Lady Ilianas lustvolles Spiel
betreten durfte. Denn nun war es bewohnt von Ilianas Mutter. Nicht, dass er ihr das Bett nicht gegönnt hätte. Die Frau befand sich in sehr schlechtem Zustand und benötigte die Bequemlichkeit eines Bettes mehr als er. Nein, was ihn verstimmte, war die Abwesenheit seiner Frau. Es war ihm doch gerade erst gelungen, sie für sich zu gewinnen! Er sah nicht ein, warum er schon wieder auf sie verzichten sollte.
Seit dem Tag auf der Lichtung hatte er sie nicht mehr gesehen. Immer wieder hatte er an ihre Tür geklopft, in der Hoffnung, sie zu ein bisschen houghmagandie herauslocken zu können. Doch stets hatte diese hagere englische Kammerfrau ihrer Mutter geöffnet und ihm mitgeteilt, dass Iliana schlief, da sie die ganze Nacht bei ihrer Mutter Wache gehalten hatte.
Er fühlte sich vernachlässigt und fing zudem allmählich an, sich Sorgen zu machen. Ganz offensichtlich ging ihm seine kleine Frau aus dem Weg, aber er konnte sich nicht erklären, warum. Er hatte gedacht, der Morgen auf der Lichtung hätte ihrer Beziehung eine neue Richtung gegeben. Für ihn war es wunderschön gewesen, und er war sich sicher, dass sie ebenso empfunden hatte.
Auch wenn es nicht gerecht war, aber Duncan hatte schon vor geraumer Zeit entdeckt, dass Frauen wieder und wieder ihre Befriedigung finden konnten, während den Männern Grenzen gesetzt waren. So war es auch an jenem Tag gewesen. Seine Gemahlin hatte mindestens ein halbes Dutzend Mal gezuckt und geschrien, während er nur drei Mal seine Erfüllung gefunden hatte. Nicht, dass er sich darüber beklagte. Diese drei Male hatten mehr als ausgereicht, ihn hinterher mit weichen Knien dastehen zu lassen.
Er wollte wieder weiche Knie bekommen. Seine Frau kam ihm jedoch in keiner Weise entgegen. Er runzelte gerade die Stirn bei diesem Gedanken, da tat sich die Tür plötzlich auf und der Mittelpunkt seiner Träume kam heraus und eilte auf die Treppe zu. Erst sah er ihr wie erstarrt nach, dann ließ er das Brett fallen, das er in der Hand gehalten hatte, und folgte ihr.
Elgin war nicht in der Küche, und Iliana blieb mitten im Raum stehen und betrachtete verwirrt die leeren Tische und die Feuerstelle. Normalerweise hätten hier jetzt viele Menschen mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt sein müssen. Die Küche war nur selten ganz leer, meistens hielt sich hier zumindest eine Person auf, die Gemüse putzte oder andere Aufgaben erledigte. Doch nun war keine Menschenseele da.
Sie wollte eben umdrehen und sich auf die Suche nach Elgin machen, da ging die Tür auf, und Duncan kam herein. Iliana blieb wie angewurzelt stehen, und ihre Augen weiteten sich bei seinem Anblick. Sein Oberkörper war nackt, und Schmutzstreifen, die von der Arbeit herrührten, zogen sich durch den glitzernden Schweiß. Als er zielstrebig auf sie zukam, wurde ihr klar, dass er ihr gefolgt war - und das sicher nicht, um sich nach dem Befinden ihrer Mutter zu erkundigen. Doch dann warf sie alle störenden Gedanken über Bord und ging ihm entgegen, während er die Arme nach ihr ausstreckte.
Er küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem nahm. Doch als er sie freigab und begann, mit den Lippen ihren Hals zu erkunden, zuckte sie ungläubig zusammen und stieß ihn von sich.
Ihr Widerstand brachte Duncan zur Vernunft. Um Gottes willen, sie standen mitten in der Küche, und er war dabei, sie gleich hier auf dem Fußboden zu nehmen, obwohl jeden Moment jemand hereinkommen konnte! Fluchend hob er sie hoch und hastete zu der verschlossenen Vorratskammer, in der die Gewürze und teurere Lebensmittel verwahrt wurden. Dort setzte er seine Frau ab und nahm ihren Schlüsselbund.
„Was tut Ihr?“ fragte sie verwundert, als er den Bund durchsuchte.
„Still, Liebste, es ist alles in Ordnung.“ Er hielt kurz inne und betrachtete verdutzt einen seltsam geformten Schlüssel, doch dann suchte er achselzuckend weiter, bis er den richtigen gefunden hatte. Er schloss die Vorratskammer auf, nahm Ilianas Handgelenk und zog sie mit sich hinein.
Der Duft verschiedener Gewürze umspielte ihre Nase; sie konnte Majoran und Muskatnuss erkennen. Duncan machte die Tür zu, und sie standen in völliger Dunkelheit. „Was ...“, begann sie, aber schon hatte er sie wieder in seine Arme gerissen und küsste sie. Etwas Hartes drückte gegen ihren Rücken, vermutlich ein Regal.
Duncan benahm sich wie ein Verhungernder vor einer Mahlzeit aus vier Gängen, die alle auf einem einzigen Teller serviert wurden. Sein Mund und seine Hände
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