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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Rees?« Der Sarkasmus in ihrer Stimme traf ihn wie ein Stich zwischen die Schulterblätter.
    Rees stieß die Tür zum Musikzimmer auf. »Nun gut. Erst reden wir, dann widmen wir uns der Arie.«
    Lina schlenderte vor ihm ins Zimmer. »Das wohl kaum.« Sie ging geradewegs zu der Couch, auf der drei hohe Papierstapel lagen, und setzte sich auf den mittleren.
    »Was tust du denn?«, brüllte Rees. »Sofort hoch mit dir! Du sitzt auf dem ersten Akt.«
    »O je, was für ein Malheur«, flötete Lina. »Sei unbesorgt, Rees. Ich werde mir den üblichen Witz, dass ich Dünnpfiff habe, verkneifen.«
    Wieder einmal hatte Rees den Zorn einer Frau unterschätzt. Vor Wut knirschte er mit den Zähnen. Er hätte Lina Geld aushändigen und sie ihrer Wege schicken müssen. Die Geliebte rausschmeißen, sich mit seinem frommen Bruder gutstellen, die Ehefrau ins Haus zurückholen, einen Erben zeugen … Er hatte das Gefühl, in einem Gefängnis zu stecken, dessen Mauern sich immer enger um ihn schlossen.
    »Wie viel willst du?«, fragte er grob.
    Sie kniff die Augen zusammen, schwieg jedoch.
    »Du weißt, dass ich dir zum Abschied eine anständige Summe geben werde«, fuhr er ungeduldig fort. »Aber wie viel willst du zusätzlich, damit du noch ein paar Wochen bleibst – zumindest bis Tom abreist?«
    Immer noch schwieg sie.
    Rees beschlich das unangenehme Gefühl, dass ihm etwas entging, aber das war für ihn nichts Neues. Nervös fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. Er wusste nicht, wie andere Männer es anstellten, Frauen zu verstehen. Er für seinen Teil verstand weder Helene noch Lina.
    »Du hast mich doch satt«, gab er zu bedenken.
    Dazu nickte sie.
    »Das Problem besteht also darin, mit meiner Frau in einem Haus zu leben?« Er wandte sich ab, und die Partitur auf dem Klavier fiel ihm ins Auge. Sie taugte nichts, daran konnte kein Zweifel bestehen. Die furchtbare Gewissheit seines Scheiterns ließ ihn noch sturer, noch störrischer werden. Wenn er nicht mehr der Komponist komischer Opern war, was war er dann? Ein Niemand. Ein beliebiger arroganter Mistkerl von einem Adeligen. Wenigstens erfreute er die Menschen, brachte sie mit seiner Musik zum Lachen. Die Partituren jedoch, die er im Laufe des letzten Jahres verfasst hatte, waren eher dazu angetan, das Publikum einzuschläfern.
    »Was willst du von mir, Lina?«
    »Nichts, was du mir geben könntest«, erwiderte sie.
    »Ich kann dir …«
    »Hier geht es nicht um Geld.«
    Wieder raufte er sich die Haare. Er wusste, dass Lina das Opernhaus aus Liebe zu ihm verlassen hatte. Aber das war doch bald drei Jahre her! Gewiss hatte sie ihre blinde Verliebtheit inzwischen überwunden? Helene hatte dafür ganze zehn Tage gebraucht. »Es tut mir leid«, sagte er und lehnte sich an das Klavier.
    Erleichtert stellte er fest, dass sie nicht so wirkte, als habe er ihr das Herz gebrochen. »Warum holst du deine Frau zurück?«
    »Sie will ein Kind. Und ich will einen Erben.«
    »Ausgerechnet du machst dir Gedanken über einen Erben?«, lachte Lina.
    Rees sah sie finster an. »Ich werde auch nicht jünger«, gab er ihr kühl zu verstehen.
    »Willst du mir etwa weismachen, dass du jetzt schon unter den Beschwerden alter Männer leidest und deswegen mein Bett meidest?«
    »Nein! Nein.« Er zwang sich zur Ruhe. »Es ist aus, Lina. Und das weißt du auch.«
    Sie zuckte die Achseln. »Und warum bin ich dann noch hier?« Eine leichte Bitterkeit lag in ihrer Stimme und machte ihm ein schlechtes Gewissen. »Warum hast du mich nicht längst mit einem Häuschen und einer großzügigen Unterstützung versorgt, um dein Gewissen zu beruhigen, bis ich einen neuen Gönner finde? Oder irre ich mich in Bezug auf das Schicksal einer teuren Kurtisane?«
    »Du bist keine Kurtisane«, sagte Rees.
    Verachtung blitzte aus ihren Augen. »Nur Kurtisanen werden bezahlt, damit sie sich demütigen. Du machst mich wirklich neugierig, Rees. Was willst du mit einer Kurtisane im Schlafzimmer deiner Frau und mit einer Ehefrau in der Kinderstube anfangen?«
    Im Augenblick wünschte er nichts sehnlicher, als dass sie ginge. Er zuckte die Achseln. »Das war eine plötzliche Eingebung. Offenbar eine törichte.«
    »Hast du Angst vor deiner Frau?«
    Lina kannte ihn wirklich viel zu gut. »Natürlich nicht!«, fauchte Rees.
    »Dann hast du wohl Angst vor deinem Bruder.«
    »Die Vorstellung eines trauten Heims ist es, die mich unendlich langweilt«, gab er ihr zu verstehen. »Nach der kleinen Vorstellung, die du bei Madame Rocque

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