Lady Ilianas lustvolles Spiel
Jahr.“
„Duncan, du kannst dein Leben doch nicht an meinen Angewohnheiten ausrichten!“ fiel Angus ihm ungeduldig ins Wort. „Ich habe keine Gemahlin, und daher bade ich, wann ich will.“
„Genau das werde ich auch tun.“
„Dann beklage dich nicht, dass deine Frau vor deinen Umarmungen flüchtet, denn die Wahrheit ist, du stinkst tatsächlich. So, und jetzt bade ich.“ Er betrat die Küche und schüttelte die beiden Küchenjungen, die auf Pritschen vor der Feuerstelle schliefen.
„Sie ist mein Weib!“ stellte Duncan überheblich fest und folgte seinem Vater auf den Fersen. „Es ist ihre Pflicht...“
„Pflicht, ha!“ brüllte Angus plötzlich und richtete sich auf. Bei seinem Gebrüll sprangen die beiden Jungen sofort auf die Füße.
„Wie bitte?“ Fassungslos sah Duncan seinen Vater an.
„Du sprichst hier nicht von Pflichten, sondern von deiner eigenen verdammten Dickschädeligkeit!“ Er nickte bekräftigend. „Du denkst, sie sollte dich so nehmen, wie du bist. Nun, mein Junge, höre mir mal gut zu - die Kirche kann über die Pflichten einer Ehefrau so viel schwafeln, wie sie will, aber nicht einer von diesen Männern da ist verheiratet oder hat eine Ahnung von Frauen. Frauen sind nicht die simplen Geschöpfe, als die die Kirche sie gern darstellt. Ich glaube, sie sind alles andere als simpel. Sie können dir den Himmel auf Erden bereiten oder dich in der Hölle schmoren lassen. Wenn du die Hölle willst, dann bleib bei deinem Vorsatz. Aber wenn du willst, dass deine Frau dich mit offenen Armen empfängt, dann nimm, verdammt noch mal, ein Bad! “ Er verstummte, um tief durchzuatmen, ehe er seinem Sohn die Hand auf die Schulter legte. „Und noch etwas. Deine Mutter war die vollkommenste Frau, die je auf Erden gewandelt ist, aber sie hätte mich umgehend aus dem Bett gejagt, wenn ich nach Schweiß, Schmutz und Mist gerochen hätte.“ Duncans Augen weiteten sich ungläubig, und Angus nickte. „Pingelig war sie, deine Mutter. Wollte ein sauberes Zuhause. Genau wie deine Frau. Und sie wollte ein sauberes Bett mit einem sauberen Mann darin. Sie hat mich zwei Mal in der Woche baden lassen. Mindestens.“
„Aber Ihr badet doch nur zwei Mal im Jahr ...“
„Ja, jetzt“, verbesserte Angus grimmig, dann schüttelte er traurig den Kopf. „Ich bade nicht mehr gern. Früher, ja, aber heute nicht mehr. Es erinnert mich zu sehr an deine Mutter. Wir badeten immer zusammen. Wir hatten unseren Spaß und neckten uns mit Wasser und Seife ...“ Sein Blick umwölkte sich, und seine Gedanken schweiften zurück in die Zeit, als seine geliebte Muireall noch gelebt hatte. Eine Weile verharrte er so, dann seufzte er. „Es bricht mir das Herz, in ein Bad zu steigen und zu wissen, dass sie mir dort nie wieder Gesellschaft leisten wird. Und auch nirgendwo anders mehr.“
„Aber niemand hier auf Dunbar badet öfter als zwei Mal jährlich.“
„Duncan!“ Angus wurde ungeduldig. „Es ist ziemlich unangenehm, erst zu baden und dann wieder ein schmutziges Plaid anlegen zu müssen. Niemand hat sich darüber beschwert, weil alle wussten, dass du sparen wolltest, um ihnen irgendwann ein besseres Leben zu ermöglichen. Den Leuten war klar, dass sie dafür auf einiges verzichten mussten.“
„Aber jetzt haben wir genug, und trotzdem baden die Männer nicht.“
„Weil du nicht badest. Du bist ihr Vorbild, und sie folgen deinem Beispiel.“ Angus schüttelte gereizt den Kopf. „Du hast selbst gesagt, deine Frau riecht nach Blumen. Und die Art, wie du es gesagt hast, lässt mich annehmen, dass dir das gefällt. Wie würde es dir gefallen, wenn sie so stinken würde wie du?“ Duncan verzog das Gesicht bei dieser Frage, er kannte die Antwort längst. Er hatte sich abgestoßen gefühlt an dem Tag, als sie in den Mist gefallen war, und noch widerlicher war Kellys Geruch und Dreck gewesen.
„Na also.“ Angus deutete Duncans Miene richtig. „Vielleicht verstehst du dann, warum sich deine Frau dir gegenüber so verhält.“
Niedergeschlagen seufzte Duncan auf, trotzdem beklagte er sich weiter. „Aber sie verändert hier alles, Vater. Seit ihrer Ankunft ist nichts mehr so, wie es einmal war. Der Bergfried ist sauber, die Frauen sind sauber und tragen neue Plaids, das Essen ist gewürzt, und in meiner Kammer stehen lauter Truhen.“
„So ist es.“ Angus nickte. „Dein Leben ist anders geworden, seit du dir eine Frau genommen hast. Doch ihres hat sich dadurch auch verändert. So ist nun mal der Lauf der
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