt hatte, fand es dann aber unnötig. »Vielleicht kann ich sie ja umstimmen. Natürlich wird es einige Zeit dauern, bis ich aus dem Amt scheiden kann, aber Lina

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