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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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nehmen?“
    Xavier ließ den Blick durch den Raum schweifen und auf dem großen Himmelbett verweilen. „Und wo – vielleicht dort auf dem Bett? Würde uns das nicht zu sehr ablenken? Mir jedenfalls fiele es schwer, an irgendetwas anderes zu denken, wenn ich mich mit einer so schönen Frau wie Ihnen auf einem Bett befände.“
    Ihr Herz pochte heftig. „Werden Sie nicht anzüglich!“
    „Anzüglich? Ich sage doch nur die Wahrheit. Sind Sie immer so zugeknöpft, Chérie?“ Ihr sehnsüchtiger Ausdruck verriet sie, wie Xavier zufrieden bemerkte. Doch er schob diese Gedanken fürs Erste beiseite. Dafür würde noch Zeit genug bleiben. „Aber vergessen wir zunächst einmal das Bett und seine wundervollen Möglichkeiten.“ Er sah sie durchdringend an. „Ich will Antworten.“
    Laura nickte erleichtert. „Deshalb bin ich ja hier. Fragen Sie.“
    „Glauben Sie wirklich, ich könnte hier alles stehen und liegen lassen und mit Ihnen nach Kharastan fliegen – vorausgesetzt, ich würde es überhaupt wollen?“
    „Ja, natürlich. Sie sind der Boss und haben alle Freiheiten.“
    „Sie schmeicheln mir.“
    „Das lag nicht in meiner Absicht.“
    „Ach nein? Wissen Sie nicht, dass Männer es lieben, wenn man ihnen schmeichelt?“
    „Ich bin keine Expertin auf diesem Gebiet“, erwiderte sie pikiert, denn sein aufreizender Ton ließ sie schon wieder ihren Vorsatz vergessen, sachlich zu bleiben. „Und vielleicht wird manchen Männern auch mehr geschmeichelt, als ihnen guttut. Ich vermute fast, dass Sie in diese Kategorie gehören, Monsieur de Maistre.“
    Xavier lächelte triumphierend. Mit ihrem Widerstand hatte die schöne Engländerin ihr Schicksal besiegelt. Denn keine Eroberung war so erregend wie die einer Frau, die sich alle Mühe gab, Desinteresse zu heucheln.
    Warum hatte man sie für diesen Job ausgewählt? War sie der Köder, mit dem der Scheich ihn nach Kharastan locken wollte? Seit sie sein Büro verlassen hatte, waren seine Gefühle völlig in Aufruhr, ein Zustand, den er nicht gewohnt war und der ihm nicht gefiel. Sein Verstand sagte ihm, dass es für ihn ohne Bedeutung sei, jetzt noch, so spät in seinem Leben, einen Vater zu entdecken … selbst wenn die groteske Behauptung sich als wahr erweisen sollte, was er immer noch bezweifelte. Er brauchte keinen Vater mehr. Er hatte seine Erfolge ganz allein erreicht und hegte einfach nicht den Wunsch nach einer solchen Aussöhnung. Im Gegenteil, er sah unzählige Komplikationen auf sich zukommen, praktischer und emotionaler Art, sollte er sich auf dieses Vabanquespiel einlassen.
    Dennoch hatte die verblüffende Nachricht seine Neugier geweckt. Xavier wusste, dass er es tatsächlich immer bereuen würde, wenn er sich entschied, die Angelegenheit nicht zu ergründen. Und wie er bereits gesagt hatte, dafür war er nicht der Typ.
    Davon einmal abgesehen, war natürlich die Vorstellung, mit der hinreißenden Laura Cottingham zu schlafen, die sich so große Mühe gab, ihm die kalte Schulter zu zeigen, eine Verlockung ganz eigener Art, die allein es wert zu sein schien, den Ausflug zu wagen! Ein genüssliches Lächeln huschte über Xaviers Gesicht. „Sie haben recht – ich kann tun und lassen, was ich will, und ich muss zugeben, dass ich noch nie eine so interessante Einladung von einer so unwiderstehlich schönen Frau erhalten habe. Welcher Mann könnte da ablehnen? Entspannen Sie sich also, Chérie, denn ich werde Sie nach Kharastan begleiten.“
    Im ersten Moment wollte Laura kaum glauben, was sie hörte. „Das … freut mich sehr“, antwortete sie spontan, bemühte sich dann jedoch, ihren Überschwang zu bremsen, weil sie sich bewusst war, dass dieser Mann ihr ernsthaft gefährlich werden könnte.
    „Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte er betont kühl, denn es war ihm wichtig, in dieser ungewöhnlichen Situation die Kontrolle zu behalten. Wenn schon, dann gab er die Regeln vor, und die schöne Anwältin musste sich nach ihm richten. „Aber noch bin ich nicht in Kharastan, deshalb schlage ich vor, dass Sie sich Ihren Jubel bis dahin aufheben.“
    Laura nickte eifrig. „Wenn es Ihnen recht ist, werden Sie morgen früh um halb zehn von einem Wagen abgeholt und zum Flughafen gebracht.“
    „Es ist mir nicht recht.“ Xaviers hintergründiges Lächeln wäre für seine Konkurrenten auf dem glatten Parkett von La Bourse, der berühmten Pariser Börse, die Napoleon persönlich gegründet hatte, eine Warnung gewesen. „ Non . So funktioniert das bei mir

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