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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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den ich keinesfalls wiederholen werde. Sobald ich dich und den Scheich einander vorgestellt habe, ist meine Rolle in dieser Angelegenheit erledigt, und ich sage dir Adieu.“
    Xavier widerstand der Versuchung, ihr zu widersprechen. Wie wenig sie doch wusste! Wie naiv und töricht sie war, wenn sie sich einbildete, er würde den Dingen derart ihren Lauf lassen. Sie würde ihm erst Adieu sagen, wenn er ihrer überdrüssig geworden war – und dazu musste er erst einmal mit ihr schlafen.
    Allein bei der Vorstellung durchzuckte ihn heißes Verlangen. Ja, sie würde ihm gehören, sobald er es wollte.
    Doch zunächst einmal nahmen seine Gedanken eine ganz andere Richtung, und seine innere Anspannung wuchs, weil das Geräusch der Triebwerke verriet, dass sie sich im Landeanflug auf Kharastan befanden.

5. KAPITEL
    Ziemlich genau einen Monat zuvor war Laura schon einmal hier gelandet, auf dieser Landebahn, gesäumt von gewaltigen, schneebedeckten Bergen in der Ferne, und sie hatte sich voller Staunen und Bewunderung umgesehen. Doch damals war sie nicht nur nervös, sondern auch voller Hoffnung gewesen, während sie in freudiger Erwartung die engen Grenzen ihres bisherigen Daseins überschritt.
    Natürlich hatte ihr das bevorstehende Treffen mit dem Berater des Scheichs etwas Angst gemacht, aber sie hatte sich auch stark gefühlt. Die schmerzliche Erfahrung des Auseinanderbrechens ihrer Beziehung mit Josh hatte ihren Trotz und ihren Widerstand geweckt, sodass sie letztendlich gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgegangen war. Vor allem aber hatte sie alles in ihrer Macht Stehende getan, nicht nur ihren Stolz aus diesem Debakel zu retten. Sie hatte miterlebt, wie ihre Mutter von wechselnden Männern finanziell geschröpft worden war, und sich geschworen, diese Fehler nicht zu wiederholen. Ja, vor einem Monat hatte sie hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt.
    Und jetzt? Jetzt fühlte sie sich wieder verunsichert und schien all ihre Kraft verloren zu haben. Verloren an den sexy Mann, der sie im Flugzeug so unvorstellbar zärtlich und doch so leidenschaftlich geküsst und damit eine überwältigende Sehnsucht in ihr geweckt hatte. Verstand man das unter professionellem Verhalten?
    Laura warf Xavier einen verstohlenen Blick zu, als sie nebeneinander oben auf der Gangway standen, und beobachtete seine Reaktion, als er die warme Wüstenluft von Kharastan einatmete, die ihren Körper wie eine Liebkosung einhüllte.
    Doch sie wollte nicht an Liebkosungen denken, wollte dieses übermächtige Verlangen nicht mehr spüren. Stattdessen versuchte sie, sich auf Xavier de Maistres Arroganz und Überheblichkeit zu konzentrieren. Aber es fiel ihr schwer. Nachdenklich und aufmerksam blickte er sich um, wirkte zum ersten Mal anrührend verletzlich. Eher wie ein kleiner Junge auf der Suche nach seinem Vater und seinen Wurzeln … als wie ein berechnender Playboy, der ganz genau wusste, wie man eine Frau küssen musste, um sie zu verführen. Und törichterweise war Laura tief gerührt.
    „Bereit?“, fragte sie sanft.
    „Warte“, bat er leise, als könnte jedes übermäßige Geräusch die natürliche Schönheit dieses Ortes stören. Ein seltsamer Schauer jagte Xavier über den Rücken, während er die atemberaubende, ihm so fremde Landschaft betrachtete.
    Wie ein gigantischer Feuerball senkte sich die Sonne am kobaltblauen Himmel langsam dem Horizont entgegen und tauchte die schneebedeckten Spitzen der fernen Berge in einen rosigen Schein. Xavier sah die dunkle Silhouette eines riesigen Raubvogels vorüberziehen und registrierte die ihm ungewohnte Trockenheit und Hitze der Luft. Für einen Augenblick war er gebannt von dieser fremden, neuen Welt.
    Er war in einer Großstadt geboren und aufgewachsen und liebte Paris leidenschaftlich, weil es einfach unmöglich war, diese Stadt nicht zu lieben. Seine Reisen hatten ihn mehr in den Westen als in den Osten geführt, und da sie geschäftlicher Natur waren, praktisch ausnahmslos in die großen Finanzzentren der Welt. Dieser Ort dagegen wirkte wild, fast trostlos karg – und sein Anblick schlug eine völlig neue, unerwartete Saite in Xaviers Herzen an.
    „ Mais c’est magnifique “, flüsterte er ehrfürchtig.
    „Ja“, bekräftigte Laura schlicht. Wirklich großartig. Sie warf einen Blick auf Xaviers markantes Profil, das sich wie ein wunderschönes Porträt gegen den tiefblauen Abendhimmel abhob. Wie für diesen Ort geschaffen. Als würde er dorthin gehören. Ob er es auch so empfand? Oder war

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