Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Kopf.
    „Was ist es denn dann?“
    Iliana wollte zunächst zu einer Lüge greifen, aber schließlich platzte sie mit der Wahrheit heraus. „Er stinkt.“
    Lady Wildwood zuckte zusammen bei dieser Wortwahl, doch dann trat ein ungläubiger Ausdruck in ihre Augen.
    „Wirklich, Mutter. Ihr habt es doch sicher auch bemerkt! Ihr habt beim Essen genau neben ihm gesessen. Er badet nur zwei Mal im Jahr, und ...“ Ilianas Stimme erstarb, weil Lady Wildwood sie befremdet ansah. Hilfe suchend drehte sie sich zu Ebba um.
    Ihre Zofe unterstützte sie nur zu gern. „Sie sagt die Wahrheit, Mylady. Der ganze Bergfried stank, als wir hier ankamen. Die Binsenstreu war schon mindestens seit einem Jahr nicht mehr ausgewechselt worden, und gleich am ersten Abend ruinierte Lady Iliana sich ihr Kleid, nur weil sie sich zu Tisch setzte. Vier Frauen haben drei Tage lang nur den Dreck vom Boden der großen Halle abgekratzt.“ Sie zögerte. „Wirklich, Lady Iliana hat hier wahre Wunder vollbracht, aber es ist ihr nicht überall gelungen.“
    „Ich verstehe“, meinte Lady Wildwood ernst. „Und das ist das einzige Problem in deiner Ehe?“
    Iliana nickte.
    „Ich verstehe“, wiederholte sie und stand auf, weil Gertie in den Raum zurückkehrte. „Du legst dich jetzt am besten auf die Seite“, schlug sie ihrer Tochter vor.
    Iliana gab es auf, zu überlegen, was ihre Mutter wohl denken mochte, und hob die Beine auf das Bett. Sie legte sich so hin, dass die Wunde gut erreichbar war, und streckte den Arm über den Kopf. Schmerzerfüllt verzog sie das Gesicht, als Gertie begann, die Wunde zu säubern.
    Duncan stürmte die Treppe hinauf, innerlich zerrissen von Schuldgefühlen und Mitleid. Hätte er sich nicht auf Abwege begeben, wäre das alles nicht passiert.
    Wütend auf sich selbst, schnauzte er die Leute vor dem Schlafzimmer an, stieß sie zur Seite und trat ein. Noch auf der Schwelle blieb er wie angewurzelt stehen. Nur ganz am Rande seines Bewusstseins nahm er die Anwesenheit seiner Schwiegermutter und der Zofe seiner Frau wahr. Auch die Alte, die gerade die Wunde versorgte, beachtete er kaum. Sein ganzes Augenmerk war auf die zerbrechlich wirkende Frau auf dem Bett gerichtet.

Seine erste Reaktion war Erleichterung darüber, dass sie noch am Leben war. Kurz schloss er die Augen und sandte ein Dankgebet zum Himmel. Sie lebte, und ganz gleich, wie sehr sie ihn auch provozieren mochte, er würde seine Pflichten nicht mehr vernachlässigen. Er würde über ihre Sicherheit wachen.
    Das Geflüster hinter ihm verriet Duncan, dass er die Tür nicht zugemacht hatte. Er schlug sie lautstark zu und ging zum Bett hinüber. Auf der Stelle bereute er sein forsches Auftreten, denn Iliana war nackt, bis auf ihren verdammten Gürtel. Sofort beschleunigte sich sein Puls.
    Verschämt über seine mangelnde Selbstbeherrschung, sah er zu Boden; erneut geriet sein Blut in Wallung. Er bückte sich, hob das zerrissene, blutbefleckte Unterkleid auf und betrachtete gründlich die Größe des Risses und des Blutflecks. An Gertie vorbei spähte er auf die Wunde. Erleichtert stellte er fest, dass sie trotz der heftigen Blutung wohl nicht lebensgefährlich war. Doch das tröstete ihn kaum. Ihre wundervolle, makellose Haut war jetzt gezeichnet. Durch sein Versagen. Die Narbe, die zurückblieb, würde immer der Beweis dafür sein, dass er als Gemahl versagt hatte.
    „Was ist geschehen?“ fragte er, und sie erzählte es ihm. Als sie geendet hatte, schwieg er eine Zeit lang, dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Im nächsten Augenblick hörte man, wie er brüllend Befehle gab und Wachen einteilte. Anschließend eilte er die Treppe hinunter und versuchte verzweifelt, den Schmerz zu verdrängen, den er in den Augen seiner Frau gesehen hatte.
    „Ich glaube nicht, dass sie vorhatten, Iliana zu töten.“
    Duncan warf seinem Vater einen überraschten Blick zu. Er schob die Gedanken an den möglichen Tod seiner Frau weit von sich und hob den Humpen Ale hoch, den er sich eben eingeschenkt hatte. Seine Hand zitterte dabei, und er wunderte sich selbst, wie sehr dieser Angriff ihm gefühlsmäßig zugesetzt hatte. „Nein“, erwiderte er schließlich und setzte den Humpen wieder ab. „Ihr meint, es war einer von Greenwelds Männern, der es auf ihre Mutter abgesehen hatte - um sie zu töten, ehe sie die Ehe annullieren konnte?“
    Angus nickte bedächtig. „Nur das macht einen Sinn. Es war allgemein bekannt, dass Lady Wildwood seit ihrer Ankunft euer

Weitere Kostenlose Bücher