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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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vor einem Tadel.
    Abermals seufzend, nahm sie ihren kleinen Dolch, um ein Stück Fleisch aufzuspießen. Jeder einzelne Muskel tat ihr weh. Eigentlich wusste sie bereits, dass das Essen wunderbar schmeckte. Es duftete so köstlich, dass ihr fast schwindelig wurde. Zudem äußerten sich alle um sie herum äußerst lobend darüber.
    Angus hatte einen Bissen genommen, die Augen geschlossen, geseufzt und dann Elgin zugerufen: „Verdammt, Mann! Und davon hast du dir nie etwas anmerken lassen! Du kochst ja wie ein Engel! Ich könnte schwören, dass du unter deinem Plaid Flügel hast, hätte ich dich nicht letzten Monat nackt im See schwimmen sehen!“
    Alle anderen hatten das Lob bestätigt, sogar Duncan hatte dem Koch, wenn auch widerwillig, anerkennend zugenickt. Jetzt wartete Elgin nur noch auf Ilianas Bemerkung.
    Es gelang ihr, den Dolch zum Mund zu führen und die Lippen um das Fleisch zu schließen, dann ließ sie erleichtert den Arm wieder sinken. „Wunderbar“, sagte sie begeistert, und Elgin atmete sichtlich auf. „Selbst der Koch meiner Mutter hat nicht so etwas Köstliches zu Stande gebracht, Monsieur Cummin, und das ist wirklich ein Kompliment. Meine Mutter ist sehr heikel, wenn es um das Essen geht, und sie ist eigens bis nach Frankreich gereist, um einen Koch zu finden, den sie für gut genug hielt.“
    Der Mann strahlte über das ganze Gesicht. Er nickte und nahm endlich seinen Platz an der Tafel ein, um selbst zu essen. Iliana wandte sich seufzend wieder ihrem Teller zu. Doch, es schmeckte wirklich gut. Sie wünschte nur, sie brächte es fertig, davon zu essen, aber stattdessen befürchtete sie ...
    Ein warnender Zuruf von einem der Männer brachte Duncan dazu, sich nach seiner Frau umzudrehen. Er sah gerade noch, wie sie von der Bank in die inzwischen frische Binsenstreu auf dem Boden sackte.

8. KAPITEL
    „Du hast sie umgebracht!“ brüllte Angus Dunbar.
    Duncan, der gerade seine bewusstlose Gemahlin untersuchte, hob den Kopf und sah, dass sein Vater aufgesprungen war und den völlig verdutzten Koch vorwurfsvoll anstarrte. „Nein, Vater, sie lebt“, sagte er ruhig. „Außerdem haben wir alle das Gleiche gegessen wie sie.“
    Der alte Mann richtete den Blick besorgt auf Iliana. „Was ist es dann? Ist sie krank?“
    Ebba kniete sich auf der anderen Seite neben ihre Herrin und zog ein kleines Bündel Kräuter aus ihrem Beutel. Sie wedelte damit vor der Nase der Bewusstlosen herum und seufzte auf, als Iliana sich unwillkürlich von dem unangenehmen Geruch abwandte. „Sie ist ohnmächtig“, verkündete die Zofe grimmig und presste die Lippen hart aufeinander, als sie feststellte, wie gerötet Ilianas Gesicht war. Sie streckte die Hand aus und berührte leicht die Haut ihrer Herrin.
    „Aber warum? Was hat das arme Kind denn?“ wollte Angus wissen. Er trat hinter Ebba und spähte über ihre Schulter auf Ilianas Gesicht.
    „Arbeit.“
    Der alte Mann erstarrte und zog die Augenbrauen hoch. „Arbeit?“
    „Jawohl. Viel zu viel Arbeit und höchstwahrscheinlich auch zu viel Sonne.“ Vorwurfsvoll drehte sie sich zu Laird Angus um. „Seit ihrer Ankunft hat Lady Iliana bis zum Umfallen gearbeitet. Zuerst hat sie geschrubbt und geputzt, und heute hat sie den ganzen Tag im Garten geschuftet, umgegraben und gejätet. Die Sonne schien heißer, als sie es gewohnt ist. Und sie arbeitet auch härter, als sie es gewohnt ist. Dazu die Trauer um ihren Vater, die Sorge um ihre Mutter, die beschwerliche Reise hierher ...“ Sie seufzte achselzuckend. „Ich hätte sie warnen müssen, sich nicht zu übernehmen.“
    „Mir fiel bei ihrer Ankunft gleich auf, dass sie etwas blass aussah und zu dünn ist.“
    „Nun, wenn man Euch fast einen Monat lang in einen fensterlosen Turm einsperrte, würdet Ihr wohl auch nicht gerade gesund und munter wirken“, stieß Ebba verbittert hervor.
    „Eingesperrt?“ meldete sich jetzt Duncan entsetzt zu Wort.
    Ebba wandte sich ihm zu. „So ist es, eingesperrt. Das war Greenwelds Strafe, als er ihre ständigen Fluchtversuche leid war, die sie unternahm, um ihre Mutter zu retten.“
    „ Greenweld?“ murmelte Seonaid. Man hatte ihr die genaueren Gründe für diese Hochzeit nicht genannt, sie wusste nur, dass der König die Heirat gewünscht hatte.
    „Ihr Stiefvater“, erklärte Duncan.
    Ebba schnaubte verächtlich. „Nein, das ist er nicht. Es stimmt zwar, dass Greenweld Lady Wildwood gezwungen hat, ihn zu heiraten, aber der König wird die Ehe bald annullieren lassen. Deshalb

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